Fair unterwegs mit David Bittner, Biologe und Bärenforscher
Basel, 21.01.2015, akte/
Was geht in dir vor, wenn du einen Bären triffst?
Erst muss ich schmunzeln, dann kommt Freude auf. Es wird besonders emotional, wenn ich den Bären kenne; Bären wie Luuni, Luna, Balu und Bruno beobachte ich jedes Jahr seit mittlerweile bald einem Jahrzehnt. Andere kommen, fressen und ziehen weiter. Diejenigen, welche ich beim Namen kenne, sind aber besonders standorttreue Tiere. Wenn ich längere Zeit mit ihnen verbringe, baut sich eine Art Vertrauensverhältnis auf. So bleibe ich meist einige Wochen am gleichen Ort. Und staune, wie klein ich dort draussen bin. Das ist etwas anderes als ein Besuch im Zoo.
Und was läuft bei den Bären ab, wenn sie dich sehen?
Man muss sehr vorsichtig sein, um nicht zu viel hineinzuinterpretieren. Ich glaube, es ist ihnen völlig egal, ob ich da bin oder nicht. Als Mensch bin ich ein Störenfried. Neue Bären können vom Standort vertrieben werden, schon wenn sie einen Menschen aus 300 Metern Entfernung schnuppern. Aber nach einiger Zeit lassen sie sich nicht mehr von mir beeinflussen. Es gab Situationen, wo Bären auf mich zukamen. Ich spürte, dass sie ruhig und entspannt waren, nicht aggressiv, und liess sie sehr nahe kommen. Ich denke,
dass sie mich an meinem Geruch, meiner Stimme und meinem Aussehen auch wiedererkennen.
Ich habe gemeint, dass Bären nicht gut sehen können?
Das stimmt nicht, obwohl es immer wieder erwähnt wird. Bären sehen mindestens so gut wie wir Menschen.
Aber wenn du ihnen egal bist, warum kommen sie dann so nahe?
Man könnte sich dazu bewogen fühlen zu denken, da sei mehr im Spiel. Sie zeigen mir, dass sie keine Angst vor mir haben. Ich glaube nicht, dass man es als Affinität oder freundschaftliche Annäherungen deuten sollte. Aber sie wissen, dass ich kein Artgenosse bin, sondern einfach ein anderes Wesen, das Teil ihres Lebens geworden ist.
Woher kommt diese Faszination für Bären?
Grundsätzlich faszinieren mich wilde, unberührte Gebiete, früher an verschiedenen Orten der Welt, heute in erster Linie in Alaska. Ich unternahm 2002 meine erste Reise dorthin und war überwältigt von der unendlichen und unberührten Wildnis. Bären faszinieren uns Menschen von ihrem Aussehen, aber auch ihrer Persönlichkeit her: Sie haben einen eigenen Charakter, sind Launen unterworfen, manchmal auch krank, dann wieder fröhlich und verspielt, ganz wie wir Menschen. Und mit ihrer Lebensart – ein halbes Jahr Winterschlaf, und im Sommer sehr aktiv – sind sie auch Garanten für die Artenvielfalt ihres ganzen Lebensraums. Deshalb bezeichnet man den Bären in der Fachsprache auch als "Umbrella Species", also eine Schirm-Spezies für viele andere Arten. Das bedeutet: Wenn man sich für Bären einsetzt und sie schützt, sind gleichzeitig viele weitere Tier- und auch Pflanzenarten geschützt.
Wenn ich Bären sichte, ist das für mich nicht einfach ein Abhaken von dem, was ich mir vorgenommen habe. Ich kann stundenlang dasitzen und entdecke immer etwas Neues. Das Buch, an dem ich momentan schreibe,
dokumentiert in Geschichten und Bildern rund zehn Jahre des Lebens der mir vertrauten Bären. Das entspricht etwa der Hälfte ihrer Lebenserwartung. Luunie zum Beispiel habe ich 2006 als ganz kleines Bärenweibchen kennengelernt, jetzt ist sie 9 Jahre alt und sollte endlich Mutter werden (normal ab dem sechsten Lebensjahr).
Welchen Stellenwert haben die Bären in deinem Leben?
