Die Käsemacher – Ausländische Alpsennen im Berner Oberland
Der Alpöhi spricht heutzutage Italienisch, Hochdeutsch oder österreichischen Dialekt. Denn die Sennen, die Sommer für Sommer in den Schweizer Alpen den Käse aus dem Kessi ziehen, kommen je länger je mehr aus dem Ausland.
Für "Die Käsemacher" wurden fünf Älpler und deren Bauern im Haslital einen Sommer lang mit der Kamera begleitet. Da ist zum Beispiel der katholische Theologe aus Wien, der in den Bergen die Einsamkeit sucht. Oder die junge Hamburgerin, die keine Ahnung hatte, worauf sie sich beim Abenteuer Alp einliess.
Auch die Bauern kommen zu Wort. Sie erklären, weshalb sie die Alp nicht mehr selber bewirtschaften. Und sie beschreiben die Veränderungen, die ihnen Mühe machen – etwa, wenn sich die ausländischen Alpsennen nach dem Melken sogleich in die Sonne legen.
Es kommt zu Missverständnissen, zu Glücksmomenten im Stall und im Käsekeller. Zu Tränen der Wehmut. Und zu Streit wegen Lohn und Freizeit.
Wird der Sommer harmonisch enden? Ein Dokumentarfilm über das Aufeinanderprallen zweier Lebenswelten.
Bei der Kinopremiere feierte "Die Käsemacher" in Meiringen einen grossen Erfolg; an einem Filmfestival gewann er den 1. Preis. Jetzt kommt der 99-minütige Alpfilm in der übrigen Schweiz in die Kinos.
Ausverkaufte Vorstellungen, Warteschlangen bis zur Strasse, Extravorführungen: Die Kinopremiere von "Die Käsemacher. Ausländische Alpsennen im Berner Oberland" in Meiringen wurde zum überraschenden Erfolg. Über 600 Besucher wollten den Dokumentarfilm der 32-jährigen Berner Filmemacherin Sarah Fasolin sehen. Bereits im Oktober 2010 hatte "Die Käsemacher" am "Science et Cité"-Filmfestival in Bern den 1. Preis gewonnen.
"Die Käsemacher" begann als Forschungsprojekt an der Universität Bern. Als Abschlussarbeit ihres Studiums in Sozialanthropologie drehte Fasolin einen Dokumentarfilm über ausländische Alpsennen in der Schweiz. Entstanden ist ein unterhaltsamer Film, der ein breites Publikum anspricht.
"Die Käsemacher" spielt auf zwei Haslitaler Alpen. Dort hat die Filmemacherin fünf ausländische Sennen und ihre Bergbauern einen Sommer lang mit der Kamera begleitet. Denn die Alpwirtschaft, einer der traditionellsten Wirtschaftszweige, würde ohne Angestellte aus dem Ausland kaum mehr funktionieren: Mittlerweile kommen 30 bis 50 Prozent des Alppersonals aus dem Ausland.
Fasolin, die selber während drei Sommern z’Alp ging, war mit ihrer Kamera vom Anfang bis am Ende eines Alpsommers dabei: Während 99 kurzweiligen Minuten dokumentiert sie Freud und Leid des Alplebens: Die Kommunikationsschwierigkeiten, die entstehen, wenn ein Haslitaler Bergbauer einer österreichischen Lehrerin die Arbeit im Stall erklärt. Die Motivation, die eine junge Hamburgerin oder einen katholischen Theologen ins Oberland führt, um Kühe zu melken. Ausführlich kommen auch die Bergbauern selber zu Wort: Viele von ihnen haben früher die Alp selbst bewirtschaftet und haben klare Vorstellungen davon, wie gearbeitet werden sollte. Die ausländischen Älpler hingegen möchten zwischendurch auch mal in den Liegestuhl liegen oder ein Fest feiern. Wie jedoch will man sich finden, wenn man sich aufgrund der Sprache nicht immer richtig versteht?
Weitere Informationen auf: www.diekaesemacher.ch