Die Welttourismusorganisation räumt dem Klimawandel höchste Priorität ein
Basel, 6.12.2007, akte/ In flottem Tempo macht die Welttourismusorganisation UNWTO in der Branche für Anpassungs- und Schutzmassnahmen bezüglich Klimawandel mobil. Denn seit der Konferenz in Djerba 2003 ist die UNWTO zu einer vollwertigen UNO-Organisation geworden. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Kampf gegen den Klimawandel zur obersten Priorität seiner Amtsperiode erklärt und die UNWTO gebeten, einen Fahrplan zur Einbindung der internationalen Tourismusindustrie in eine globale Klimaschutzstrategie zu entwickeln. Gemeinsam mit dem UNO-Umweltprogramm UNEP und dem Weltwirtschaftsforum WEF lud die UNWTO Anfang Oktober EntscheidungsträgerInnen und Fachkräfte aus Wirtschaft, Politik, Forschung NGOs und Medien zu einer dreitätigen Konferenz nach Davos ein, um eine gemeinsame Strategie für die zukünftigen Herausforderungen des Sektors im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel zu finden. Die gemeinsame Strategie, auch „Erklärung von Davos“ genannt, war Arbeitsgrundlage für die Sitzung des UNWTO-Ministerrats in London, wo die Handlungsvorschläge vertieft wurden. Sie wurde an der UNWTO-Generalversammlung in Cartagena verabschiedet und dient als Beitrag der Branche zur internationalen Klimakonferenz, die vom 3.-14. Dezember in Bali stattfindet. Dort sollen die Weichen für ein Abkommen nach Kyoto, das 2012 ausläuft, gestellt werden.
Gegenüber der Erklärung von Djerba ist die Erklärung von Davos ein Meilenstein für den Klimaschutz. Erstmals wird anerkannt, dass der Tourismus an der Klimaerwärmung mitschuldig ist und einen Beitrag zur Milderung der Klimaerwärmung zu leisten hat. Zwar enthält die Davoser Erklärung nur unverbindliche Handlungsempfehlungen für Politik, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Doch der Klimawandel wird von der breiten Mehrheit als Tatsache anerkannt und als Faktor bewertet, der die Tourismusindustrie in diesem Jahrhundert markant beeinflussen wird. Und die UNWTO räumt dem Klimawandel neben den Millenniums-Entwicklungszielen höchste Priorität in ihrem Arbeitsprogramm ein. Damit hat die Branche im Bezug auf den Klimawandel einen Paradigmenwechsel vollzogen. Jetzt ist es wichtig, dass auch in der Schweiz die Branche aktiv nach innovativen Massnahmen für einen weniger klimaschädlichen Tourismus sucht, die internationalen Bemühungen mitträgt und auf jeden Fall aktiv an der Diskussion teilnimmt.
Quellen: fvw 28, 23.11.2007; www.forimmediaterelease.net 14.11.2007; www.swissinfo.org 1.10.2007; integra 2/07; www.travelindustryreview.com 13.8.2007
Hintergrundpapier: Davos Declaration