Sie bedeuten mit alles, sie sind mein Leben. Nur meine drei ‹Bären› Zuhause, meine Familie, sind mir noch wichtiger. Ich bin Biologe und habe meine Dissertation über Fische verfasst. Beruflich bin ich zurzeit im Kanton Aargau für die Fischerei zuständig. Ich geniesse die Zeit mit meinen beiden kleinen Töchtern, Leonie ist bald 4 und Rowena bald 2 Jahre alt. Ich freue mich riesig, ihnen und meiner Frau Cecile irgendwann ‹meine› Bären und die Wildnis zu zeigen, aber das muss noch etwas warten. Ohne Familie wäre ich vermutlich an einer Uni in Kanada. So träume ich vorerst weiter von einem Bärenforschungsprojekt.
Mit Vorträgen, Bildern und den Reisen, die ich anbiete, verdiene ich zwar ein bisschen etwas. Aber würde ich das professionell betreiben, um davon zu leben und meine Familie zu ernähren, ginge wohl leider die Lockerheit und Authentizität verloren. Ich gehe zwar weiterhin jedes Jahr nach Alaska, aber natürlich nicht mehr hundert Tage am Stück, wie das früher oft der Fall war.
Du lebst also in zwei Welten. Gibt es Verbindungen?
Ich bin kein Aussteigertyp. Mir gefällt es zwar, allein unterwegs zu sein, die Erlebnisse mit den Bären sind noch intensiver als zu zweit oder zu dritt. Aber ich vermisse beim einfachen Leben in der Wildnis im Zelt schnell die Annehmlichkeiten des zivilisierten Lebens: eine warme Dusche, aber auch das Essen, ein Glas Wein … Was ich mache, ist natürlich immer noch Luxuscamping, aber es ist trotzdem ein einfaches Leben: Wasser besorgen – da wird mir erst bewusst, wie viel Wasser wir eigentlich täglich verbrauchen – Essen selber beschaffen. Natürlich nehme ich einiges mit, aber je länger ich brauche, desto mehr muss ich mich auch von den natürlichen Ressourcen vor Ort ernähren, z.B. selbst Fische fangen. Danach komme ich gerne wieder in die Zivilisation zurück. Am Anfang habe ich jeweils Mühe
mit dem Lärm. Mit den vielen Menschen und dem Motor ist der Lärmpegel im Flugzeug enorm. In der Wildnis ist es bei Windstille total ruhig, und das Gehör wird dadurch sensibilisiert. Materiell hinterlasse ich Fussabdrücke und nehme nur Fotos und Erinnerungen mit nach Hause. Aber natürlich führen die vielen Flugreisen zu einem katastrophalen ökologischen Fussabdruck. Ich versuche dafür im Alltag sehr umweltverantwortlich zu leben.
Mir ist sehr bewusst, wie der Zivilisationsdruck auf wilde Gebiete zunimmt. Man ist auch im Katmai Nationalpark in Alaska nicht mehr ganz allein. Da sind zum Beispiel die ÖkotouristInnen – Menschen, die die letzten unberührten Gegenden besuchen wollen.
Aber du bietest doch selber Reisen an?
Ja. Ökotourismus ist ein zweischneidiges Geschäft. In meinen Vorträgen und mit meinen Bildern zeige ich, wie wertvoll die Natur ist. Ich motiviere Kinder und Erwachsene, sich für den Schutz der Arten im Allgemeinen und des Bären im Besonderen einzusetzen. Aber mit meinen Bildern und Geschichten mache ich Lust, die Wildnis in Katmai zu besuchen. Auch wenn die meisten ÖkotouristInnen das Herz am rechten Fleck haben: Irgendwann kann es kippen und statt dass der Ökotourismus die Natur schützen hilft, trägt er dann womöglich zur Zerstörung bei. Es ist ein Privileg, die Bären in Alaska oder die Pinguine in der Antarktis besuchen zu können. Vielleicht müsste man fairerweise per Los bestimmen, wem dieses Privileg zufällt. Überlässt man die Entwicklung den Unternehmen und dem Markt, so wird das Aufkommen an ÖkotouristInnen wachsen und wachsen. Ich kenne selbst gute Beispiele von Ökotourismus, bei dem Indigene oder die Lokalbevölkerung mitbestimmen und über den Schutz des Gebietes und nachhaltig ausgestaltete Unterkünfte und Touren neue Einkommensmöglichkeiten erhalten. Aber auch dort stellt sich die Frage, wer den Riegel schiebt, damit die Tragfähigkeit des Gebietes und der Gesellschaft respektiert werden.
