Die Brasilianische Regierung rüstet für Weltcup und Olympia – das Volk läuft Sturm
Basel, 21.06.2013, akte/ Über eine Million Menschen protestierten heute in Brasilien gegen die Korruption in der Regierung und die hohen Lebenshaltungskosten. Es war der elfte Protesttag in Folge. Randalierer zerstörten mit Vorliebe Plakate zum Konföderationencup, der zurzeit läuft, dem Weltcup 2014 und der Olympiade 2016. Sie kritisieren, dass die Steuerlast Jahr für Jahr zunimmt, während die Staatlichen Dienstleistungen wie Schulen, Spitäler, Strassen und Öffentliche Verkehrsmittel auf sich warten lassen. Gleichzeitig werden in atemberaubender Geschwindigkeit die Infrastrukturen für die prestigeträchtigen Sportanlässe mit einem Aufwand an Steuergeldern in der Höhe von zwischen 13 und 30 Millarden Schweizer Franken locker gemacht. Das treibe die Lebenshaltungskosten nicht nur für die Armen, sondern auch für den Mittelstand in unerschwingliche Höhen.
In einem Video erklärt eine Brasilianerin kurz und eingängig – auf Englisch – die Hintergründe der Proteste, untermauert von Bild- und Bildsequenzen. Den Schluss des Videos bildet eine Kontrastierung einer Rede von Präsidentin Dilma Roussef mit Bildern der Proteste, der Polizeigewalt und der gewaltsamen Zerstörungen der Favela und der Vertreibung derer BewohnerInnen. Zum Anschauen aufs Bild klicken.
Das ganze Geld, vermutet die Sprecherin des Videos, geht nicht zu denen, die es brauchen und als Steuerzahler auch verdient haben, sondern in die Taschen der FIFA und einiger korrupter PolitikerInnen. Die Armen werden währenddessen aus ihren Häusern vertrieben. Vertrieben worden seien auch Indigene aus ihrem Zentrum – aus dem jetzt ein Museum für Sportgeschichte entstehen soll.
FIFA-Präsident Sepp Blatter ist mitten während der Proteste – für die er jegliches Verständnis vermissen liess, Richtung Türkei abgereist. Dafür hat Präsidentin Dilma Roussef ihren vorgesehenen Japan-Besuch abgesagt, um sich um die Krise im Land zu kümmern.