Es geht auch anders: Golfplatz-Projekt nimmt Umweltanliegen auf
Pro Natura steht dem Projekt grundsätzlich kritisch gegenüber. Der Golfplatz erstreckt sich über beinahe 130 Hektaren, verschlingt viel Kulturland und ist aus Sicht der Umweltverbände überdimensioniert für den Standort Urserental. Auch kommt er in eine empfindliche Landschaft zu liegen und betrifft verschiedene wertvolle Lebensräume.
Seit der Lancierung der Idee des Golfplatzes hat Pro Natura das Projekt deshalb sehr kritisch begleitet und mitgeholfen, den Golfplatz möglichst naturverträglich zu gestalten. Diese Arbeit trägt Früchte: Gemeinsam konnte eine sowohl für die Resort- Planer als auch die Natur gute Lösung gefunden werden.
Grosszügiger ökologischer Ausgleich
Das vorliegende Bauprojekt berücksichtigt zum Beispiel die Lebensraumansprüche von seltenen Brutvögeln, Amphibien, Libellen und Tagfaltern und optimiert die Lebensräume gegenüber der heutigen landwirtschaftlichen Nutzung sogar. Positiv fällt weiter auf, dass die Landschaft des zukünftigen Golfplatzes inventarisiert und ein Teil davon als Naturschutzzone ausgeschieden wurde. Der Golfplatz erzielt mit 24 Prozent Golffläche und 76 Prozent ökologischem Ausgleich ein sehr gutes Resultat in Sachen Ökologie und erfüllt die ökologischen Anliegen in quantitativer Hinsicht weit über dem gesetzlichen Standard. Auf der qualitativen Seite vermisst Pro Natura im Pflegekonzept konkrete Aussagen zum Erhalt der Habitate von «Rote-Liste-Arten».
Einbezug von Natur- und Landschaft
Schon zu einem frühen Zeitpunkt hat Pro Natura den Kontakt zur Andermatt Alpine Destination Company (AADC) gesucht. Daraus entstand eine Vereinbarung zwischen der AADC und Pro Natura Uri, welche unter anderem festhält, dass Pro Natura eine Vertrauensperson in den Planungsprozess einbringen konnte. Pia Tresch, Geschäftsführerin von Pro Natura, dazu: «Für uns war es wichtig, dass wir durch eine ausgewiesene Fach- und Vertrauensperson in der Planung vertreten waren und dies auch während der Bau- und späteren Betriebsphase bleiben.»
Umsetzung der Planung
"Die Weichen sind richtig gestellt. Jetzt bedarf es der richtigen Umsetzung der Pläne und später der Sorgfalt des Greenkeepers", so Marcus Ulber, Pro Natura Naturschutz-Experte. Das Pflegekonzept und die ökologische Bau- und Betriebsbegleitung mit Einsitz des NGO-Vertreters sollen dafür Gewähr bieten. Pro Natura wird das Projekte weiterhin kritisch begleiten.