G wie Gemächlichkeit – oder: Eine Ode an die Langsamkeit

Die Sonne versinkt im tiefblauen See, während der sanfte Wind durch die Bäume flüstert. Glühende Holzscheite knacken und erfüllen die Luft mit einem angenehmen Duft. Die warmen Flammen tanzen und werfen faszinierende Schatten auf dein Zelt, während die Geräusche der Natur eine beruhigende Melodie erzeugen. Hört sich zu schön an, um wahr zu sein? Nicht beim Zelten!

Zelten bedeutet bewusstes Zurücklehnen und das Eintauchen in die Schönheit der Einfachheit. Beim Campen dreht sich nicht alles darum, Rekorde aufzustellen oder einen Zeitplan einzuhalten. Vielmehr hast du hier die Chance, die Hektik des alltäglichen Lebens einmal hinter dir zu lassen und die kleinen Freuden schätzen zu lernen, die die Natur zu bieten hat. Hier dreht sich alles darum, den Moment zu geniessen und sich von den Zwängen der modernen Welt zu befreien. Kurz: Campen bietet Raum für Gemächlichkeit.

In einer Welt, die von Hektik und Stress dominiert ist, bietet uns das Campen einen wunderschönen Gegenpol. Es ist ein Fluchtpunkt, an dem wir unsere Batterien aufladen und neue Energie schöpfen können. Es ist ein Akt der Selbstfürsorge, bei dem wir uns erlauben, den Fluss des Lebens zu geniessen und uns der Magie des Augenblicks hinzugeben. Es ist ein bewusstes Innehalten, um uns mit unserer inneren Ruhe zu verbinden und das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur zu stärken.

L wie Lokales – oder: Eine Geschmacksreise unternehmen

Wenn du beim Campen die Grenzen deiner Gewohnheiten überschreitest (und das ist beim Campen eigentlich immer dann der Fall, wenn du nicht gerade in einem Wohnmobil mit Küche, Kühlschrank und Backofen reist), öffnet sich eine Welt voller neuer Geschmackserlebnisse und kulinarischer Entdeckungen. Stell dir vor, du wanderst durch beschauliche Dörfer und stösst auf bunte Bauernmärkte, auf denen frisches Obst, Gemüse und lokale Spezialitäten angeboten werden. Du kannst die frischesten Zutaten kaufen und abends über dem offenen Feuer zubereiten. Vielleicht bereitest du eine herzhafte Suppe mit saisonalem Gemüse zu, das von den Bauern aus der Region stammt oder du zauberst eine köstliche Pasta mit frischen Tomaten und duftenden Kräutern, die du direkt vom Markt mitgebracht hast.

Auch der Besuch von kleinen Restaurants oder Strassenständen ist eine Gelegenheit, die lokale Küche kennenzulernen. Probiere exotische Gewürze, traditionelle Gerichte und lass dich von den Aromen und Geschmacksnuancen überraschen. Denn Essen ist nicht nur blosse Nahrungsaufnahme, sondern auch eine Chance, Kultur und Traditionen eines Ortes zu erleben.

Beim Besuch eines lokalen Restaurants tauchst du in die Aromen und Gewürze der regionalen Küche ein. Jeder Bissen erzählt dir eine Geschichte. Darüber hinaus stärkst du durch den Kauf lokaler Produkte auch die Verbindung zwischen Stadt und Land, zwischen Produzenten und Verbrauchern.

Und mehr noch: Der Besuch lokaler Restaurants und anderer Lokalitäten erlaubt es dir, die Menschen hinter den Gerichten kennenzulernen und Einblicke in ihre Kultur und ihre Lebensweise zu erhalten. Die Gastfreundschaft und das Wissen der Einheimischen bereichern deine Geschmacksreise zusätzlich. Diese Begegnungen, die du in einem Hotelurlaub nur selten erleben wirst, sind es, die dir neue Perspektiven auf die lokale Küche eröffnen und es dir ermöglichen, tiefer in die Kultur und Lebensweise der Region einzutauchen. So wird jede Mahlzeit zu einer Reise durch die Geschichte und die Identität eines Ortes.

Ü wie Überraschungen – oder: Das Unbekannte mit offenen Armen empfangen

Beim Zelten solltest du dir erlauben, dich von Überraschungen verzaubern zu lassen. Oftmals geschehen diese Momente, wenn wir unseren ursprünglichen Plan ändern und uns auf neue Pfade begeben. Ein plötzlicher Regenschauer kann dich zu einer improvisierten gemütlichen Runde am Lagerfeuer führen. Eine verirrte Wanderung kann dich zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt führen, den du sonst nie entdeckt hättest. Indem wir uns dem Unerwarteten öffnen, erschaffen wir Raum für Abenteuer und Erinnerungen, die uns ein Leben lang begleiten werden.

Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, Traditionen und Bräuche, die oft in den kleinen Details verborgen sind. Vielleicht entdeckst du auf einem Markt lokale Handwerkskunst, die dich mit ihrer Schönheit und Einzigartigkeit beeindruckt. Oder du stösst auf ein traditionelles Fest, bei dem du die Möglichkeit hast, hautnah in die Kultur einzutauchen und mit den Einheimischen zu feiern.

