Feuer in den Alpen: Klimawandel in den Alpen
Die Temperaturen steigen in den Alpen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt. Dies hat verschiedene Ursachen. Die Erwärmung über Landmassen ist generell grösser. In den Alpen kommen wegen der besonderen Topografie und geologischen Beschaffenheit weitere verstärkende Effekte hinzu. Problematisch sind vor allem Rückkoppelungseffekte: Je geringer und kürzer die Schnee- und Eisbedeckung, desto mehr erwärmt sich das schnee- und eisfreie Land, und desto schneller schmelzen wiederum Schnee und Eis.
Die Veränderungen durch die Klimaerwärmung zeigen sich am deutlichsten an den Gletschern. In den vergangenen Jahrzehnten schrumpften viele Alpengletscher auf teilweise weniger als die Hälfte ihrer einstigen Ausdehnung. Bis Ende Jahrhundert könnten alle Alpengletscher, bis auf wenige Ausnahmen, abgeschmolzen sein. Die Folgen des Gletscher- und Permafrostrückgangs: vermehrte Hanginstabilitäten wie Fels- und Bergstürze, in Kombination mit einer Zunahme der Starkniederschläge und Murgänge im Sommer.
Die landschaftlichen Veränderungen werfen die Frage auf, wie die Menschen in den Alpen ihr Verhältnis zur Natur gestalten. Sie müssen ihre Lebens- und Wirtschaftsweisen anpassen. Besonders gefordert durch steigende Temperaturen sind Waldwirtschaft, Landwritschaft, Energieproduktion und Tourismus sowie durch drohende Umweltkatastrophen Verkehr und Besiedlung. Weitere wichtige Handlungsfelder sind soziale Innovation und Raumplanung.
30-Jahre Jubiläum von "Feuer in den Alpen"
Das erste Widerstandsfeuer brannte 1988: "Neunundachtig Frauen und Männer trafen sich bei strömendem Regen 1986 im Madris am ersten Alpfest zur Erhaltung des Tales. Zwei Jahre später brannten die ersten Widerstandsfeuer auf weit über 100 Bündner Alpen, aus gemeinsamer Sorge um Curciusa, Madris und alle anderen stauseebedrohten Täler. Und seither wurde an jedem zweiten Augustwochenende gefeuert." Quelle Madris-Rundbrief, 1991 (Im Archiv von Kaspar Schuler)
Ein gemeinsames Jubiläums-Feuer wird von der Alpen-Initiative, CIPRA Schweiz und Mountain Wilderness voraussichtlich auf dem Pizol oberhalb Bad Ragaz (SG) durchgeführt.