Für den Bericht des Weltwirtschaftsforums zu den globalen Risiken wurden dieses Jahr über 750 Expertinnen und Entscheidungsträger weltweit gebeten, ihre grössten Sorgen in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen von Risiken einzustufen.

Erstmals wurden im 10-Jahres-Ausblick der Umfrage als fünf grösste globalen Risiken alles Umweltrisiken angegeben, und zwar:

  1. Extreme Wetterereignisse mit erheblichen Schäden an Eigentum, Infrastruktur und Verlust von Menschenleben
  2. Scheitern der von Regierungen und Unternehmen unternommenen Klimaschutz- und Anpassungsmassnahmen
  3. Vom Menschen verursachte Umweltschäden und Katastrophen, einschliesslich Umweltkriminalität wie Ölverschmutzung und radioaktive Kontamination
  4. Schwerwiegender Verlust an Artenvielfalt und Zusammenbruch von Ökosystemen (Land und Wasser) mit irreversiblen Folgen für die Umwelt, was zu einer starken Verringerung der Ressourcen für Mensch und Industrie führt
  5. Grosse Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche und geomagnetische Stürme.

Kurzfristig befürchten 78 Prozent der Befragten, dass die "wirtschaftlichen Konfrontationen" und die "innenpolitische Polarisierung" im Jahr 2020 zunehmen werden. Dies würde sich als katastrophal erweisen, insbesondere in Bezug auf die Bewältigung dringender Herausforderungen wie der Klimakrise, des Verlusts der biologischen Vielfalt und der Artenrückgang in Rekordhohe. Die Zeit zur Bewältigung einiger der dringendsten wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen Herausforderungen werde knapp, wenn sich die Interessenvertreter nicht an die "sich derzeit vollziehende epochale Machtverschiebung" und die geopolitischen Turbulenzen anpassen und sich dabei gleichzeitig auf die Zukunft vorbereiten würden, so der Bericht.

Tourismus deklariert einen Klimanotstand

"Wir sind ein Kollektiv von Reiseunternehmen, Organisationen und Branchenexperten. Wir glauben, dass die komplexe Natur der Tourismusindustrie, ihre Klimaauswirkungen (insbesondere durch den Flugverkehr) und ihr Potential für positive Einflüsse und transformative Veränderungen die Schaffung einer branchenspezifischen Tourism Declares a Climate Emergency Initiative erfordern", gaben die 28 Initianten und Erstunterzeichner von Tourism declare am 14.01. bekannt. Sie offerieren eine Plattform des gegenseitigen Austauschs und Hilfestellungen für Tourismusunternehmen und -profis, die sich dem Kollektiv anschliessen und ebenfalls den Klimanotstand erklären. Damit einher geht die Formulierung eines eigenen Klimanotstandsplans, der von der Geschäftsleitung abgesegnet wird, eine Öffentlichkeitsarbeit, mit der andere für die Idee gewonnen werden, konkrete Massnahmen, welche helfen sollen, die aktuellen CO2-Emissionen des Unternehmens bis 2030 um 55 Prozent unter das Niveau von 2017 gesenkt werden müssen (entsprechend den Empfehlungen des Weltklimarats), sowie Bemühungen, auch die Partner und Zulieferer ins Boot zu holen.

myclimate: Rekordzahlen bei der freiwilligen Kompensation

Noch nie haben so viele Personen, Kleinunternehmen und Institutionen die Gelegenheit wahrgenommen, Verantwortung für den eigenen CO2-Fussabdruck zu übernehmen, berichtet myclimate heute. Insgesamt stiegen die Umsätze auf den verschiedenen myclimate Webrechnern um rund 180 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2018. Auch wenn Klimakompensation zu Recht umstritten ist (siehe Watson-Interview mit Anne Kretschmar). Es sind erste, hoffnungsvolle Zeichen! Allerdings braucht es mehr davon – auch entschiedenere Schritte, um den eigenen Fussabdruck selber zu verringern und das nicht einfach anderen zu überlassen – und das alles schnell!