Indem wir uns auf kulturelle Überraschungen einlassen, öffnen wir uns für neue Erfahrungen und erweitern unseren Horizont. Wir lernen, die Vielfalt und den Reichtum der Welt zu schätzen und erkennen, dass unsere eigenen Gewohnheiten und Traditionen nur ein kleiner Teil des grossen Ganzen sind. Es sind diese Momente, in denen wir uns von festgelegten Vorstellungen lösen und einfach den Augenblick leben, die das Campen so besonders machen.

C wie CO2 Ausstoss reduzieren – oder: Einssein mit der Natur

Wenn wir uns auf das Abenteuer des Campens einlassen, schenkt uns die Natur ihr Wissen und ihre Schönheit. Doch wir sind dafür verantwortlich, diese Schönheit zu schützen und unseren CO2- Fussabdruck zu minimieren. Statt mit dem Auto weite Strecken zu fahren, kannst du umweltfreundliche Transportmittel wie Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Beim Aufbau deines Camps kannst du dich für umweltfreundliche Alternativen entscheiden. Die Verwendung von wiederverwendbaren Geschirrsets und Trinkflaschen aus Edelstahl oder Glas reduziert den Verbrauch von Plastik und minimiert damit deinen Müllverbrauch. Indem du dich beim Campen auf minimalistische Weise einrichtest und nur das mitnimmst, was du wirklich brauchst, reduzierst du nicht nur deinen CO2-Ausstoss, sondern kannst auch ein Gefühl der Freiheit in der Natur erleben.

Ein bewusster Umgang mit Energie ist ein weiterer Schritt, um deinen CO2-Fussabdruck beim Campen zu minimieren. Das Nutzen von Solarenergie durch den Einsatz von tragbaren Solarpanelen kann eine nachhaltige Alternative sein. Auch das Reduzieren des Energieverbrauchs, indem du natürliche Lichtquellen nutzt und elektronische Geräte sparsam einsetzt, ist ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz. Campen erlaubt es dir, im Rhythmus mit der Natur zu leben und wenn es dunkel ist, heisst das für dich: Bettzeit statt Netflix.

Beim Campen hast du die Möglichkeit, die Schönheit der Natur in all ihrer Pracht zu erleben und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf deine Umwelt auszuüben. Indem du bewusste Entscheidungen triffst und deinen CO2-Ausstoss reduzierst, schaffst du eine Verbindung zur Natur, die auf Nachhaltigkeit, Respekt und Achtsamkeit beruht.

Für mehr Tipps und Tricks, wie du deinen Campingurlaub nachhaltig gestalten kannst, siehe diesen umfangreichen Ratgeber.

K wie Korrektheit – oder: Die ethische Seite deines Campingurlaubs

Ein wesentlicher Aspekt der Korrektheit beim Camping ist das Zahlen fairer Preise für Dienstleistungen und Produkte. Oftmals sind Campingplätze und lokale Anbieter auf das Einkommen aus dem Tourismus angewiesen. Indem du fair bezahlst, trägst du dazu bei, dass die Menschen vor Ort ein angemessenes Einkommen erhalten und ihre Arbeit wertschätzen können. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Dienstleistungen aufrechtzuerhalten und weiterhin qualitativ hochwertige Erlebnisse für Camper zu bieten.

Neben fairen Preisen ist es auch wichtig, Trinkgeld als Ausdruck der Dankbarkeit zu geben. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die uns während unseres Aufenthalts betreuen, sei es das Personal auf dem Campingplatz, die Reiseleiter oder das Servicepersonal in den umliegenden Restaurants. Durch das Geben von Trinkgeld zeigen wir unsere Wertschätzung für ihre Bemühungen und unterstützen gleichzeitig ihre finanzielle Sicherheit.

Die Praxis der Korrektheit beim Campingurlaub ermöglicht es uns, eine Kultur der Fairness und des Respekts zu fördern. Sie erinnert uns daran, dass wir Teil eines grösseren Ganzen sind und dass unsere Handlungen Auswirkungen auf andere Menschen und die Umwelt haben. Indem wir uns bewusst für Fairness und Respekt entscheiden, schaffen wir eine positive und unterstützende Atmosphäre, in der jeder, ob Camper oder Einheimischer, gleichermassen respektiert und geschätzt wird.

Campingnerd, nachhaltig campen

Marcel Eckert

www.campingnerd.de

Marcel Eckert, rheinländisches Dorfkind, inzwischen westfälischer Grossstadtmensch und nerd by nature. Während andere ihre Liebe zum Campen erst beim Blick in die leere Urlaubskasse für sich entdeckt haben, fliesst in seinen Adern das Gefühl von kleinen Steinen und harten Wurzeln, die sich auch durch die dickste Isomatte in den Rücken bohren, das Geräusch von Blätterrascheln während eines herannahenden Gewitters und der Geruch von mal mehr mal minder verbranntem Stockbrot am offenen Feuer. Auf seiner Seite www.campingnerd.de bietet er informative und ausführliche Artikel, umfassende Recherchen und echte Tests zu unverzichtbaren Camping-Produkten.