Fair unterwegs mit Sören Stöber, Commercial Director von Travelife für Hotels/ABTA – The Travel Association
Welches Buch führt dich auf die intensivste Reise?
Das ändert sich laufend. Dieses Jahr las ich in der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit Barack Obama über seine Lieblingsbücher. Darin erwähnte er die Sci-Fi-Trilogie "Die drei Sonnen" des Chinesen Liu Cixin, die ihm von der Schreibe wie vom Inhalt sehr gefallen hatte. Das weckte meine Neugier, und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Werk befasst sich mit der Frage, was im Universum eigentlich so los ist. Zum Beispiel wie man mit anderen Lebensformen umgeht. Auf Englisch ist bereits die ganze Trilogie unter dem Titel "The Three Body Problem" erschienen. Sie beginnt in der Zeit der Kulturrevolution in China mit einer Astrophysikerin, die von Ausserirdischen des Planeten Trisolaris kontaktiert wird.
Die Erzählung führt weiter in die Gegenwart und bis weit in die Zukunft. Da geht es viel um technologischen Fortschritt und die Frage, ob es Hilfe im Universum gibt für die Probleme, die Menschen nicht schnell genug lösen können. Und um die menschliche Zivilisation, die Grenzen der Wissenschaft und philosophische Fragen. Sehr spannend!
Berührt dich die Frage des Umgangs mit Problemen, die die Menschheit nicht schnell genug lösen kann?
Ja, das beschäftigt mich persönlich. Nicht, dass ich pessimistisch wäre, aber wir müssen Vieles schneller angehen, wenn wir die Herausforderungen, vor denen wir stehen, bewältigen wollen. Das ist ein Grund, warum ich mit grosser Freude im Bereich des nachhaltigen Tourismus tätig bin. Was wir beim Round Table Human Rights in Tourism, bei Travelife oder bei fairunterwegs tun, hat einen positiven Einfluss, auch wenn es in kleinen Schritten vorwärtsgeht. Doch wie sieht es in der weiteren Zukunft aus? Ganz ohne technischen Fortschritt wird es schwierig.
Können wir ohne Änderung unserer Konsumgewohnheiten, nur mittels technischer Innovation, die Erde und uns gesund erhalten?
Technische Innovation ist nur ein Teil der Lösung. Das andere ist ein neuer Lebensstil. Immer das Neueste zu konsumieren geht nicht, wir müssen zum Thema machen, wie wir den Verbrauch reduzieren und unser Verhalten ändern. Wenn ich etwa daran denke, wie oft ich um die Welt fliege – auch im Zusammenhang mit meinem Nachhaltigkeitsengagement. Doch im Moment ist es so einfach für Reisende, günstig mal schnell wohin zu fliegen. Das hat eine sehr positive Seite; es ermöglicht, andere Kulturen kennenzulernen. Aber der Tourismus wächst auf diese Weise nicht notwendigerweise nachhaltig.
Du möchtest, dass Reisende ihr Verhalten ändern. Viele geben auch an, dass sie gerne umweltschonend und sozial fair reisen möchten. Aber werden sie nach den angesagtesten Reiseformen befragt, wie jüngst von der Gesellschaft für Konsumforschung, liegen All-inclusive-Angebote, Kreuzfahrten und Städtereisen ganz vorne und "grüne" Reisen bilden das Schlusslicht.
Einige Reiseveranstalter warten darauf, dass die Nachfrage nach sozial- und umweltverantwortlichen Reisen die Angebotsseite beeinflusst. Aber das passiert noch nicht. Reisende, die wirklich aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien buchen, sind eine kleine Gruppe von Vorreitern, und die entsprechenden Angebote sind noch Nischenangebote. Deshalb ist es mir so wichtig, mit den grossen Marken zusammenzuarbeiten und deren Marktmacht zu nutzen. Travelife arbeitet mit TUI, Thomas Cook, DER -Touristik und Hotelplan Suisse, weil das die Marktmacht ist. Eco-Lodges in Costa-Rica spielen beispielweise im internationalen Reisemarkt eine verschwindende Rolle.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Wir treffen Vereinbarungen mit Reiseveranstaltern. TUI zum Beispiel verlangt jetzt in seinen Verträgen, dass die eigenen Hotels oder die sogenannten Konzept Hotels die Travelife-Zertifizierung machen. Wenn ein Tourismuskonzern für die Zusammenarbeit mit Partnern die Travelife-Zertifizierung zur Bedingung macht, kann das eine Veränderung bewirken. Das Ziel ist ja, dass die Nachhaltigkeit überall in die Geschäftsprozesse integriert wird. Dies ist durch die Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern deutlich leichter.
