News – 25. Oktober 2007

Fair unterwegs mit Walter Fust, Entwicklungsexperte

Hermann Graf Keyersling (1880-1946) gab mit seinem kulturphilosophischen Werk "Das Reisetagebuch eines Philosophen" der damaligen Zeit weit reichende Impulse zur Völkerverständigung. Das Werk fasziniert den Leiter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Walter Fust*, wie fairunterwegs im E-Mail-Kurzinterview mit ihm erfahren hat.
    Autor*in:
    Nina Sahdeva, arbeitskreis tourismus & entwicklung, Basel

    Welches Buch entführt Sie auf die schönste Reise?

    "Das Reisetagebuch eines Philosophen"; von Hermann Graf Keyserling. "Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt herum" ist das nur scheinbar widersinnige Leitwort. Für ihn führte der Weg zur Selbstfindung über die Anschauung und das Durchleben vor allem asiatischer Denk- und Glaubensweisheiten.

    Was sagen Sie zum Konzept des Fairen Handels im Tourismus?

    Es gibt viel zu lernen vom Konzept des Fairen Handels, das auf den Tourismus übertragbar wäre. Die Leistungserbringung vor Ort sollte in der Wertschöpfungskette angemessen entschädigt werden.

    Halten Sie das Reiseportal www.fairunterwegs.org für ein geeignetes Instrument zur Sensibilisierung von Reisenden?

    Ja, sehr gut und weiter entwickelbar.

    Der arbeitskreis tourismus & entwicklung feiert am 20. November seinen 30. Geburtstag. Was wünschen Sie ihm?

    Vielen Dank für die bisher erbrachte eindrückliche Leistung. Viel Erfolg für die Zukunft. Sie sind mit Anliegen und Lösungen sehr wichtig.

    *Walter Fust ist seit 1993 Leiter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und hat dort ebenfalls weit reichende Impulse gesetzt. So hat er zum Beispiel als erster die «Basis-Zusammenarbeit» eingeführt: Um eventuell korrupte Regierungen zu umgehen, arbeitet die Schweizer Entwicklungshilfe fast ausschliesslich mit Basis-Organisationen (Bauerngewerkschaften, Frauenbewegungen usw.) und erzielt so in Afrika, Lateinamerika und Asien eindrückliche Erfolge.