Neben den Geschichten über die Probleme von Ryanair und Monarch in den letzten Wochen tauchten aufgeregte Posts über das Potenzial von Elektroflügen auf, nach der Ankündigung von Easyjet, die Fluglinie hoffe innert zehn Jahre batteriebetrieben fliegen zu können. Im Prinzip ist jede Entwicklung, die das Fliegen weniger CO2-intensiv macht, zu begrüssen als ein Schritt in die richtige Richtung. Jede Fluglinie mit einer langfristigen Vision, die über das Ende der Flugbahn hinausreicht, würde in eine solche investieren. Allerdings ist es nicht die nachhaltige Lösung, als die es dargestellt wird.
Erstens wird es nicht schnell genug gehen. Gemäss der Ankündigung von Easyjet werden Passagierflüge für Flüge über 500 Kilometer erst ab 2027 auf dem Markt sein. Und das ist erst das angestrebte Ziel, das erreicht wird oder eben nicht. Flugkraftstoffe sind zurzeit etwa 50 Mal energiedichter als die beste Lithiumbatterie die es gibt. Selbst wenn wir diesen Unterschied dramatisch verkleinern innert zehn Jahren, ist das immer noch weit von der Wirklichkeit entfernt. Und es ändert auch nichts an den Emissionen der bestehenden Flugflotte und den Flügen in den Jahren zwischen heute und dann. Gemäs der Internationalen Zivilluftfahrtbehörde ICAO verdoppelt sich das globale Luftverkehrsnetz mindestens alle 15 Jahre, das nächste Mal voraussichtlich bis 2030. Die Zeit, die CO2-Emissionen zu senken, ist jetzt.
Zweitens wird es keinen Einfluss auf die grosse Mehrheit der Flugemissionen haben. Es hat mich etliche Mühe gekostet, präzise und aktuelle Daten zu finden, aber 2006 schrieb das Magazin The Economist, vier Fünftel der Emissionen stammten von Fernflügen. Anfang dieses Jahres schrieb Airportwatch, der Entscheid der Europäischen Kommission, das Emissionshandelsprogramm nur auf innereuropäische Flüge auszudehnen, bedeute, dass 75 Prozent der Emissionen nicht berücksichtigt würden. Wie auch immer das Verhältnis zwischen Lang- und Kurzstreckenflüge aussieht, der entscheidende Punkt bleibt: Auch wenn wir bis 2027 batteriebetriebene Flüge für Kurzstreckenflüge haben, bleibt davon der Grossteil der Emissionen der Flugindustrie unberührt.
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Jeremy Smith ist Redaktor mit Spezialisierung auf Tourismuskommunikation und Storytelling. Smith bloggt regelmässig auf der Website für verantwortlichen Tourismus des World Travel Market, er berät  nachhaltige und verantwortliche Tourismusunternehmen in Kommunikation, Marketing und PR-Fragen.