Bisher scheint sich aber recht wenig zu bewegen. Der Anteil an zertifizierten Hotels bewegt sich weltweit immer noch im unteren einstelligen Bereich, und dabei handelt es sich meist um Umweltzertifikate, die dem Hotel Geld sparen helfen.
Es bewegt sich definitiv nicht schnell genug. Es gibt ganz viele Player auf dem Markt, die sich des Themas noch nicht ernsthaft angenommen haben. Dazu gehören auch Plattformen wie Booking, Expedia und so weiter, die Nachhaltigkeitskriterien bisher in ihren Verträgen mit Hotelpartnern nicht berücksichtigen.
Für einen echten Wandel bräuchte es zehn bis zwanzig Prozent aller Hotels weltweit, die nach umfassenden Sozial- und Umweltkriterien zertifiziert sind. Momentan sind 5’000-6’000 Hotels von Zertifizierungssystemen zertifiziert, die vom Global Sustainable Tourism Council anerkannt wurden. Darunter auch Travelife mit seinen circa 1,000 zertifizierten Hotels. Sie sind also nicht nur grün, sondern auch sozial nachhaltig. Das ist sicherlich nicht viel. Aber wenn wir schauen, wo wir angefangen haben, dann ist es toll. Jetzt müssen wir einfach vom Schritttempo der letzten 20 Jahre in einen rascheren Gang schalten.
Denn für Reisende ist es ein Problem, dass nur so wenige Hotels ihre Nachhaltigkeit transparent ausweisen. Wenn ich in Köln zum Beispiel ein nachhaltiges Angebot suche, finde ich vielleicht nur drei zertifizierte Hotels, aber die sind leider im falschen Quartier.
Was ist denn deine Vorstellung von fair unterwegs sein?
Für mich steht der bewusste und interessierte Umgang mit Mensch und Natur im Zentrum. Dass man das Gegenüber offen annimmt und fair behandelt. Dieses Prinzip wird auch beim Reisen zur Richtschnur: Wie reise ich? Wohin reise ich? Was bin ich bereit zu bezahlen? Und wie gehe ich mit Mensch und Natur vor Ort um?
Ich kenne die Reisebranche gut, deshalb bin ich mir auch bei meinen privaten Reisen bewusst, unter welchen Bedingungen Menschen in anderen Ländern – aber auch in London oder der Schweiz – arbeiten und leben.
Arbeitsbedingungen und Menschenrechte im Tourismus sind ein spannendes Thema. Daher bin ich gerne beim Roundtable Human Rights in Tourism dabei. Es ist eine grosse Herausforderung und Chance für Travelife, in diesem Bereichen aktiv zu sein.
In welche Richtung möchte sich Travelife erweitern?
Der erste mögliche Schritt ist die Ausweitung unseres Audits. Im Moment schauen wir uns Hotels an, aber darüber hinaus wäre wichtig zu überprüfen, wie die Arbeitswege und weiteren Lebensbedingungen der Angestellten sind. Gleichzeitig möchten wir die Zertifizierung so einfach und günstig wie möglich anbieten. Wenn wir einen Tag für die Überprüfung im Hotel und einen Tag bei der Bevölkerung und einen bei den Zulieferern rechnen, fragt sich: Zahlt das Hotel dafür? Oder der Reiseveranstalter? Die Destination? Wie praktikabel ist das?
