An- und Abreise
Rund acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen sind direkt auf den Tourismus zurückzuführen, sagt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). 75 Prozent der acht Prozent stammen aus dem Verkehr, vor allem aus der An- und Abreise. Davon entfallen 40 Prozent auf den Flugverkehr und 32 Prozent auf die Pkw-Nutzung. Die restlichen drei Prozent entstehen bei der Anreise mit Bus und Bahn. Mit der Wahl des Verkehrsmittels und des Reisezieles bestimmst du also, wie klimaverträglich deine Ferien werden.
Wie reise ich klimafreundlich in die Ferien?
Besonders klimaschädlich sind Flugreisen. Laut Umweltbundesamt stösst ein Flugzeug durchschnittlich 201 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer aus. Beim Pkw sind es 139 Gramm. Reisebus und Bahn liegen bei 32 bzw. 36 Gramm. Am umweltfreundlichsten ist das Fahrrad.
Bahn oder Bus?
Wähle ein Reiseziel in der Nähe, das du mit Bahn oder Bus erreichen kannst. Neben der Reiseauskunft auf den Webseiten von SBB, ÖBB und DB empfehlen wir dir andere Webseiten wie www.trainline.com oder www.bahn.guru. Hier kannst du dir neben der Fahrzeit auch die günstigsten Verbindungen anzeigen lassen.
fairunterwegs-Tipp: Die Nachtzüge feiern ihr Comeback, immer mehr Strecken in Europa können gemütlich im Schlafwagen bereist werden. Bis 2025 sollen insgesamt 33 neue Nachtzug-Garnituren zum Einsatz kommen. Schon jetzt erreichst du beliebte Ziele wie die Cinque Terre in Italien, Stockholm oder Paris über Nacht.
Mehr dazu auf Europa mit dem Zug oder auf simpletrain.ch.
Nutze Mitfahrbörsen & Apps
Mitfahrzentralen wie blablacar oder go-shred sind praktisch, schonen das Klima und deinen Geldbeutel. Statt alleine mit dem Auto unterwegs zu sein, teilst du deine Route mit anderen Reisenden, lernst neue Leute kennen und reduzierst deinen CO2-Fussabdruck. Ausserdem gibt es verschiedene Reise-Apps, die dir Tipps zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln, Unterkünften und Aktivitäten geben. Einige Beispiele sind Green Travel Choice, FairTrip und Earthhero.
Wähle die effizienteste Flugverbindung
Auf grüner-fliegen.de, aber auch Buchungsplattformen wie Google Flüge und Skyscanner kannst du Flugangebote nach CO2 Emissionen vergleichen und das umweltfreundlichste Ticket buchen. Bei der Berechnung werden Faktoren wie Flugzeugtyp, Kapazität, Treibstoffeffizienz und Anzahl der Zwischenstopps berücksichtigt. Genau hinschauen lohnt sich: Direktflüge sind meistens, aber nicht immer die bessere Wahl!
Kompensiere deine CO2-Emission
Vermeiden ist zwar immer besser als kompensieren, aber wenn bei deiner An- und Abreise trotzdem hohe CO2-Emissionen entstehen, kannst du diese über atmosfair, klimakollekte oder myclimate kompensieren und ausgleichen. Weitere Informationen dazu findest du im fairunterwegs-ABC zum Thema Klimakompensation.
Wähle Destinationen mit nachhaltigen Mobilitätsangeboten
Auch vor Ort entstehen eine ganze Menge Treibhausgase. Wähle Destinationen deswegen mit zukunftsweisenden Mobilitätsangeboten für Reisende. In den Alpen haben sich beispielsweise 19 Destinationen zum Label “Alpine Pearls“ zusammengeschlossen. Sie zeichnen sich durch eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, den Einsatz erneuerbarer Energien oder sanfte Tourismuskonzepte aus. Ebenfalls bieten einige Destinationen bereits kostenlose Zugkarten für Tourist*innen an, wie etwa die Schwarzwaldregion.
Kurz: G wie gemächlich
Gerade bei der An- und Abfahrt wirkt das G wie Gemächlich aus unserer G.L.Ü.C.K.-Formel:
Wir reisen weiterhin unter dem Motto: Immer schön gemächlich und dazwischen einen Halt einlegen. Je langsamer du dich bewegst, desto mehr erlebst du. Schon bei der Anreise. Wer zu Fuss, mit dem Tandem, dem Bus, der Fähre oder dem Zug unterwegs ist, führt Gespräche, die es in keinem Podcast gibt, entdeckt Orte, die noch niemand getaggt hat und stösst viel weniger CO2 aus. Wer langsam reist, nimmt sich Zeit. Dadurch bleibt man länger an einem Ort. Man sieht wenig, taucht aber ein.