Fair Trade Tourism (FTT), eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Südafrika, betreibt ein bahnbrechendes Zertifizierungssystem, das Tourismusunternehmen in ihren Bemühungen um die Verbesserung ihrer
Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsperformance unterstützt. Das Travelife-Zertifizierungssystem für Reiseveranstalter wird von ECEAT-Projects betrieben, einer Non-Profit-Organisation in Holland, die Reiseunternehmen für die Nachhaltigkeit vorab durch Bildung, Management-Tools und Unternehmenszertifizierung qualifiziert. Die beiden Organisationen haben am 6. November 2013 am World Travel Market in London ein Abkommen über gegenseitige Anerkennung unterzeichnet.
Mit diesem Abkommen über gegenseitige Anerkennung wollen FTT und Travelife im Umfeld der Standards für Nachhaltigkeit im Tourismus und entsprechender Zertifizierungsprogramme die Zusammenarbeit anregen. Sie übernehmen die Führung beim Aufbau der Kapazitäten von Zertifizierungs- und Labelorganisationen, zugängliche, verlässliche und glaubwürdige Zertifizierungsdienstleistungen für die Tourismusbranche anzubieten und vergrössern die Reichweite und Wahrnehmung für die Nachhaltigkeitszertifizierung innerhalb dieser Branche.
Gegenseitige Anerkennung bedeutet, dass Reiseveranstalter, die mit FTT-zertifizierten Zulieferern arbeiten, für diese die volle Punktzahl beim Travelife-Zulieferercheck erhalten. Damit kann auf die individuelle Überprüfung der FTT-zertifizierten Anbieter verzichtet werden.
Gegenseitige Anerkennung bedeutet auch, dass FTT den nach Travelife zertifizierten Reiseveranstaltern und Reisebüros automatisch den Status der "Zugelassenen Wiederverkäufer" von "Fair Trade Ferien" gewährt. Bei den "Fair Trade Ferien" handelt es sich um ein innovatives Konzept für den internationalen Handel von Tourismusdienstleistungen, bei dem die entsprechenden Marketingbemühungen und die Handelsbeziehungen in regelmässigen Abständen von einem unabhängigen, von FTT eingesetzten Gremium überprüft werden.
Nach zehn Jahren Tätigkeit in Südafrika kann FTT jetzt dank einer grosszügigen Unterstützung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) sein Zertifizierungsprogramm auf die Region Südliches Afrika ausdehnen, sodass die Fair Trade Ferien ein regionales Element enthalten können. Der Abschluss von Abkommen der gegenseitigen Anerkennung mit Schlüsselorganisationen in Europa und dem Südlichen Afrika ist Teil der Aufbaustrategie.
"Abkommen der gegenseitigen Anerkennung" sind eine Strategie der Zusammenarbeit statt der Konkurrenz mit ähnlich arbeitenden Zertifizierungsprogrammen für Nachhaltigkeit im Tourismus, was von der Branche begrüsst wird, die mit einer gewissen "Siegelmüdigkeit" umgehen muss.", meinte Kathy Bergs von FTT. Und Naut Kuster von Travelife fügte hinzu: "Zum ersten Mal können wir nun die Nachhaltigkeit des gesamten touristischen Produkts, einschliesslich Unterkunft, Ausflüge, faire Auftragsvergabe und Nachhaltigkeit des Reiseveranstalters garantieren."