Selbst relativ geringe Gebühren und Aufwände sind oftmals eine Hürde für die Hotels. Wir fragen bereits jetzt die wichtigsten 150 Nachhaltigkeitskriterien ab. Die Hoteliers haben sich teilweise noch nie damit beschäftigt, wie sie zum Beispiel die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation implementiert haben.
Es ist das UN-Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung. Was muss geschehen, damit die Reisebranche diesem Anspruch gerecht wird?
Ich bin ein grosser Verfechter des Einbezugs grosser Unternehmen, um den Wechsel zu schaffen. Ohne die Grossen wird es nicht funktionieren. Und wann verändern sich die Tour Operator? – Auf Druck von Gesetzen, Investoren, Kunden. Meines Erachtens sind die Kunden noch nicht mächtig genug. Daher muss die Veränderung über Regulierung und Gesetze angestossen werden.
Welche Art der Interventionen schwebt dir vor?
In England wurde vor zwei Jahren der Modern Slavery Act eingeführt. Unternehmen mit einem Umsatz über 36 Millionen Pfund müssen nun ein Statement abgeben, wie sie das Thema Menschenrechte in der Zuliefererkette behandeln. Sie könnten natürlich schreiben "wir tun nichts", aber das wäre dann öffentlich zu lesen. Und NGOs wie ihr oder wie Schyst Resande in Schweden würden dann öffentlichen Druck erzeugen.
Wir hoffen natürlich auch auf Investoren, die sagen: Wenn ein Unternehmer zu einem so wichtigen Nachhaltigkeitsthema wie etwa Klimawandel oder Menschenrechte nichts zu sagen hat, dann vertrauen wir ihm unser Geld nicht an, das Risiko ist uns zu gross. Der Finanzmarkt und die Regulierungen müssen zusammenspielen.
Fairunterwegs.org begleitet Reisende, die grün und fair unterwegs sein möchten, von der Idee bis zur Rückkehr mit Tipps und Infos. Wie gefällt dir das Portal?
Es gefällt mir gut. Ihr macht ja ganz viele Kampagnen und gut recherchierte Stories. Komplexe Themen werden auf einfache Weise aufgenommen, ohne dass ihr in Floskeln verfallt. Die grundlegenden Probleme kommen zur Sprache. Ihr schafft durch Fragen und Geschichten Bewusstsein. Die Schweiz ist ja etwas offener für solche Anliegen. Ihr seid auch auf Facebook und Twitter gut präsent – das ist wichtig. Ich habe mal vor einer Ägyptenreise bei euch nachgeschaut, welche Themen dort anstehen und fand die Länderinfos wirklich hilfreich.
Die Erzählung führt weiter in die Gegenwart und bis weit in die Zukunft. Da geht es viel um technologischen Fortschritt und die Frage, ob es Hilfe im Universum gibt für die Probleme, die Menschen nicht schnell genug lösen können. Und um die menschliche Zivilisation, die Grenzen der Wissenschaft und philosophische Fragen. Sehr spannend!
Berührt dich die Frage des Umgangs mit Problemen, die die Menschheit nicht schnell genug lösen kann?
Ja, das beschäftigt mich persönlich. Nicht, dass ich pessimistisch wäre, aber wir müssen Vieles schneller angehen, wenn wir die Herausforderungen, vor denen wir stehen, bewältigen wollen. Das ist ein Grund, warum ich mit grosser Freude im Bereich des nachhaltigen Tourismus tätig bin. Was wir beim Round Table Human Rights in Tourism, bei Travelife oder bei fairunterwegs tun, hat einen positiven Einfluss, auch wenn es in kleinen Schritten vorwärtsgeht. Doch wie sieht es in der weiteren Zukunft aus? Ganz ohne technischen Fortschritt wird es schwierig.
Können wir ohne Änderung unserer Konsumgewohnheiten, nur mittels technischer Innovation, die Erde und uns gesund erhalten?
