Elsa Joubert: Regenbogenland. Roman
(Die reise van Isobelle, 1995. Aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer)
Knaur Verlag, München 2005.
778 Seiten Fr. 39.90
ISBN: 3-426-66194-2
Emma, Agnes, Belle und Leo: Vier Frauen proben den Widerstand, jede auf ihre eigene Art und in ihrer jeweiligen Zeit. Alle vier bezahlen einen hohen Preis dafür. Die englischstämmige Emma folgt ihrem Herzen und heiratet gegen den Widerstand ihrer Familie den burischen Pfarrer Josias van Velde. Mit ihm gründet sie eine grosse Familie, in der auch ihre Schwester und ihre Mutter leben. Die Südafrika in den Grundfesten erschütternden Burenkriege stellen den Zusammenhalt der Familie auf eine harte Probe. Emma sucht im Spannungsfeld der englandfreundlichen und der burischen Familienmitglieder den Ausgleich. Erst nach ihrem frühen Tod und dem Ende der Burenkriege findet die Familie Frieden.
Agnes, das Kind mit der ungewissen Herkunft, Frau von Emmas ältestem Sohn, sucht ein Leben lang ihre Wurzeln und Beziehungen, in denen sie sich verwurzeln kann. Ihre Tochter Belle entzieht sich der Realität nach einer traumatisch endenden kurzen Leidenschaft durch eine tiefe, unheilbare Depression. Erst Leo, Emmas Urenkelin, greift aktiv in den Widerstand der Schwarzen ein. Aber auch sie verliert den Vater ihres werdenden Kindes.
Um diese Hauptpersonen scharen sich die zahlreichen Verwandten, die auf je ihre Weise mit dem Leben und der Situation im Lande zurechtkommen. So entsteht, weit gehend linear und literarisch wenig anspruchsvoll erzählt, eine umfangreiche Familiensaga vor dem Hintergrund der Vielen wohl wenig bekannten südafrikanischen Geschichte.
Elsa Joubert, 1922 in Kapstadt geboren, schreibt auf Afrikaans und ist in ihrer Heimat sehr be-kannt. Sie hat sämtliche afrikaansen Literaturpreise erhalten. Als unterhaltsame Ferienlektüre empfehlenswert.
Ruth Macauley
Weitere Literaturtipps finden Sie bei Literatur glObal