Ob Bären und Menschen im gleichen Raum nebeneinander leben können, wird in der Schweiz kontrovers diskutiert. Was meinst du dazu?
Mit den Bären kommt ein Stück Wildnis in die Schweiz zurück. Das sollten wir nicht bekämpfen. Der Population der Alpenbraunbären geht es langsam wieder besser, aber der Druck der Menschen ist gross, sie müssten viel über den Umgang mit den Bären wieder neu erlernen. Durch falsches Verhalten unsererseits kann es zu Konflikten zwischen Menschen und Bären kommen. Obwohl der Bär selbst in den seltensten Fällen die Schuld trägt, führen diese negativen Schlagzeilen zu Furcht und Angst vor den Bären.
Wir verhält man sich denn gegenüber Bären richtig?
Es geht um Respekt: Bären wollen nicht überrascht werden, also sollte man sich frühzeitig bemerkbar machen. Wo Bären nervös auf die Anwesenheit reagieren, sollte sich der Mensch zurückziehen und nicht noch provozieren, um unbedingt das Bild zu machen. Schliesslich sollte man Bären nicht mit einem frei oder einfach zugänglichen Nahrungsmittelangebot anlocken und auch den Abfall bärensicher entsorgen. Der Herdenschutz muss mit Hunden gewährleistet
und andere menschliche Nahrungsquellen durch Elektrozäune geschützt werden. Es wäre eine Bereicherung, wenn ein friedliches Nebeneinander gelingen würde, man würde der Natur ganz allgemein wieder mit mehr Respekt begegnen wenn wir uns in ihr bewegen wo der Bär vorkommt.
Wir versuchen mit dem Reiseportal fairunterwegs.org Reisende und die Tourismusbranche auf die Folgen eines wenig nachhaltigen Tourismus aufmerksam zu machen und sie mit Tipps und Leuchtturm-Beispielen für sozial- und umweltverträglichere Formen des Reisens zu gewinnen. Was bedeutet fair unterwegs sein für dich?
Das ist sicher ein wichtiger Ansatz. Wir müssen uns bewusst sein über die Energie, die wir verbrauchen, und auch darüber, was und wie viel wir konsumieren. Materiell im Sinne der fossilen Energien, aber auch psychisch. Viele Menschen glauben, dass ihre kleinen Schritte keinen Unterschied machen. Es braucht deshalb eine Veränderung der Mentalität, ein gesellschaftliches Umdenken, damit wir alle wieder mit Zuversicht versuchen, das Umfeld aktiv mitzugestalten und einen achtsamen Umgang mit den Ressourcen und der Natur zu pflegen.
dass sie mich an meinem Geruch, meiner Stimme und meinem Aussehen auch wiedererkennen.
Ich habe gemeint, dass Bären nicht gut sehen können?
Das stimmt nicht, obwohl es immer wieder erwähnt wird. Bären sehen mindestens so gut wie wir Menschen.
Aber wenn du ihnen egal bist, warum kommen sie dann so nahe?
Man könnte sich dazu bewogen fühlen zu denken, da sei mehr im Spiel. Sie zeigen mir, dass sie keine Angst vor mir haben. Ich glaube nicht, dass man es als Affinität oder freundschaftliche Annäherungen deuten sollte. Aber sie wissen, dass ich kein Artgenosse bin, sondern einfach ein anderes Wesen, das Teil ihres Lebens geworden ist.
Woher kommt diese Faszination für Bären?
