Die Freihandelsfalle
In den 1990ern waren es drei Buchstaben, die europaweit Millionen Menschen auf die Straßen brachten: das schlussendlich am Votum Frankreichs gescheiterte Investitionsschutzabkommen MAI hatte einen unerwarteten Aufschrei provoziert. 2014 sind vier Buchstaben in aller Munde: TTIP, ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU, das großteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wird und gegen das sich seit Monaten zunehmend Widerstand regt. Mehr Handel und Investitionen zwischen den Wirtschaftsräumen der USA und der EU und dadurch angekurbeltes Wachstum – so das Versprechen hinter dem Abkommen, das ohne Beteiligung der BürgerInnen, aber sehr wohl durch das Zutun von LobbyistInnen entstehen soll.
KritikerInnen warnen besonders vor dem Abbau bestehender Umwelt-, Verbraucher-, Datenschutz- und Sozialstandards, dem ein erwartetes BIP-Wachstum von 0,5% in zehn Jahren nur wenig entgegenzusetzen hätte. Aus einer Kooperation von AutorInnen verschiedener Organisationen – wie Attac, Corporate Europe Observatory oder Oxfam -, die sich mit dem TTIP und seinen Auswirkungen befassen, ist nun dieses kleine Buch entstanden.
Allgemein verständlich stellt dieses Freihandelstheorie und -praxis dar und zeigt sowohl die – zweifelhaften – Vorteile als auch mögliche Folgen und Risiken des TTIP für die verschiedensten Lebensbereiche auf.
Der Band ist Teil der Taschenbuch-Reihe "Attac-Basistexte", die Wissen zu verschiedenen Themen aus globalisierungskritischer Perspektive sammelt. Fundierte Information, kompakt aufbereitet – ein wertvolles Werkzeug in Zeiten wie diesen, in denen man Akronyme nicht unhinterfragt hinnehmen sollte.