Auch die Entwicklungstendenz ist positiv: Die Anzahl der Badeorte, die den Mindestanforderungen entsprechen, ist gegenüber dem Bericht des Vorjahres um beinahe zwei Prozent nach oben geklettert.

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr

Insgesamt hebt die EUA vor allem Zypern und Luxemburg hervor, die sich an allen ihren Badeorten durch eine hervorragende Wasserqualität auszeichnen. In acht weiteren Ländern liegt die Anzahl der Standorte mit hervorragenden Qualitätswerten über dem EU-Durchschnitt: Malta (97 Prozent), Kroatien (95 Prozent), Griechenland (93 Prozent), Deutschland (88 Prozent), Portugal (87 Prozent), Italien (85 Prozent), Finnland (83 Prozent) und Spanien (83 Prozent). "Dies ist eine Verbesserung gegenüber den Ergebnissen des Vorjahres und eine Fortsetzung der positiven Entwicklung seit Beginn der Überwachung der Badegewässer nach der Badegewässerrichtlinie im Jahr 1990", so die EUA.
"Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Qualität der europäischen Badegewässer kontinuierlich verbessert. Aber es bleibt noch viel zu tun, bis alle unsere Gewässer Trinkwasser- und Badegewässerqualität haben und die aquatischen Ökosysteme gesund sind. Wasser ist eine wertvolle Ressource, und wir müssen alle erforderlichen Massnahmen anwenden, um diese Ressource umfassend zu schützen", erklärt EU-Umweltkommissar Janez Potocnik. "Der heutige Bericht zeigt, dass die Badegewässerqualität generell sehr gut ist, einige Orte aber noch mit Umweltbelastungen zu kämpfen haben. Deshalb fordern wir die Bürger auf zu prüfen, wie ihre bevorzugten Badeorte eingestuft werden", ergänzt EUA-Exekutivdirektorin Jacqueline McGlade.

Informationen im Web verfügbar

Wer sich selbst ein Bild von der Wasserqualität europäischer Badegebiete machen möchte, für den hält die Europäische Umweltagentur auch online einiges an Wissenswertem parat. Hilfreich sind das Wasserinformationssystem für Europa und die Web-Anwendung "WaterWatch" auf der "Eye on Earth"-Webseite der EUA. Hier stehen Informationen über die Qualität der Badegewässer an 22’000 Küstenstränden und Binnengewässerbadestellen in ganz Europa zur Verfügung. Die Daten können auf einer interaktiven Karte für ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region angezeigt und mit den Daten aus den Vorjahren verglichen werden.


* Der jährliche Bericht zum Zustand der Badegewässer umfasst die 27 EU-Staaten sowie die Schweiz und Kroatien, das im Juli der Europäischen Union beitritt. Getestet wird auf die Darmbakterien E. coli und intestinale Enterokokken, die beide auf Verunreinigungen mit Fäkalien durch Abwässer und Tierhaltung hindeuten. Mehr als zwei Drittel der Standorte sind Küstenstrände, der Rest setzt sich aus Flüssen und Seen zusammen. Der diesjährige Bericht stützt sich auf Daten, die im Sommer 2012 von den jeweiligen örtlichen Behörden erhoben wurden.
In der Schweiz wurden 335 Badegewässer auf E. coli untersucht; davon erfüllten 330 (98,5 Prozent) die Mindeststandards. Genaueres Hinschauen ist in Belgien ratsam, wo 13 Prozent der Badestellen die EU-Mindeststandards verfehlten, sowie in den Niederlanden und Grossbritannien (6,5 respektive 5,7 Prozent).