Grundsätzlich faszinieren mich wilde, unberührte Gebiete, früher an verschiedenen Orten der Welt, heute in erster Linie in Alaska. Ich unternahm 2002 meine erste Reise dorthin und war überwältigt von der unendlichen und unberührten Wildnis. Bären faszinieren uns Menschen von ihrem Aussehen, aber auch ihrer Persönlichkeit her: Sie haben einen eigenen Charakter, sind Launen unterworfen, manchmal auch krank, dann wieder fröhlich und verspielt, ganz wie wir Menschen. Und mit ihrer Lebensart – ein halbes Jahr Winterschlaf, und im Sommer sehr aktiv – sind sie auch Garanten für die Artenvielfalt ihres ganzen Lebensraums. Deshalb bezeichnet man den Bären in der Fachsprache auch als "Umbrella Species", also eine Schirm-Spezies für viele andere Arten. Das bedeutet: Wenn man sich für Bären einsetzt und sie schützt, sind gleichzeitig viele weitere Tier- und auch Pflanzenarten geschützt.
Wenn ich Bären sichte, ist das für mich nicht einfach ein Abhaken von dem, was ich mir vorgenommen habe. Ich kann stundenlang dasitzen und entdecke immer etwas Neues. Das Buch, an dem ich momentan schreibe,
dokumentiert in Geschichten und Bildern rund zehn Jahre des Lebens der mir vertrauten Bären. Das entspricht etwa der Hälfte ihrer Lebenserwartung. Luunie zum Beispiel habe ich 2006 als ganz kleines Bärenweibchen kennengelernt, jetzt ist sie 9 Jahre alt und sollte endlich Mutter werden (normal ab dem sechsten Lebensjahr).
Welchen Stellenwert haben die Bären in deinem Leben?
Sie bedeuten mit alles, sie sind mein Leben. Nur meine drei ‹Bären› Zuhause, meine Familie, sind mir noch wichtiger. Ich bin Biologe und habe meine Dissertation über Fische verfasst. Beruflich bin ich zurzeit im Kanton Aargau für die Fischerei zuständig. Ich geniesse die Zeit mit meinen beiden kleinen Töchtern, Leonie ist bald 4 und Rowena bald 2 Jahre alt. Ich freue mich riesig, ihnen und meiner Frau Cecile irgendwann ‹meine› Bären und die Wildnis zu zeigen, aber das muss noch etwas warten. Ohne Familie wäre ich vermutlich an einer Uni in Kanada. So träume ich vorerst weiter von einem Bärenforschungsprojekt.
Mit Vorträgen, Bildern und den Reisen, die ich anbiete, verdiene ich zwar ein bisschen etwas. Aber würde ich das professionell betreiben, um davon zu leben und meine Familie zu ernähren, ginge wohl leider die Lockerheit und Authentizität verloren. Ich gehe zwar weiterhin jedes Jahr nach Alaska, aber natürlich nicht mehr hundert Tage am Stück, wie das früher oft der Fall war.
Du lebst also in zwei Welten. Gibt es Verbindungen?
Ich bin kein Aussteigertyp. Mir gefällt es zwar, allein unterwegs zu sein, die Erlebnisse mit den Bären sind noch intensiver als zu zweit oder zu dritt. Aber ich vermisse beim einfachen Leben in der Wildnis im Zelt schnell die Annehmlichkeiten des zivilisierten Lebens: eine warme Dusche, aber auch das Essen, ein Glas Wein … Was ich mache, ist natürlich immer noch Luxuscamping, aber es ist trotzdem ein einfaches Leben: Wasser besorgen – da wird mir erst bewusst, wie viel Wasser wir eigentlich täglich verbrauchen – Essen selber beschaffen. Natürlich nehme ich einiges mit, aber je länger ich brauche, desto mehr muss ich mich auch von den natürlichen Ressourcen vor Ort ernähren, z.B. selbst Fische fangen. Danach komme ich gerne wieder in die Zivilisation zurück. Am Anfang habe ich jeweils Mühe
mit dem Lärm. Mit den vielen Menschen und dem Motor ist der Lärmpegel im Flugzeug enorm. In der Wildnis ist es bei Windstille total ruhig, und das Gehör wird dadurch sensibilisiert. Materiell hinterlasse ich Fussabdrücke und nehme nur Fotos und Erinnerungen mit nach Hause. Aber natürlich führen die vielen Flugreisen zu einem katastrophalen ökologischen Fussabdruck. Ich versuche dafür im Alltag sehr umweltverantwortlich zu leben.
Mir ist sehr bewusst, wie der Zivilisationsdruck auf wilde Gebiete zunimmt. Man ist auch im Katmai Nationalpark in Alaska nicht mehr ganz allein. Da sind zum Beispiel die ÖkotouristInnen – Menschen, die die letzten unberührten Gegenden besuchen wollen.