Technische Innovation ist nur ein Teil der Lösung. Das andere ist ein neuer Lebensstil. Immer das Neueste zu konsumieren geht nicht, wir müssen zum Thema machen, wie wir den Verbrauch reduzieren und unser Verhalten ändern. Wenn ich etwa daran denke, wie oft ich um die Welt fliege – auch im Zusammenhang mit meinem Nachhaltigkeitsengagement. Doch im Moment ist es so einfach für Reisende, günstig mal schnell wohin zu fliegen. Das hat eine sehr positive Seite; es ermöglicht, andere Kulturen kennenzulernen. Aber der Tourismus wächst auf diese Weise nicht notwendigerweise nachhaltig.
Du möchtest, dass Reisende ihr Verhalten ändern. Viele geben auch an, dass sie gerne umweltschonend und sozial fair reisen möchten. Aber werden sie nach den angesagtesten Reiseformen befragt, wie jüngst von der Gesellschaft für Konsumforschung, liegen All-inclusive-Angebote, Kreuzfahrten und Städtereisen ganz vorne und "grüne" Reisen bilden das Schlusslicht.
Einige Reiseveranstalter warten darauf, dass die Nachfrage nach sozial- und umweltverantwortlichen Reisen die Angebotsseite beeinflusst. Aber das passiert noch nicht. Reisende, die wirklich aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien buchen, sind eine kleine Gruppe von Vorreitern, und die entsprechenden Angebote sind noch Nischenangebote. Deshalb ist es mir so wichtig, mit den grossen Marken zusammenzuarbeiten und deren Marktmacht zu nutzen. Travelife arbeitet mit TUI, Thomas Cook, DER -Touristik und Hotelplan Suisse, weil das die Marktmacht ist. Eco-Lodges in Costa-Rica spielen beispielweise im internationalen Reisemarkt eine verschwindende Rolle.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Wir treffen Vereinbarungen mit Reiseveranstaltern. TUI zum Beispiel verlangt jetzt in seinen Verträgen, dass die eigenen Hotels oder die sogenannten Konzept Hotels die Travelife-Zertifizierung machen. Wenn ein Tourismuskonzern für die Zusammenarbeit mit Partnern die Travelife-Zertifizierung zur Bedingung macht, kann das eine Veränderung bewirken. Das Ziel ist ja, dass die Nachhaltigkeit überall in die Geschäftsprozesse integriert wird. Dies ist durch die Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern deutlich leichter.
Bisher scheint sich aber recht wenig zu bewegen. Der Anteil an zertifizierten Hotels bewegt sich weltweit immer noch im unteren einstelligen Bereich, und dabei handelt es sich meist um Umweltzertifikate, die dem Hotel Geld sparen helfen.
Es bewegt sich definitiv nicht schnell genug. Es gibt ganz viele Player auf dem Markt, die sich des Themas noch nicht ernsthaft angenommen haben. Dazu gehören auch Plattformen wie Booking, Expedia und so weiter, die Nachhaltigkeitskriterien bisher in ihren Verträgen mit Hotelpartnern nicht berücksichtigen.
Für einen echten Wandel bräuchte es zehn bis zwanzig Prozent aller Hotels weltweit, die nach umfassenden Sozial- und Umweltkriterien zertifiziert sind. Momentan sind 5’000-6’000 Hotels von Zertifizierungssystemen zertifiziert, die vom Global Sustainable Tourism Council anerkannt wurden. Darunter auch Travelife mit seinen circa 1,000 zertifizierten Hotels. Sie sind also nicht nur grün, sondern auch sozial nachhaltig. Das ist sicherlich nicht viel. Aber wenn wir schauen, wo wir angefangen haben, dann ist es toll. Jetzt müssen wir einfach vom Schritttempo der letzten 20 Jahre in einen rascheren Gang schalten.
Denn für Reisende ist es ein Problem, dass nur so wenige Hotels ihre Nachhaltigkeit transparent ausweisen. Wenn ich in Köln zum Beispiel ein nachhaltiges Angebot suche, finde ich vielleicht nur drei zertifizierte Hotels, aber die sind leider im falschen Quartier.
Was ist denn deine Vorstellung von fair unterwegs sein?
