Die Digitale Revolution im Büro und auf Reisen
Vielmehr revolutioniert Remote Work die moderne Arbeitswelt ebenso wie den Tourismus. Doch wie sieht es mit den Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Regionen aus? Und was kann ich als Reisende*r tun, um auf meiner nächsten Workation fair unterwegs zu sein? Remote Worker, zumindest diejenigen ohne schulpflichtige Kinder, verbringen oft mehr Zeit an einem Ort und reisen ausserhalb der Saison. Dieser Trend eröffnet Destinationen ganz neue Möglichkeiten: Sie können nun das ganze Jahr über Besuchende anziehen, was folglich kontinuierlichere und höhere Einnahmen, bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und mehr Gewinn für die lokale Wirtschaft mit sich bringt. Durch den konstanten Zustrom digitaler Arbeitenden kann der Tourismus besser über das Jahr verteilt werden, wodurch saisonale Spitzen reduziert und Ressourcen nachhaltiger genutzt werden können.
Doch neben den positiven Entwicklungen bringt Remote Work, wie fast jeder Trend, auch einige Herausforderungen mit sich. So hat sich die portugiesische Hauptstadt Lissabon in den letzten Monaten zu einem Hotspot für digitale Nomaden entwickelt. Mit speziellen Arbeitsvisa, Steuererleichterungen und günstigen Lebenshaltungskosten zieht die Stadt zahlreiche Expats an. Damit wächst der Druck auf die lokale Bevölkerung. Sie protestieren gegen steigende Mieten, überfüllte öffentliche Verkehrsmittel und Gentrifizierung. Im kolumbianischen Medellín hängen Anwohner Plakate auf, auf denen die digitalen Nomad*innen als «colonizadores temporales» (dt: temporäre Kolonisatoren) bezeichnet werden.
Beliebte Ferienorte werden zunehmend überlaufen, was nicht nur zu Umweltproblemen führt, sondern auch die Lebensqualität der Locals beeinträchtigt. Ehemals idyllische und abgelegene Orte werden zu Touristenattraktionen, traditionelle Cafes zu hippen Co-Working-Spaces.
Doch damit nicht genug: Auch das Reisen an sich, insbesondere mit dem Flugzeug, verursacht einen erheblichen ökologischen Fussabdruck. Besonders problematisch ist der Aspekt, dass viele digitale Nomad*innen mehrmals im Jahr um die Welt jetten und damit ihren CO2-Ausstoss ordentlich in die Höhe treiben.
6 Tipps für deine (faire) Workation
Reise gemächlich
Viele Orte sind bereits jetzt von Tourist*innen und Remote Workern überlastet. Wie wäre es also anstelle von Bali, Portugal oder Mexico City mit einer weniger bekannten Destination? Und wenn du dazu noch gemächlich reist und länger an einem Ort bleibst, nimmt das deiner Reise den Stress, spart CO2 und gibt dir die Möglichkeit, tiefer in die lokale Kultur einzutauchen.
Umweltfreundliche Transportmittel wählen
Versuche deine Flugreisen aufs Minimum zu reduzieren und nutze stattdessen nachhaltige Verkehrsmittel wie Zug, Fahrrad oder Elektroauto, um an dein Ziel zu gelangen und den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Wenn du dennoch fliegst, kompensiere deine CO2-Emissionen richtig.
Lokale und nachhaltige Optionen bevorzugen
Statt dem fancy Co-Living-Space in eine lokal geführte Unterkunft? Damit unterstützt du nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern bekommst auch einen tieferen Einblick in die Kultur. Auf unserer Seite «Buchungsplattformen» findest du die richtige Plattform für deine Bedürfnisse.
Energie sparen
Indem du Geräte und Lichter ausschaltest, wenn du sie nicht benutzt, sparst du oftmals mit Öl oder Kohle herstellte Energie. Versuche, nur das Nötigste mitzunehmen und auf überflüssige Gegenstände zu verzichten. Das erleichtert nicht nur das Reisen und macht dich flexibler, sondern reduziert auch deinen CO2-Ausstoss.
Lokales Engagement
Versuche mit der Lokalbevölkerung in Kontakt zu kommen (immer am gleichen Stand Kaugummi kaufen, ist schon mal ein Anfang), besuche lokale Veranstaltungen oder Märkte oder nimm an gemeinnützigen Projekten teil. Auf diese Weise lernst du nicht nur die Kultur besser zu verstehen (und die Menschen dich), sondern übst auch einen positiven Einfluss auf die Gemeinschaft aus.
Posten, teilen, weitererzählen
Teile deine Erfahrungen und Tipps für nachhaltiges Reisen mit anderen Reisenden. Je mehr Menschen nachhaltige Praktiken übernehmen, desto grösser ist der positive Einfluss.