E-Mobilität nicht um jeden Preis
Das sogenannte Lithiumdreieck zählt zu den trockensten Regionen der Welt. Rund zwei Millionen Liter Wasser werden gebraucht, um eine Tonne Lithium herzustellen. Zur Gewinnung des Leichtmetalls werden im Salzsee riesige Betonbecken installiert, in die das lithiumhaltige Wasser gepumpt wird und verdunstet. Am chilenischen Atacama-Salzsee wird Lithium schon seit 1984 abgebaut. Die traditionelle Lebensweise der Indigenen, geprägt durch Land-, Viehwirtschaft und Salzgewinnung, ist durch den Lithiumabbau bedroht. Weil die indigenen Gemeinden zudem weder informiert noch angemessen an den Gewinnen beteiligt werden, gibt es zahlreiche Konflikte. Maren Leifker: "Der Lithiumbedarf sollte künftig vermehrt über Recycling abgedeckt werden. Deutsche Batterieproduzenten sollten Lithium zudem nur von Minen beziehen, die beim Abbau auf möglichst umwelt- und sozialverträgliche Verfahren achten."
Mehr Elektromobilität zur Erreichung der Klimaziele ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Der Akku eines Elektro-Autos enthält bis zu 40 Kilogramm Lithium. Der Ausbau der Elektromobilität ist damit verantwortlich für den rasanten Anstieg des weltweiten Lithiumbedarfs, der sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht hat und sich Prognosen zufolge bis 2025 noch einmal verdoppeln wird. In Deutschland bildet sich derzeit ein Industriekonsortium unter Beteiligung von VARTA Microbattery.
Brot für die Welt setzt sich für die Verantwortung deutscher Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette ein.
Report: Broschüre "Das weiße Gold Umwelt- und Sozialkonflikte um den Zukunftsrohstoff Lithium"