Dumm gelaufen
Am ersten Strandtag richtig schön braun werden wollen –
und den Rest der Ferien mit langärmlichem Pulli im Schatten herumschleichen, damit der Sonnenbrand nicht noch schlimmer wird.
Immer das Taxi nehmen –
ohne selber je einen Blick auf die Karte oder ein Strassenschild zu werfen. Von der Umgebung bekommen wir rein gar nichts mit und fühlen uns auch nach einer Woche in der gleichen Stadt noch so fremd wie am ersten Tag.
Das Budget zu knapp kalkulieren –
und nach wenigen Tagen auf alles verzichten müssen, da das Geld ausgegangen ist. Dann sitzen wir hungrig, gelangweilt und dreckig auf dem Trottoir und können von unserer ach so romantischen Low-Budget-Reise nur noch träumen.
Uns zu viel vornehmen –
und von einem Ort zum nächsten hetzen. Nach den "Ferien" sind wir noch gestresster als zuvor.
Unsere Reiseunterlagen nicht checken –
und wegen einem Tippfehler im Namen nicht fliegen dürfen. Spätestens wenn wir durchs Aussichtsfenster unser Flugzeug starten sehen, bereuen wir, dass wir uns nicht die drei Minuten Zeit genommen haben.
Sorglos über Fremde lästern,
da uns ja sowieso keiner versteht – und im besten Fall böse Blicke, im schlimmsten Fall ein paar Schläge von aufgebrachten Mit-Touristen kassieren.
Das Hotel nur aufgrund der schönen
Homepage wählen –
ohne auf die Lage zu achten. In unserem "komfortabel eingerichteten" Zimmer, zwei Busstunden von jedem Strand, Club oder Bauernhaus entfernt, wünschen wir uns in ein weniger glamouröses Hotel im Zentrum.
Uns das Geld für die Reiseversicherung sparen –
weil eine Versicherung irgendwie nicht cool ist und uns sowieso nichts passieren kann. Wenn wir kurzfristig aus einem unvorhergesehenen Grund doch nicht in die Ferien können oder sie abbrechen müssen, wirds teuer. Was noch uncooler ist.
Stonehenge besuchen –
oder andere Attraktionen, die man "gesehen haben muss". Inmitten einer Horde fotografierender Touristen müssen wir uns eingestehen, dass uns aufeinandergestapelte Steine auch in den Ferien nicht aus den Socken hauen und wir den Tag besser für etwas genutzt hätten, das wirklich Spass macht.
Worst Case
- Pass verloren. Erstatte Anzeige, verlange ein Protokoll für die Passverlustmeldung. Beantrage bei der Botschaft ein Laissez-passer für die Rück- oder einen provisorischen Pass für die Weiterreise.
- Portemonnaie geklaut: Wenn dir Angehörige oder die Bank kein Geld überweisen können, kann dir die Botschaft Geld vorschiessen, das du (zuzüglich anfallender Kosten) zurückzahlen musst.
- Krankheit/Unfall: Informier dich vor der Reise über Gefahren, lass dich impfen, schliess eine Reiseversicherung ab, werde Gönner der Rega. Kontaktiere bei einem Zwischenfall im Ausland sofort die Notrufzentrale deiner Versicherung bzw. Krankenkasse oder die Botschaft.
Die Helpline des EDA ist sieben Tage pro Woche während 24 Stunden besetzt: +41 800 24 73 65.
Dieser Beitrag erschien im 20 minuten friday Nr. 24/2013. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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