Fair unterwegs mit Petra Thomas, Geschäftsführerin Forum Anders Reisen
Welches Buch führt dich auf die intensivste innere Reise?
Am liebsten ist mir jeweils das Buch, das zum Reiseland passt, in das ich hinzureisen plane oder aus dem ich zurückkomme. Eines rund um meine Indienreise, das mit gut gefallen hat, ist Antonio Tabuccchis "Indisches Nachtstück". Darin geht es auch ums Reisen als Selbstfindung. Die Reiseerfahrung spiegelt wider, was die Reisen im Inneren auslösen: Die äusseren Eindrücke lösen etwas in meinem Inneren aus und die Bilder in meinem Inneren verknüpfen sich mit dem Äusseren.
Ein anderes ist der "Elefant" des Schweizer Autors Martin Suter. Es war für mich eine Verlockung, es zu lesen, weil es unter anderem auch um Burma geht, eines meiner Lieblingsländer. Der Mahout und sein Elefant stammen aus Burma. Der Mahout kümmert sich und ist der Tierversteher. Um ihn herum sind lauter Experten, Ärzte, Fachleute für künstliche Befruchtung und andere, die einen fluoreszierenden rosaroten Elefanten züchten wollen. Aber es ist der Mahout, der den Experten mit all ihren Instrumenten überlegen ist. Er braucht dem Tier nur in die Augen zu schauen, um zu erkennen, ob es trächtig ist. Da ist die Natur- der Forschungsmedizin haushoch überlegen.
Und wie geht es dem Mahout im Buch? Oft leiden sie ja unter miesen Arbeitsbedingungen.
Ja, da sind wir wieder in der Realität. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Elefantenführer sind hart. Ich habe in Thailand eine Rescue Center besucht, von Elefanten, die ihr Leben lang misshandelt wurden, und die dort gesundheitlich wieder auf die Beine kommen und einen schönen Lebensabend mit genügend Essen und Geselligkeiten unter ihren Artgenossen verbringen können. Aber nicht nur die Elefanten finden dort ein neues Zuhause, sondern auch ihre Mahouts.
Doch oft sind es ja auch die Mahouts, die die Tiere quälen.
Ja, wenn sie das wilde Tier zähmen, benutzen sie den berüchtigten Elefantenhaken und setzen Gewalt ein oder drohen damit. Der Haken genügt schliesslich, um beim Tier Respekt zu erzeugen. Es ist eine unschöne Praktik, die heute nicht mehr akzeptabel ist. Aber es wurde über Hunderte von Jahren so gemacht. Jetzt braucht es einen Übergang. Der Elefant ist nicht dafür gemacht, ein domestiziertes Haustier von Menschen zu sein.
Wie geht ihr beim Forum Anders Reisen mit diesem Thema um? Habt ihr nicht gerade einen Passus im Kriterienkatalog neu formuliert dazu?
Das Forum Anders Reisen (FAR) hat einen Kriterienkatalog, auf den sich die Mitglieder geeinigt haben. Er enthält einen Passus zum Umgang mit Tieren, insbesondere Wildtieren. Den Passus gibt es schon länger, aber wir haben ihn umformuliert und expliziter gemacht. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Leiden der Tiere in den sogenannten Auffangstationen ist zum Glück grösser geworden. Unsere Mitglieder führen keine Angebote mit Mensch-Wildtierkontakten – Elefanten und Löwen sind explizit als Beispiele erwähnt. Uns geht es um artgerechten Umgang mit Tieren.
FAR ist ein Pionier mit seinem Nachhaltigkeits-Kriterienkatalog.
Es ist erstaunlich, dass unser Zusammenschluss, der nächstes Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag feiern kann, weiterhin der einzige Nachhaltigkeitsverband seiner Art weltweit ist. Wir haben 1998 mit 12 Mitgliedern begonnen, jetzt sind beim FAR fast 140 Mitglieder angeschlossen. Anderswo werden einzelne Angebote von Extern zertifiziert, oder es werden auf Firmenebene eigene Zertifizierungen entwickelt. Es ist eine Sache, ein Label zu kreieren und dann entsprechende Produkte einzukaufen. Unseren Kriterienkatalog haben wir unter den Mitgliedern im gemeinsamen Gespräch ausgehandelt, und dies auf internationaler Ebene. Und alle verpflichten sich selbst, sich daran zu halten.
