Swisscontact: Sie leiten für Swisscontact seit 2013 die standardisierte Wirkungsmessung. Was ist deren Ziel?
Markus Kupper: Wir führen unsere Projekte resultatorientiert. Eine standardisierte Wirkungsmessung erlaubt uns, Lernprozesse über verschiedene Projekte hinweg in Gang zu setzen. Ausserdem zeigen wir unseren Geldgebern und Partnern damit, dass wir die Ressourcen zielgerichtet einsetzen.
Die Wirkungsmessung von Swisscontact basiert auf dem DCED-Standard. Was heisst das?
Dieser Standard stellt sicher, dass ein Projekt robuste Informationen über seine Ergebnisse liefert und sie im Projektmanagement laufend berücksichtigt. Er wurde vom Donor Committee for Enterprise Development (DCED) eingeführt, basierend auf konkreten Erfahrungen auch aus Projekten von Swisscontact. Im Kern des Systems stehen sogenannte Wirkungsmodelle, die Massnahmen und erwartete Wirkungen visualisieren. In jedem Schritt dieser Wirkungsketten werden die Veränderungen mit geeigneten Methoden gemessen und in die Projektsteuerung zurückgespiesen. Damit lassen sich immer präzisere Vorhersagen und Projektionen machen.
Was hat Swisscontact in den letzten fünf Jahren in der Wirkungsmessung erreicht?
Swisscontact ist meines Wissens die einzige Organisation, die eine systematische Wirkungsmessung mit den entsprechenden Supportstrukturen nach dem DCED-Standard aufgebaut hat. Wir haben interne Berater für Wirkungsmessung ausgebildet. Mittlerweile sind 80 Prozent der Projekte auf einem sehr ansprechenden Niveau. Besonders positiv finde ich, dass wir die Betrachtung von Wirkungen ausgeweitet haben. Ein Beispiel: Projekte für Tourismusförderung haben oft das Ziel, mehr Touristen in eine Region zu bringen. Die Annahme ist, dass sich dadurch die Lebensbedingungen für die Menschen vor Ort verbessern. Wir müssen aber die vielfältigen Wirkungen solcher Projekte erfassen: Was bedeuten mehr Touristen für die Umwelt, welche Arbeitsmöglichkeiten schaffen sie, woher ziehen sie Investitionen an, wie verändern sie die lokale Kultur? Daraus leiten wir ab, welche Massnahmen ein Projekt fördern soll, um negative Wirkungen zu reduzieren und positive zu optimieren.
Was sind die grössten Herausforderungen?
Das Erarbeiten von Wirkungsketten braucht viel Zeit des ganzen Projektteams, erfordert eine enge Zusammenarbeit und ein gemeinsames Verständnis. Diese Investition am Anfang ist nötig. Die Frage ist auch: Was darf ein gutes Wirkungssystem kosten, und wer kommt für diese Kosten auf? Meiner Erfahrung nach ist es ideal, wenn fünf bis zehn Prozent der Projektkosten in eine solide Wirkungsmessung fliessen.
Nach 34 Jahren bei Swisscontact gehen Sie 2018 in Pension. Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit?
Schlussendlich sind es die lokalen Mitarbeitenden, die die Wirkungsmessung durchführen. Sie gilt es weiterzubilden und zu unterstützen. Die Praxis muss den Möglichkeiten der Projekte angepasst werden. Die Durchsetzung gemeinsamer Grundlagen verlangt manchmal eine gewisse Standhaftigkeit, Diskussionen um alternative Methoden dürfen nicht endlos sein.  

Swisscontacts Leitgedanken zur TourismusentwicklungDurch nachhaltiges Tourismusdestinationsmanagement trägt Swisscontact aktiv dazu bei, die Destinationen vor Ort zu entwickeln und erhalten. Lokale Akteure arbeiten zusammen und schaffen attraktive Orte für die Menschen zum Leben und passende Reiseangebote für die Besucher.

  • Swisscontact entwickelt eine Tourismusdestination nur dann, wenn dies langfristig zu beobachtbaren positiven Veränderungen jener Destination führt.
  • Die Tourismusentwicklung hat langfristig positive Auswirkungen, wenn die verschiedenen Bereiche der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. 
  • Nachhaltigkeit im Tourismus kann nur erreicht werden, wenn mit vereinten Kräften an der Stärkung aller Stakeholder der Destination gearbeitet wird. Besondere Aufmerksamkeit muss Kooperationen, dem Eintreten für die Nachhaltigkeit sowie einem systemischen Ansatz zur Destinationsentwicklung geschenkt werden.
  • Swisscontact konzentriert sich auf ihre Stärken und Begleitfunktionen.Nur ein Dialog mit den relevanten Akteuren kann die Komplexität des Tourismus berücksichtigen. Swisscontact übernimmt nur in wenigen Fällen und nur vorübergehend die umfassende Rolle, alle Funktionen der Destination zu entwickeln.
  • Die Aktivitäten von Swisscontact in der Tourismusentwicklung werden durch diese globalen Leitgedanken gesteuert. Eine Umsetzung vor Ort ist aber nur fruchtbar, wenn sie auf lokale Kontexte und Realitäten ausgerichtet ist. 

Swisscontacts Leitgedanken zur TourismusentwicklungDurch nachhaltiges Tourismusdestinationsmanagement trägt Swisscontact aktiv dazu bei, die Destinationen vor Ort zu entwickeln und erhalten. Lokale Akteure arbeiten zusammen und schaffen attraktive Orte für die Menschen zum Leben und passende Reiseangebote für die Besucher.

  • Swisscontact entwickelt eine Tourismusdestination nur dann, wenn dies langfristig zu beobachtbaren positiven Veränderungen jener Destination führt.
  • Die Tourismusentwicklung hat langfristig positive Auswirkungen, wenn die verschiedenen Bereiche der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. 
  • Nachhaltigkeit im Tourismus kann nur erreicht werden, wenn mit vereinten Kräften an der Stärkung aller Stakeholder der Destination gearbeitet wird. Besondere Aufmerksamkeit muss Kooperationen, dem Eintreten für die Nachhaltigkeit sowie einem systemischen Ansatz zur Destinationsentwicklung geschenkt werden.
  • Swisscontact konzentriert sich auf ihre Stärken und Begleitfunktionen.Nur ein Dialog mit den relevanten Akteuren kann die Komplexität des Tourismus berücksichtigen. Swisscontact übernimmt nur in wenigen Fällen und nur vorübergehend die umfassende Rolle, alle Funktionen der Destination zu entwickeln.
  • Die Aktivitäten von Swisscontact in der Tourismusentwicklung werden durch diese globalen Leitgedanken gesteuert. Eine Umsetzung vor Ort ist aber nur fruchtbar, wenn sie auf lokale Kontexte und Realitäten ausgerichtet ist.