Für mich steht der bewusste und interessierte Umgang mit Mensch und Natur im Zentrum. Dass man das Gegenüber offen annimmt und fair behandelt. Dieses Prinzip wird auch beim Reisen zur Richtschnur: Wie reise ich? Wohin reise ich? Was bin ich bereit zu bezahlen? Und wie gehe ich mit Mensch und Natur vor Ort um?
Ich kenne die Reisebranche gut, deshalb bin ich mir auch bei meinen privaten Reisen bewusst, unter welchen Bedingungen Menschen in anderen Ländern – aber auch in London oder der Schweiz – arbeiten und leben.
Arbeitsbedingungen und Menschenrechte im Tourismus sind ein spannendes Thema. Daher bin ich gerne beim Roundtable Human Rights in Tourism dabei. Es ist eine grosse Herausforderung und Chance für Travelife, in diesem Bereichen aktiv zu sein.
In welche Richtung möchte sich Travelife erweitern?
Der erste mögliche Schritt ist die Ausweitung unseres Audits. Im Moment schauen wir uns Hotels an, aber darüber hinaus wäre wichtig zu überprüfen, wie die Arbeitswege und weiteren Lebensbedingungen der Angestellten sind. Gleichzeitig möchten wir die Zertifizierung so einfach und günstig wie möglich anbieten. Wenn wir einen Tag für die Überprüfung im Hotel und einen Tag bei der Bevölkerung und einen bei den Zulieferern rechnen, fragt sich: Zahlt das Hotel dafür? Oder der Reiseveranstalter? Die Destination? Wie praktikabel ist das?
Selbst relativ geringe Gebühren und Aufwände sind oftmals eine Hürde für die Hotels. Wir fragen bereits jetzt die wichtigsten 150 Nachhaltigkeitskriterien ab. Die Hoteliers haben sich teilweise noch nie damit beschäftigt, wie sie zum Beispiel die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation implementiert haben.
Es ist das UN-Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung. Was muss geschehen, damit die Reisebranche diesem Anspruch gerecht wird?
Ich bin ein grosser Verfechter des Einbezugs grosser Unternehmen, um den Wechsel zu schaffen. Ohne die Grossen wird es nicht funktionieren. Und wann verändern sich die Tour Operator? – Auf Druck von Gesetzen, Investoren, Kunden. Meines Erachtens sind die Kunden noch nicht mächtig genug. Daher muss die Veränderung über Regulierung und Gesetze angestossen werden.
Welche Art der Interventionen schwebt dir vor?
In England wurde vor zwei Jahren der Modern Slavery Act eingeführt. Unternehmen mit einem Umsatz über 36 Millionen Pfund müssen nun ein Statement abgeben, wie sie das Thema Menschenrechte in der Zuliefererkette behandeln. Sie könnten natürlich schreiben "wir tun nichts", aber das wäre dann öffentlich zu lesen. Und NGOs wie ihr oder wie Schyst Resande in Schweden würden dann öffentlichen Druck erzeugen.
Wir hoffen natürlich auch auf Investoren, die sagen: Wenn ein Unternehmer zu einem so wichtigen Nachhaltigkeitsthema wie etwa Klimawandel oder Menschenrechte nichts zu sagen hat, dann vertrauen wir ihm unser Geld nicht an, das Risiko ist uns zu gross. Der Finanzmarkt und die Regulierungen müssen zusammenspielen.
Fairunterwegs.org begleitet Reisende, die grün und fair unterwegs sein möchten, von der Idee bis zur Rückkehr mit Tipps und Infos. Wie gefällt dir das Portal?
Es gefällt mir gut. Ihr macht ja ganz viele Kampagnen und gut recherchierte Stories. Komplexe Themen werden auf einfache Weise aufgenommen, ohne dass ihr in Floskeln verfallt. Die grundlegenden Probleme kommen zur Sprache. Ihr schafft durch Fragen und Geschichten Bewusstsein. Die Schweiz ist ja etwas offener für solche Anliegen. Ihr seid auch auf Facebook und Twitter gut präsent – das ist wichtig. Ich habe mal vor einer Ägyptenreise bei euch nachgeschaut, welche Themen dort anstehen und fand die Länderinfos wirklich hilfreich.