Führt das nicht zu einem Gruppendenken, bei dem Konflikte vermieden werden?
Innerhalb der Mitglieder gibt es viele Diskussionen und Unterschiede. Ein Europaveranstalter sieht Vieles anders als ein Veranstalter von Fernreisen. Da muss man eine Annäherung finden. Ich finde, die Diskussionen führen immer zu einer Schärfung der Ideen, aber nicht zur Einigung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Auch wenn gewisse Bedingungen auf Kritik stossen: In der Regel wollen wir einem hohen Anspruch gerecht werden. Das zeigt sich auch darin, dass die Mitglieder beschlossen haben, sich dem Prozess der TourCert-Zertifizierung zu unterziehen.
FAR ist eine Erfolgsgeschichte. Die Mitglieder erzielen Jahr für Jahr ein überdurchschnittliches Wachstum. Rennen euch da die Reiseveranstalter nicht die Bude ein, um auch Mitglied zu werden?
Ein Reiseunternehmen, dass nicht mitgewachsen ist in dem ganzen Prozess, hat schon Respekt vor unseren Kriterien und stellt fest, dass er an dem einen oder anderen Punkt unsere Nachhaltigkeits-Eintrittsschwelle noch nicht erreicht, oder nicht in der geforderten Verbindlichkeit. Wir wachsen auf kleinem Niveau und können inzwischen auch mittelgrosse Unternehmen mit so 20 bis 60 Mitarbeitenden anziehen. Für kleine und mittlere Unternehmen ist der Austausch innerhalb von FAR besonders wertvoll.
Ihr habt euch bis Ende 2017 anspruchsvolle Ziele betreffend der Klimakompensation gesetzt. Wo steht ihr?
2015 beschlossen wir, auf Basis der Zahlen von 2014 eine Verdoppelung der CO2-Kompensation bis Ende 2017. Dazu mussten wir einen CO2-Rechner entwickeln, der unseren Bedürfnissen entspricht, was wir mit der Klimaschutzorganisation atmosfair angegangen sind. Die Reiseveranstalter geben die Anzahl der Flüge, die Destinationen sowie die Höhe der geleisteten CO2-Kompensation in Tonnen ein. Das ergibt andere Werte, als wenn nur die Anzahl kompensierter Flüge gerechnet wird. Kunden kompensieren möglicherweise öfter kürzere Flüge, wo der Klimaschutzbeitrag niedriger ist. Bis zur Verdoppelung muss noch einiges passieren. Mehrere Mitglieder rechnen die CO2-Kompensation jetzt in die Preise ihrer Angebote ein, einige übers ganze Portfolio, andere bei bestimmten, besonders wichtigen Produkten.
Die freiwillige CO2-Kompensation liegt in der Tourismusbranche bei unter einem Prozent. Beim FAR reisen anspruchsvollere Klienten. So kommen wir etwa auf 4.3 Prozent. Das ist erschütternd wenig. Mit verschiedenen Massnahmen verbessern wir die Einbindung in den Buchungsprozess oder ermöglichen, auch nur einen Teil zu kompensieren. Wir überlegen uns auch, wie wir ein Kompensationsprojekt emotional kommunizieren können, damit es die Menschen zum Handeln bewegt.
Unser Gemeinschaftsprojekt in Nepal ist ein Beispiel für eine solche gut kommunizierbare Geschichte. Das Helambu-Gebiet in Nepal wurde von den Erdbeben in 2015 am stärksten betroffen. Wir helfen beim Wiederaufbau mit erneuerbarer Energie. Wir wollen die Situation der Menschen verbessern und haben mit ihnen vor Ort ein umfassendes Konzept entwickelt. Viele Partner sind mit an Bord, NGO, Lodges, denen wir mit zukunftsweisender Technologie und beim Wasser- und Müllmanagement helfen. Es entsteht ein erster klimafreundlicher Trekkingpfad mit Komfort-Lodges für eine siebentägige Tour. Damit sollen auch neue Reisende angesprochen werden. Schliesslich gibt es auch ein Umweltbildungsprogramm.
