Ein Plädoyer für Sanften Tourismus
Der Kapitalismus hat sich verändert: Während er früher seine Identität aus der Entwicklung des Neuen zog, steckt die Idee des Fortschritts heute in einer Krise. Das Alte gewinnt wieder an Wert. Durch die Deindustrialisierung, die in westeuropäischen Ländern in den 1970er Jahren eingesetzt hat, erhalten altbekannte Ressourcen eine neue Bedeutung: die Kunst, die Kultur, der Tourismus. Neu erwachte Sinnstiftungsbedürfnisse schaffen Spielraum für die Entwicklung eines Sanften Tourismus.
Der Jakobsweg ist das sanfttouristische Erfolgskonzept: Er verbindet die Bedürfnisse der Reisenden nach Authentizität und Identität mit umweltverträglicher Mobilität und fördert nebenbei die Wirtschaft einer Region, die vorher touristisch vernachlässigt wurde. Es scheint, als würden hier alle Beteiligten profitieren. Doch während Nordspanien von einer sanften Tourismusentwicklung profitieren konnte, wurde das österreichische Hallstatt beispielsweise von den steigenden Besuchermassen regelrecht verschlungen.
Die moderne Vermarktung eines Sehnsuchtsorts ist also nicht ohne Risiken: Wenn Naturschutzgebiete zu Verkaufsargumenten im Tourismus werden, dann muss das schützenswerte Objekt auch attraktiv sein und den Lifestyle-Bedürfnissen der Touristinnen und Touristen entsprechen. Die richtigen Entscheidungen müssen getroffen werden.
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