Basel, 09.04.2009, akte/ Menschenrechte und Tourismus – die alten Fragen stellen sich immer wieder neu und brisant: Soll man jetzt nach Burma reisen oder nicht? Hilft der Tourismus den Urvölkern der Erde, ihre verbrieften Rechte zu wahren oder nicht? Noch immer werden denn auch die Themendossiers "Burma" und "Tourismus – Menschenrechte – Indigene Völker" auf der Geschäftsstelle des arbeitskreises tourismus & entwicklung angefordert, obwohl sie mehr als zehn Jahre alt sind.
1996 haben sich auch in der Schweiz verschiedene NGOs zu einer Koalition zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen das von Burmas Generälen aufgerufene "Visit Myanmar Year ’96" zu protestieren und fundierte Hintergrundberichte zur Situation der Menschen in Burma in der Öffentlichkeit besser bekannt zu machen. Das damals zusammengestellte Informationsdossier hat der arbeitskreis tourismus & entwicklung bis 2006 laufend mit aktuellen Meldungen und Kampagnen für die Menschenrechte in Burma ergänzt.
1998 organisierte der arbeitskreis tourismus & entwicklung gemeinsam mit der Burma Peace Foundation und dem Informations- und Dokumentationszentrum doCip in Genf einen ersten Workshop zum Tourismus im Rahmen der jährlich tagenden Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für die Indigenen Völker in Genf (WGIP). Das Interesse der indigenen Delegierten war riesig, so dass wir die gesammelten Zeugnisse mit Hintergrundberichten versehen zu einem Dossier auf Deutsch, Französisch und Englisch zusammenfassten. Das Dossier leistete uns auch im Zuge des von offizieller Seite proklamierten UN-Jahres zum Ökotourismus 2002 wertvolle Dienste, um die Rechte der Indigenen Völker in Erinnerung zu rufen.
Die Zahlen in den Dossiers sind veraltet, die Beispiele jedoch noch durchaus lebendig und die Kämpfe vielerorts noch keineswegs ausgestanden. Viele der Analysen aus den Hintergrundberichten haben – leider – auch ein Dutzend Jahre später ihre Gültigkeit behalten. Und vieles der heutigen Kämpfe lässt sich besser verstehen vor dem Hintergrund der jüngsten Geschichte. Deshalb machen wir auf unserem Reiseportal fairunterwegs.org die Dossiers neu und kostenlos als PDF zugänglich.