Kommt das Projekt an?
Die Quoten bei den Spenden steigen. Der Gesamtbeitrag ist in 2016 um fast 60% gestiegen – auch durch das Engagement unserer Veranstalter. Wenn der Trekkingpfad im März 2018 eröffnet wird, besteht die Möglichkeit für unsere Reisegäste, selbst zu sehen, was mit ihrem Geld passiert.
Wir haben jetzt vom Verhalten gegenüber Tieren, Arbeitnehmenden, dem Klima gesprochen: Was heisst für dich persönlich fair unterwegs sein?
Ich habe Archäologie und Kunstgeschichte studiert und bin ein Bildermensch. Mich begeistern Kulturen und der Austausch mit Menschen. Insofern bin ich an der richtigen Stelle beim FAR. Beim Reisen interessiert mich, wie die Menschen leben, arbeiten, denken, und wie sie ihr eigenes Leben darstellen. Oft spiegelt das, was im Tourismus dargestellt wird, den Blick des "Fremden" auf das Land. Mich interessiert aber die Eigenwahrnehmung der Menschen in einem Reisegebiet. Ich sehe auf Reisen Andere, spreche mit ihnen, und berichte zurück, wenn ich wieder zu Hause bin.
Gibt es Vorbedingungen, um dies tun zu können?
Gute Vorbereitung ist mir wichtig. Ich versuche mich einzudenken und einzulesen – ich lese sehr viel. So habe ich eine Grundidee davon, was mich im Reiseland erwartet. Ich versuche, offen zu sein und gleichzeitig das Grundwissen mitzunehmen, wie ich auf die Menschen zugehen kann, ohne ihnen kulturell "auf die Füsse zu treten". Auch einige Brocken der Landessprache zu lernen, ist ein Türöffner.
Bei fairunterwegs.org gibt es für diese Einstimmung ein tolles Angebot. Das heisst Auszeit im Alltag. Wie gefällt dir fairunterwegs.org?
Sehr gut. Ihr leistet seit vielen Jahren tolle Arbeit. Ihr berichtet umfassend und relevant darüber, was die Menschen im Tourismus und in Tourismusgebieten beschäftigt. Ihr seid in einem wunderbaren Internationalen Netzwerk aufgeboben. Dabei seid ihr kritisch, aber mit den Menschen und nicht über sie hinweg. Ihr bietet eine Vielfalt an Infos und Geschichten, die total spannend sind. Auszeit im Alltag: Ich liebe das Konzept, denn ich bleibe gerne auch mal zu Hause und gehe auf Gedankenreise. Es geht nicht immer um die äussere Reise.
Und wie geht es dem Mahout im Buch? Oft leiden sie ja unter miesen Arbeitsbedingungen.
Ja, da sind wir wieder in der Realität. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Elefantenführer sind hart. Ich habe in Thailand eine Rescue Center besucht, von Elefanten, die ihr Leben lang misshandelt wurden, und die dort gesundheitlich wieder auf die Beine kommen und einen schönen Lebensabend mit genügend Essen und Geselligkeiten unter ihren Artgenossen verbringen können. Aber nicht nur die Elefanten finden dort ein neues Zuhause, sondern auch ihre Mahouts.
Doch oft sind es ja auch die Mahouts, die die Tiere quälen.
Ja, wenn sie das wilde Tier zähmen, benutzen sie den berüchtigten Elefantenhaken und setzen Gewalt ein oder drohen damit. Der Haken genügt schliesslich, um beim Tier Respekt zu erzeugen. Es ist eine unschöne Praktik, die heute nicht mehr akzeptabel ist. Aber es wurde über Hunderte von Jahren so gemacht. Jetzt braucht es einen Übergang. Der Elefant ist nicht dafür gemacht, ein domestiziertes Haustier von Menschen zu sein.
Wie geht ihr beim Forum Anders Reisen mit diesem Thema um? Habt ihr nicht gerade einen Passus im Kriterienkatalog neu formuliert dazu?
