Fairer Handel basiert auf Produktions- und Handelsweisen, die Menschen und Planeten vor finanziellen Gewinnen stellen. Durch transparentere Lieferketten kommen sich Produzierene und Konsumierende näher. Und indem der Faire Handel zeigt, dass mehr Gerechtigkeit im Welthandel möglich ist, regt Fair Trade uns alle dazu an, neue Handelsregeln mit auszugestalten, bei denen die Bedürfnisse der kleinen Erzeuger, der Arbeitnehmenden und der KonsumentInnen wichtig sind. Fairer Handel ist nicht Wohltätigkeit, sondern Partnerschaft für Wandel und Entwicklung durch Handel.
2009 haben die beiden grossen Dachverbände des Fairen Handels, World Fairtrade Organization (WFTO) und Faitrade International, eine gemeinsame Charta mit den Prinzipien des Fairen Handels formuliert. Heute, neun Jahre später, veröffentlichen die Fair Trade Akteure eine erneuerte Charta, die in einem breiten Konsultationsverfahren entstanden ist. Es baut auf den Grundsätzen der ersten Charta, trägt aber den Entwicklungen seit 2009 Rechnung. So gehören heute nebst den wegweisenden 100 Prozent-Fair-Trade-Unternehmen auch viele etablierte Handelsunternehmen zur Fair Trade Bewegung. Sie anerkennen die Bedeutung des Fairen Handels und unterstützen ihn im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsprogramme.

Der Faire Handel trägt zur Erreichung der globalen Entwicklungsziele bei

Die Fair Trade Bewegung besteht aus Personen, Organisationen und Netzwerken mit der gemeinsamen Vision einer Welt, in der Fairness, Gleichberechtigung und nachhaltige Entwicklung im Zentrum der Handelsstrukturen und –praktiken stehen. Die neue Charta erklärt die gemeinsame Vision und die Werte der Fair Trade Bewegung. Sie zeigt auf, wie Fair Trade funktioniert, um den Welthandel gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Die Charta soll den internationalen Referenzrahmen für den Fairen Handel bieten und es erleichtern, die entsprechenden Werte und Ansätze von blossem Greenwashing zu unterscheiden.
Fairer Handel verbindet ProduzentInnen und KonsumentInnen durch transparentere Lieferketten. Indem er zeigt, dass mehr Gerechtigkeit im Welthandel möglich ist, versucht Fair Trade auch, die Bürger in die Neugestaltung der Handelsregeln einzubeziehen, wobei die Bedürfnisse der kleinen Erzeuger, Arbeitnehmer und Verbraucher im Mittelpunkt stehen. Fairer Handel ist keine Wohltätigkeit, sondern eine Partnerschaft für Wandel und Entwicklung durch Handel.
Die Fehler des konventionellen Handelssystems sind tief verwurzelt und komplex. Fairer Handel verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um diese zu bewältigen, indem er viele individuelle Ansätze kombiniert.

Vertrauen und kontinuierliche Verbesserung der Wirkung

Fair Trade unterstützt Handwerker, Bäuerinnen und Arbeiter beim Aufbau demokratischer Organisationen und will sie so in die Lage versetzen, mehr Kontrolle über ihre eigene Zukunft zu erlangen und Ergebnisse zu sichern, die auf Gerechtigkeit für Mensch und Umwelt gründen. Auf diese Weise trägt der Faire Handel zu vielen der Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 bei. Traditionelle Modelle des Fairen Handels, die auf dem Verkauf von Produkten aus Afrika, Asien und Lateinamerika und der Karibik an Märkte in Europa, Nordamerika und dem Pazifik basieren, bleiben wichtig, aber Fair-Trade-Ideen sind zunehmend Teil von Initiativen, um soziale, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen überall auf der Welt anzugehen. So gehören zum Beispiel die Fair Trade Towns zu den jüngeren Initiativen der Fair Trade Bewegung.
Die Arbeit des Fairen Handels hängt vom Vertrauen ab, vom Vertrauen der VerbraucherInnen, die Fair-Trade-Produkte kaufen, und vom Vertrauen derjenigen, die in neue Dienstleistungen und Programme investieren. Fair-Trade-Organisationen verpflichten sich, dieses Vertrauen zu schützen, indem sie erstens die höchstmöglichen Standards für Integrität, Transparenz und Rechenschaftspflicht anwenden und zweitens eine kontinuierliche Verbesserung ihrer Auswirkungen anstreben, indem sie aus der Überwachung und Bewertung ihrer Arbeit lernen.