fairunterwegs war im Rahmen des Fernweh-Festival vom 29. und 30. Oktober zu Gast in der Transa Markthalle in Bern. Falls Sie die Talks und die Werkstatt verpasst haben: Hier die Kernaussagen der Talks und die Möglichkeit sie nachzuschauen und – hören und doch noch ein Spielchen zu wagen.   

Talk: “Vom Jetlag zum Guten Reisen – für eine andere Reisekultur und eine neue Tourismuspolitik”

Daniela Schöb, Nachhaltigkeitsbeauftragte Zürich Tourismus manövrierte die drei Jons – Jon Pult, SP-Nationalrat, Jon Bollmann, Herausgeber Transhelvetica und Jon Andrea Florin, Geschäftsleiter von fairunterwegs – geschickt durch das hochpolitische Thema. Am feuerfreien Kaminfeuergespräch machten die drei Herren konkrete Aussagen: 

Jon Pult zeigte auf, was Politik leisten könnte: "Internationale Zugverbindungen auszubauen, ist wichtig. Gleichzeitig muss man die schädlichen Subventionen des Flugverkehrs abschaffen und ihn substanziell verteuern. Die Herausforderung dabei: Reisen muss weiterhin für alle bezahlbar bleiben." 

Jon Bollmann machte sich für eine andere Reisekultur stark: “Mehr Eintauchen in eine Stadt, in eine Kultur, anstatt kurz über Wochenende nach London. Reisen ist kein Menschenrecht. 

Und Jon Andrea Florin regte die knapp 30 Zuhörenden dazu an, die Verfügbarkeit von Reisen neu zu denken: “Vielleicht braucht es Reise-Kontingente, die verlost werden, um einerseits die Klimaziele zu erreichen und andererseits nicht nur gut Situierten Fernreisen zu ermöglichen.” 

Die Diskussion wurde beim anschliessenden Apéro vertieft. 

Ermöglich hat dieses Format Transa Travel & Outdoor sowie Dreamtime Travel. Wir danken herzlich!  

Wer sich für die ganze Diskussion der illustren Runde interessiert, dem sei das Video empfohlen (Lautsprecher voll aufdrehen, leider ist der Ton nicht optimal):

Talk: “Müssen wir reisen, um unseren kaputten Alltag zu reparieren?”

Diese Frage zog mehr als die 40 zugelassenen Zuhörenden an. Sicher nicht zuletzt, weil André Lüthi, frisch aus Nepal eingetroffen, neben der Glücksforscherin Nadja R. Buser von Helvetas und der Fernradlerin Antonia Merz von fairunterwegs, mitdiskutierte. 

Zunächst war festzustellen, was Glück überhaupt bedeuten könnte. Dazu gab Nadja R. Buser die Definition von nachhaltigem Glück der kanadischen Wissenschaftlerin Catherine O´Brien wieder: “Glück, das zu persönlichem, gemeinschaftlichem und globalem Wohlbefinden beiträgt und nicht die Umwelt, andere Menschen oder kommende Generationen schädigt.” Nachhaltiges Glück bedeutet, dass es bei all unseren Konsumentscheidungen – also auch beim Reisen – nicht nur um unser Wohlbefinden geht.  

Dagegen hält Gregor Waser, dass er nicht so viele Ferientage habe, um auf dem Velo ostwärts zu radeln. André Lüthi schlägt vor: "Alle Mitarbeitenden bei Globetrotter haben die Möglichkeit sieben Wochen unbezahlte Ferien zu nehmen. Vielleicht setzt sich dies ja durch in der Schweiz."  

Antonia Merz ergänzt: “Man kann sich seine Abenteuer und die Offenheit gegenüber Menschen auch in den Alltag holen. Indem man sich z. B. ein Zug-Gspännli auf dem Arbeitsweg sucht, Menschen aus anderen Ländern zum Essen und Kochen einlädt oder einmal ausprobiert, was passiert, wenn man Fremden gegenüber gastfreundlich auftritt”. 

Auch hier folgte eine angeregte Diskussion.

Ermöglich hat dieses Format Transa Travel & Outdoor sowie Dreamtime Travel. Wir danken herzlich! 

Der ganze Talk wurde von Radio Rabe in tausende Wohnzimmer übertragen. Und gleich auch in Ihres, wenn Sie unten klicken.  

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fairunterwegs-Werkstatt  

Ein Dauergast in der Transa Markthalle war die fairunterwegs-Werkstatt. Auf der 25 Quadratmeter grossen Ausstellungsfläche konnten Besuchende anhand von vier interaktiven Spielen herausfinden, welche Bedürfnisse sie beim Reisen haben, sich Tipps für die Buchung und das Vor-Ort sein holen sowie ihr Wissen zu klimaschonenden Varianten des Reisens testen. Über 50 Besuchende kamen dabei mit uns in den Austausch und nahmen dabei am Gewinnspiel für eine von fünf Patagonia Taschen teil, über 300 bewunderten die Fotos der Künstlerinnen aus Senegal, Indien und Nigeria, kuratiert vom Verein “Der Andere Blick”.   

Sie haben die Werkstatt verpasst? Zum Glück sind die Spiele noch auf unserer Website zu finden.