Dolphin-Vertrag mit der Nationalparkbehörde von Mpumalanga im Kreuzfeuer der Kritik der südafrikanischen Umweltschützer
Der kürzlich (siehe AkT&E KUNA 1/97) zwischen der Provinzregierung von Mpumalanga und dem internationalen Tourismusunternehmen «Dolphin-Group» abgeschlossenen Vertrag ist bei den südafrikanischen Umweltschützern auf hef-tige Kritik gestossen. Ihrer Meinung nach ist das Abkommen nicht verfassungsge-mäss und der Vertragspartner nicht vertrauenswürdig. Dem Chefunterhändler von Dolphin, Ketan Somaia, wird vorgeworfen, in Kenia in den Missbrauch öffentli-cher Gelder verwickelt zu sein. Um diese Vorwürfe zu klären, hat die Regierung eine Untersuchungskommission eingesetzt. Ausserdem haben in der Zwischenzeit Nachverhandlungen stattgefunden. Unter anderem wurde die Durchführung einer Entwicklungs- und Umweltstudie beschlossen. Unabhängig vom Ergebnis dieser Studie werde jedoch mit den ersten Massnahmen begonnen, erklärte der Presse-sprecher vom Mpumalanga Parks Boards, Karl Lane. Umweltschützer bezeichnen die Untersuchungskommission als einen Schuss in den Ofen. Sie bezweifeln deren Objektivität, weil eine Reihe von Kommissionsmitglieder kostenlos an teuren «Alles-inklusive»-Reisen nach Kenia oder nach Dubai zu Hotels der Dolphin-Gruppe teilgenommen hätten.
Durch den Vertrag erhält die Dolphin-Gruppe die Rechte, in den nächsten 50 Jahren Tourismusunternehmen in den Nationalparks von Mpumalanga aufzubauen und zu betreiben. Im Gegenzug investiert Dolphin in den kommenden drei Jahren 400 Millionen Rand.
Der Dolphin-Leasing Vertrag werde als die zukunftsträchtige Entwicklungsstrate-gie für Naturschutzparks in anderen Provinzen bald Nachahmer finden, erklärte das Mpumalanga Parks Board. Die Provinzregierung rechnet mit jährlichen Ein-nahmen von 1,1 Billionen Rand durch die Dolphin Investitionen, wovon der Pro-vinz 900 Millionen Rand direkt zu gute kämen.
Mail & Guardian February 21 to 27 1997; Star 19.2.97; Star 26.2.97; Africa Travel News March 1997/mm