Aber du bietest doch selber Reisen an?
Ja. Ökotourismus ist ein zweischneidiges Geschäft. In meinen Vorträgen und mit meinen Bildern zeige ich, wie wertvoll die Natur ist. Ich motiviere Kinder und Erwachsene, sich für den Schutz der Arten im Allgemeinen und des Bären im Besonderen einzusetzen. Aber mit meinen Bildern und Geschichten mache ich Lust, die Wildnis in Katmai zu besuchen. Auch wenn die meisten ÖkotouristInnen das Herz am rechten Fleck haben: Irgendwann kann es kippen und statt dass der Ökotourismus die Natur schützen hilft, trägt er dann womöglich zur Zerstörung bei. Es ist ein Privileg, die Bären in Alaska oder die Pinguine in der Antarktis besuchen zu können. Vielleicht müsste man fairerweise per Los bestimmen, wem dieses Privileg zufällt. Überlässt man die Entwicklung den Unternehmen und dem Markt, so wird das Aufkommen an ÖkotouristInnen wachsen und wachsen. Ich kenne selbst gute Beispiele von Ökotourismus, bei dem Indigene oder die Lokalbevölkerung mitbestimmen und über den Schutz des Gebietes und nachhaltig ausgestaltete Unterkünfte und Touren neue Einkommensmöglichkeiten erhalten. Aber auch dort stellt sich die Frage, wer den Riegel schiebt, damit die Tragfähigkeit des Gebietes und der Gesellschaft respektiert werden.
Ob Bären und Menschen im gleichen Raum nebeneinander leben können, wird in der Schweiz kontrovers diskutiert. Was meinst du dazu?
Mit den Bären kommt ein Stück Wildnis in die Schweiz zurück. Das sollten wir nicht bekämpfen. Der Population der Alpenbraunbären geht es langsam wieder besser, aber der Druck der Menschen ist gross, sie müssten viel über den Umgang mit den Bären wieder neu erlernen. Durch falsches Verhalten unsererseits kann es zu Konflikten zwischen Menschen und Bären kommen. Obwohl der Bär selbst in den seltensten Fällen die Schuld trägt, führen diese negativen Schlagzeilen zu Furcht und Angst vor den Bären.
Wir verhält man sich denn gegenüber Bären richtig?
Es geht um Respekt: Bären wollen nicht überrascht werden, also sollte man sich frühzeitig bemerkbar machen. Wo Bären nervös auf die Anwesenheit reagieren, sollte sich der Mensch zurückziehen und nicht noch provozieren, um unbedingt das Bild zu machen. Schliesslich sollte man Bären nicht mit einem frei oder einfach zugänglichen Nahrungsmittelangebot anlocken und auch den Abfall bärensicher entsorgen. Der Herdenschutz muss mit Hunden gewährleistet
und andere menschliche Nahrungsquellen durch Elektrozäune geschützt werden. Es wäre eine Bereicherung, wenn ein friedliches Nebeneinander gelingen würde, man würde der Natur ganz allgemein wieder mit mehr Respekt begegnen wenn wir uns in ihr bewegen wo der Bär vorkommt.
Wir versuchen mit dem Reiseportal fairunterwegs.org Reisende und die Tourismusbranche auf die Folgen eines wenig nachhaltigen Tourismus aufmerksam zu machen und sie mit Tipps und Leuchtturm-Beispielen für sozial- und umweltverträglichere Formen des Reisens zu gewinnen. Was bedeutet fair unterwegs sein für dich?
Das ist sicher ein wichtiger Ansatz. Wir müssen uns bewusst sein über die Energie, die wir verbrauchen, und auch darüber, was und wie viel wir konsumieren. Materiell im Sinne der fossilen Energien, aber auch psychisch. Viele Menschen glauben, dass ihre kleinen Schritte keinen Unterschied machen. Es braucht deshalb eine Veränderung der Mentalität, ein gesellschaftliches Umdenken, damit wir alle wieder mit Zuversicht versuchen, das Umfeld aktiv mitzugestalten und einen achtsamen Umgang mit den Ressourcen und der Natur zu pflegen.