Was waren die grössten Herausforderungen nach Ihrer Ankunft in der Schweiz?

Als ich ankam, habe ich mir gesagt: Ich habe die Chance an einem Süd-Nord-Austauschprojekt teilzuhaben, dessen Ergebnisse zu einem neuen Ansatz führen könnten. Also konzentriere ich mich auf die Ziele und überwinde die kulturellen Unterschiede. Die Herausforderung bestand darin zu beweisen, dass der Beitrag aus dem Süden einen Mehrwert in der Zusammenarbeit und Entwicklung bringen kann. Die Süd-Nord-Beiträge bringen den Schweizer NGOs eine konkrete Ausrichtung. Das Personal aus dem Süden kennt den Kontext gut. Es kann die Prioritäten klären und die NGO zu den wirksamsten Interventionsansätzen beraten.  

Durch ihren Einsatz in der Schweiz hat ihre NGO in Burkina einen qualifizierten Mitarbeiter verloren.

Ich wusste, dass eine dreimonatige Abwesenheit für die Partner-NGO eine Belastung sein könnte und pochte daher auf gewisse Prioritäten in meinem Pflichtenheft. Zudem konnte ich dank Internet eingreifen, wo mein Fachwissen gebraucht wurde. Mein Aufenthalt in der Schweiz hat mir zum Beispiel ermöglicht, mehr über die Kommunikation mit dem Norden zu lernen. Das habe ich genutzt, um einen Jahresbericht zu erstellen, der den Bedürfnissen entspricht. Meine NGO gewann so das Vertrauen der Spender, was die Finanzen verbesserte, und hat sich internationalen Netzwerken angeschlossen. Daher denke ich, es hat sich gelohnt.

Was haben Sie persönlich aus dieser Erfahrung gewonnen. Profitieren Sie heute noch davon?

Persönlich brachte mir diese Erfahrung viel. Ich habe die Realitäten im Norden hautnah erlebt, war einer NGO von Nutzen und lernte andere kennen. Dabei entdeckte ich andere Kulturen und konnte ein professionelles und privates Netzwerk aufbauen. Ein Ergebnis davon ist, dass ich heute als Koordinator in Burkina für das Fastenopfer arbeite.  

Entwicklungseinsatz, umgekehrtIn der Vergangenheit haben bereits verschiedene Schweizer Organisationen Fachpersonen aus dem Süden einen Aufenthalt in der Schweiz ermöglicht. Im Vergleich zum Nord-Süd-Einsatz sind diese Süd-Nord-Austausche jedoch extrem selten. 2014 kamen Alessandra Ceregatti, die Fachfrau für Mobilisierung und Kommunikation der MMF (Marche Mondiale des Femmes) aus Brasilien, und Sam Barthélémy, Ökonom der Organisation A2N in Burkina Faso, in die Schweiz. Drei Monate lang unterstützten sie Organisationen der Zivilgesellschaft mit ihren Kompetenzen: Alessandra Ceregatti unterstützte die Schwesterorganisation MMF-Schweiz in Neuenburg, Sam Barthélémy war bei der FICD (Fédération Interjurassienne de Coopération et de Développement) in Delémont tätig. Daniele Fino und Liliana Soler vom Institut des Hautes Études Internationales et du Développement de Genève wurden von COMUNDO und Unité beauftragt, diese Erfahrung auszuwerten, und befanden: "Wir haben bei allen Beteiligten ein grosses Interesse, eine positive Aufnahme und eine allgemeine Begeisterung festgestellt. Es war hinsichtlich der interkulturellen Beziehung ein fruchtbarer Austausch, der den Wert der Gegenseitigkeit, der im Zentrum des personellen Austauschs innerhalb von COMUNDO steht, sicherlich weiter stärken konnte."

Text: Raji Sultan;  Quelle: Wendekreis 2/2016 

Entwicklungseinsatz, umgekehrtIn der Vergangenheit haben bereits verschiedene Schweizer Organisationen Fachpersonen aus dem Süden einen Aufenthalt in der Schweiz ermöglicht. Im Vergleich zum Nord-Süd-Einsatz sind diese Süd-Nord-Austausche jedoch extrem selten. 2014 kamen Alessandra Ceregatti, die Fachfrau für Mobilisierung und Kommunikation der MMF (Marche Mondiale des Femmes) aus Brasilien, und Sam Barthélémy, Ökonom der Organisation A2N in Burkina Faso, in die Schweiz. Drei Monate lang unterstützten sie Organisationen der Zivilgesellschaft mit ihren Kompetenzen: Alessandra Ceregatti unterstützte die Schwesterorganisation MMF-Schweiz in Neuenburg, Sam Barthélémy war bei der FICD (Fédération Interjurassienne de Coopération et de Développement) in Delémont tätig. Daniele Fino und Liliana Soler vom Institut des Hautes Études Internationales et du Développement de Genève wurden von COMUNDO und Unité beauftragt, diese Erfahrung auszuwerten, und befanden: "Wir haben bei allen Beteiligten ein grosses Interesse, eine positive Aufnahme und eine allgemeine Begeisterung festgestellt. Es war hinsichtlich der interkulturellen Beziehung ein fruchtbarer Austausch, der den Wert der Gegenseitigkeit, der im Zentrum des personellen Austauschs innerhalb von COMUNDO steht, sicherlich weiter stärken konnte."

Text: Raji Sultan;  Quelle: Wendekreis 2/2016