Am Ort wo vor genau vor 50 Jahren die Idee zu Fastenopfer entstand, formulierten die Beteiligten in Form eines Bittgangs ihren Dank sowie Wünsche und Bitten für die Zukunft von Fastenopfer.
Im Juni 1961 hatte der Arbeitskreis der Jugendverbände – angefeuert vom Zweiten Vatikanischen Konzil, das den Laien in der Kirche, fremden Kulturen und Religionen mehr Respekt entgegenbrachte – der Schweizer Bischofskonferenz vorgeschlagen, eine jährliche Bildungs- und Sammelaktion durchzuführen: Die Geburtsstunde.
Die Gaben waren in mehrfacher Hinsicht symbolisch: Bischöfe, Vertreterinnen und Vertreter aus Entwicklungsländern, der Jugendverbände sowie des Fastenopfers trugen am 8. Juni in überdimensionalen "Fastensäckchen" Getreideähren auf den Klosterplatz in Einsiedeln. "Wir wollen zeigen, wie dank der Menschen in der Schweiz, die in 50 Jahren das Fastensäcklein mit sichtbaren Zeichen der Solidarität gefüllt haben, neues Leben gedeiht", erklärt Antonio Hautle, Direktor des Fastenopfers. In Einsiedeln repräsentierten die Ähren aber auch das Recht jedes Menschen auf Nahrung für Fastenopfer die Basis jeder Entwicklung. Das Getreide findet sich auch im Fastenopfer-Logo mit dem geteilten Brot und dem Kreuz wieder.

Seit seiner Gründung engagiert sich Fastenopfer für die Überwindung des Hungers und die Durchsetzung der Menschenrechte. Das professionell organisierte Hilfswerk unterstützt jedes Jahr rund eine Million Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Doch Fastenopfer ist mehr als Spendensammeln und Projektbegleiten Das Hilfswerk will ungerechte Strukturen verändern und die Öffentlichkeit für die Anliegen der Menschen in den Entwicklungsländern sensibilisieren.

"Fastenopfer geht es nicht um Barmherzigkeit, sondern um nachhaltige Veränderungen zu Gunsten der Armen", sagt Antonio Hautle, Direktor des Fastenopfers. Dazu braucht es unter anderem internationale Handelsregeln, die den Anliegen der Menschen in den Entwicklungsländern Rechnung tragen. Dazu lieferte Fastenopfer immer wieder wichtige Impulse: Beispielsweise durch die Gründung der Alliance Sud, durch die Unterstützung der Kampagne zur Entschuldung anlässlich der 700-Jahr-Feier, beim fairen Handel mit der Gründung von Max Havelaar, der Clean-Clothes-Kampagne, der Klimapetition und vielen weiteren Aktionen. Auch als Gründungsmitglied und Trägerverein des arbeitskreis tourismus & entwicklung spielt Fastenopfer bis heute eine wichtige Rolle.

In einer weltweit einmaligen Zusammenarbeit in der ökumenischen Kampagne engagiert sich Fastenopfer seit Jahrzehnten Seite an Seite mit dem reformierten Brot für alle und dem christkatholischen Partner sein. Vor allem aber baut es auf die enge Bindung zu den Pfarreien. Antonio Hautle bringt es auf den Punkt: "Fastenopfer sind letztlich alle Spenderinnen und Spender, Mitarbeitende in Pfarreien und Solidaritätsgruppen: Wir alle sind Fastenopfer und so auch Ausdruck der internationalen, christlichen Solidarität zur Überwindung von Armut und Ungerechtigkeit."

Lesen Sie mehr über die Geschichte von Fastenopfer
Besuchen Sie die Website zu 50 Jahren Fastenopfer

Das Fastenopfer lädt am 17. Juni alle Spenderinnen und Spender, Mitarbeitende in Pfarreien und Solidaritätsgruppen zum Jubiläumsfest.