Das Forum Anders Reisen (FAR) hat einen Kriterienkatalog, auf den sich die Mitglieder geeinigt haben. Er enthält einen Passus zum Umgang mit Tieren, insbesondere Wildtieren. Den Passus gibt es schon länger, aber wir haben ihn umformuliert und expliziter gemacht. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Leiden der Tiere in den sogenannten Auffangstationen ist zum Glück grösser geworden. Unsere Mitglieder führen keine Angebote mit Mensch-Wildtierkontakten – Elefanten und Löwen sind explizit als Beispiele erwähnt. Uns geht es um artgerechten Umgang mit Tieren.
FAR ist ein Pionier mit seinem Nachhaltigkeits-Kriterienkatalog.
Es ist erstaunlich, dass unser Zusammenschluss, der nächstes Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag feiern kann, weiterhin der einzige Nachhaltigkeitsverband seiner Art weltweit ist. Wir haben 1998 mit 12 Mitgliedern begonnen, jetzt sind beim FAR fast 140 Mitglieder angeschlossen. Anderswo werden einzelne Angebote von Extern zertifiziert, oder es werden auf Firmenebene eigene Zertifizierungen entwickelt. Es ist eine Sache, ein Label zu kreieren und dann entsprechende Produkte einzukaufen. Unseren Kriterienkatalog haben wir unter den Mitgliedern im gemeinsamen Gespräch ausgehandelt, und dies auf internationaler Ebene. Und alle verpflichten sich selbst, sich daran zu halten.
Führt das nicht zu einem Gruppendenken, bei dem Konflikte vermieden werden?
Innerhalb der Mitglieder gibt es viele Diskussionen und Unterschiede. Ein Europaveranstalter sieht Vieles anders als ein Veranstalter von Fernreisen. Da muss man eine Annäherung finden. Ich finde, die Diskussionen führen immer zu einer Schärfung der Ideen, aber nicht zur Einigung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Auch wenn gewisse Bedingungen auf Kritik stossen: In der Regel wollen wir einem hohen Anspruch gerecht werden. Das zeigt sich auch darin, dass die Mitglieder beschlossen haben, sich dem Prozess der TourCert-Zertifizierung zu unterziehen.
FAR ist eine Erfolgsgeschichte. Die Mitglieder erzielen Jahr für Jahr ein überdurchschnittliches Wachstum. Rennen euch da die Reiseveranstalter nicht die Bude ein, um auch Mitglied zu werden?
Ein Reiseunternehmen, dass nicht mitgewachsen ist in dem ganzen Prozess, hat schon Respekt vor unseren Kriterien und stellt fest, dass er an dem einen oder anderen Punkt unsere Nachhaltigkeits-Eintrittsschwelle noch nicht erreicht, oder nicht in der geforderten Verbindlichkeit. Wir wachsen auf kleinem Niveau und können inzwischen auch mittelgrosse Unternehmen mit so 20 bis 60 Mitarbeitenden anziehen. Für kleine und mittlere Unternehmen ist der Austausch innerhalb von FAR besonders wertvoll.
Ihr habt euch bis Ende 2017 anspruchsvolle Ziele betreffend der Klimakompensation gesetzt. Wo steht ihr?
2015 beschlossen wir, auf Basis der Zahlen von 2014 eine Verdoppelung der CO2-Kompensation bis Ende 2017. Dazu mussten wir einen CO2-Rechner entwickeln, der unseren Bedürfnissen entspricht, was wir mit der Klimaschutzorganisation atmosfair angegangen sind. Die Reiseveranstalter geben die Anzahl der Flüge, die Destinationen sowie die Höhe der geleisteten CO2-Kompensation in Tonnen ein. Das ergibt andere Werte, als wenn nur die Anzahl kompensierter Flüge gerechnet wird. Kunden kompensieren möglicherweise öfter kürzere Flüge, wo der Klimaschutzbeitrag niedriger ist. Bis zur Verdoppelung muss noch einiges passieren. Mehrere Mitglieder rechnen die CO2-Kompensation jetzt in die Preise ihrer Angebote ein, einige übers ganze Portfolio, andere bei bestimmten, besonders wichtigen Produkten.
