Der Sommer, in dem Einstein verschwand
Wie die Autorin erklärte, sei dieser neue Roman eine erfundene Geschichte, die aber teilweise auf Tatsachen basiert. Die Ausstellungszeitung zur Jubiläumsaustellung 1923 existierte, die Angestellten sind natürlich erfunden. Albert Einstein kam wirklich zu spät nach Göteborg und hielt seine Nobelvorlesung zwei Tage später als geplant und das wegen "unvorhergesehenen Umständen". Auch ist es Tatsache, dass Einstein zu dieser Zeit viele Feinde hatte und mit Todesdrohungen lebte und auch Paul Weyland gilt in den meisten Biografien als der Mann, der 1920 eine antisemitische Hass-Kampagne anführte.
Der Protagonist Weyland im Roman ist natürlich erfunden. Dagegen hat der Mord am Kriminalkommissar einen realen Hintergrund. Dass Einstein ein Verhältnis hatte mit seiner Sekretärin ist bekannt und auch dass er sein Preisgeld seiner ersten Frau Mileva überlassen musste.
Mit Fantasie und Witz schreibt die Autorin rund um die Fakten einen spannenden und mehr als unterhaltsamen Roman, Eine Prise zarte Liebe, ein Krimi mit Mord und fast wird Einstein aus dem fahrenden Zug gestossen und dazu eine Stadt im Festfieber und die Schönheit des Landes. Lustig und voller Witz erzählt. Herrlich um uns auf andere Gedanken zu bringen!
Marie Hermanson: Der Sommer, in dem Einstein verschwand. Insel Verlag, 2020, 371 Seiten, fester Einband, CHF 31.90. ISBN 978-3-458-17846-0