Am 7. Mai stimmen die Schweizer Wahlberechtigten über die Volksinitiative "Ja zum Verhüllungsverbot" ab. Die Initianten argumentieren damit, dass Gesichtsverhüllung unseren Werten der Gleichstellung von Mann und Frau zuwiderlaufen.

Wenn wir reisen, möchten wir unseren Horizont erweitern und mit einem grösseren Verständnis für andere Gesellschaften, Kulturen und Religionen in die Schweiz zurückkehren. Doch mit einem Verbot der Burka oder des Niqabs würde zum zweiten Mal über ein gesellschaftlich kaum relevantes Randphänomen gezielt die muslimische Bevölkerung in der Schweiz ins Visier genommen. Solche Verbote bergen das Risiko, Stereotypen gegen Muslime und Musliminnen zu verstärken, weshalb viele sie auch als Ablehnung ihrer Gemeinschaften empfinden. Das erschwert die Integration und schürt Konflikte.

Die Schweizer Tourismusverbände SRV, STV, Seilbahnen Schweiz, Verband Schweizer Tourismusmanager und hotelleriesuisse formulieren es treffend: "Die Schweiz steht für ein offenes und tolerantes Gastland, welches anderen Kulturen aufgeschlossen gegenübersteht und seine Gäste nicht nach Merkmalen wie Geschlecht, Religion oder Herkunft beurteilt." Das Burkaverbot würde dieses Image im Ausland beschädigen – und damit den Neustart des Ferien-, Kongress- und Businesstourismus nach der Pandemie. Deshalb empfiehlt der fairunterwegs-Förderpartner SRV die Initiative zur Ablehnung.

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des SRV vom 27.01.2021 

Der UNO-Menschenrechtsausschuss, der die Umsetzung des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte überwacht, gesteht den Vertragsstaaten zu, unter bestimmten Umständen im Rahmen von Identitätskontrollen die Enthüllung des Gesichts zu verlangen. Ein generelles Verschleierungsverbot sei aber weder notwendig noch verhältnismässig und dränge die Frauen, die zu schützen vorgegeben werde, an den Rand. Deshalb empfiehlt auch der fairunterwegs-Infopartner Amnesty Schweiz die Ablehnung der Initiative

Lesen Sie hier die Stellungnahme von Amnesty Schweiz vom 08.02.2021 

Aus all diesen Gründen empfehlen wir: Stimmen Sie ab und legen Sie ein Nein zur Burka-Initiative ins Stimmcouvert oder in die Urne!