Die freiwillige CO2-Kompensation liegt in der Tourismusbranche bei unter einem Prozent. Beim FAR reisen anspruchsvollere Klienten. So kommen wir etwa auf 4.3 Prozent. Das ist erschütternd wenig. Mit verschiedenen Massnahmen verbessern wir die Einbindung in den Buchungsprozess oder ermöglichen, auch nur einen Teil zu kompensieren. Wir überlegen uns auch, wie wir ein Kompensationsprojekt emotional kommunizieren können, damit es die Menschen zum Handeln bewegt.
Unser Gemeinschaftsprojekt in Nepal ist ein Beispiel für eine solche gut kommunizierbare Geschichte. Das Helambu-Gebiet in Nepal wurde von den Erdbeben in 2015 am stärksten betroffen. Wir helfen beim Wiederaufbau mit erneuerbarer Energie. Wir wollen die Situation der Menschen verbessern und haben mit ihnen vor Ort ein umfassendes Konzept entwickelt. Viele Partner sind mit an Bord, NGO, Lodges, denen wir mit zukunftsweisender Technologie und beim Wasser- und Müllmanagement helfen. Es entsteht ein erster klimafreundlicher Trekkingpfad mit Komfort-Lodges für eine siebentägige Tour. Damit sollen auch neue Reisende angesprochen werden. Schliesslich gibt es auch ein Umweltbildungsprogramm.
Kommt das Projekt an?
Die Quoten bei den Spenden steigen. Der Gesamtbeitrag ist in 2016 um fast 60% gestiegen – auch durch das Engagement unserer Veranstalter. Wenn der Trekkingpfad im März 2018 eröffnet wird, besteht die Möglichkeit für unsere Reisegäste, selbst zu sehen, was mit ihrem Geld passiert.
Wir haben jetzt vom Verhalten gegenüber Tieren, Arbeitnehmenden, dem Klima gesprochen: Was heisst für dich persönlich fair unterwegs sein?
Ich habe Archäologie und Kunstgeschichte studiert und bin ein Bildermensch. Mich begeistern Kulturen und der Austausch mit Menschen. Insofern bin ich an der richtigen Stelle beim FAR. Beim Reisen interessiert mich, wie die Menschen leben, arbeiten, denken, und wie sie ihr eigenes Leben darstellen. Oft spiegelt das, was im Tourismus dargestellt wird, den Blick des "Fremden" auf das Land. Mich interessiert aber die Eigenwahrnehmung der Menschen in einem Reisegebiet. Ich sehe auf Reisen Andere, spreche mit ihnen, und berichte zurück, wenn ich wieder zu Hause bin.
Gibt es Vorbedingungen, um dies tun zu können?
Gute Vorbereitung ist mir wichtig. Ich versuche mich einzudenken und einzulesen – ich lese sehr viel. So habe ich eine Grundidee davon, was mich im Reiseland erwartet. Ich versuche, offen zu sein und gleichzeitig das Grundwissen mitzunehmen, wie ich auf die Menschen zugehen kann, ohne ihnen kulturell "auf die Füsse zu treten". Auch einige Brocken der Landessprache zu lernen, ist ein Türöffner.
Bei fairunterwegs.org gibt es für diese Einstimmung ein tolles Angebot. Das heisst Auszeit im Alltag. Wie gefällt dir fairunterwegs.org?
Sehr gut. Ihr leistet seit vielen Jahren tolle Arbeit. Ihr berichtet umfassend und relevant darüber, was die Menschen im Tourismus und in Tourismusgebieten beschäftigt. Ihr seid in einem wunderbaren Internationalen Netzwerk aufgeboben. Dabei seid ihr kritisch, aber mit den Menschen und nicht über sie hinweg. Ihr bietet eine Vielfalt an Infos und Geschichten, die total spannend sind. Auszeit im Alltag: Ich liebe das Konzept, denn ich bleibe gerne auch mal zu Hause und gehe auf Gedankenreise. Es geht nicht immer um die äussere Reise.