Charmanter Einkaufsführer für die Hauptstadt

    Einen Mantel anprobieren, der in der Region hergestellt wurde, anschliessend einen Espresso aus fair gehandelten Bohnen geniessen, später im biologischen Supermarkt das Z’nacht in den Einkaufskorb legen und dann mit einem Blumenstrauss vom Kardenhof in der Hand nach Hause schlendern. So könnte ein Shoppingtag in Bern aussehen, wenn man mit dem charmanten Büchlein "fair lädele in Bern" unterwegs ist. Darin stellt Claudia Möckel Graber im Auftrag des Fachvereins Arbeit und Umwelt 20 Läden und Cafés vor: LeserInnen erfahren beispielsweise, dass das Leder für die Taschen der Sattlerei Fiona Losinger von glücklichen Kühen aus Deutschland und der Schweiz stammt, wie langjährige Kooperationen zu stabilen Preisen für die Produzenten des Länggass-Tees führen oder warum fair gehandelte Produkte im claro-Laden sogar weniger kosten als konventionelle Ware. Mithilfe grober Stadtpläne lässt sich die Einkaufstour planen.
    Zudem bietet der Einkaufsführer eine knappe Einführung in die Begriffe Nachhaltigkeit, bio und fair – nicht ohne auf ausführlichere Erläuterungen zu verweisen und eine Linkliste für die weiterführende Recherche anzuhängen.
    Ob man mit dem Einkaufskorb tatsächlich ein politisches Zeichen für die Nachhaltigkeit setzt oder nur das Gewissen beruhigt, müssen die KonsumentInnen selbst entscheiden. Schade, dass kein Lektorat die Texte auf bessere Lesbarkeit getrimmt hat. Aber diese kleinen Mängel werden in der zu erwartenden zweiten Auflage sicher ausgebügelt.

    Fachverein Arbeit und Umwelt: fair lädele in Bern, 2009, CHF 5.-, zu bestellen beim Fachverein Arbeit und Umwelt, Langmauerweg 12, 3011 Bern, www.fau.ch