Die Alpenbewohnerinnen und -bewohner sind nicht nur Leidtragende, sondern auch VerursacherInnen der Klimaerwärmung. Sie verbrauchen pro Kopf etwa zehn Prozent mehr Energie als im europäischen Durchschnitt, dies hauptsächlich wegen der vergleichsweise längeren Verkehrswege und des regen Tourismus- und Freizeitverkehrs. Beim Verkehr ist denn auch der stärkste Zuwachs an Treibhausgasemissionen zu verzeichnen. Die zunehmende Mobilität wird das Problem weiter verschärfen. Mag der Beitrag, den die rund 14 Millionen Alpenbewohnerinnen und -bewohner an die Reduktion des globalen CO2-Ausstosses leisten können, vergleichsweise klein sein, so ist er doch wesentlich: Die hochentwickelte Gesellschaft in den Alpen ist ein Vorbild für viele andere Gebirgsregionen und zeichnet den Weg vor. Deshalb spielt sie eine Vorreiterrolle beim aktiven Klimaschutz.

30 Jahre Feuer in den Alpen

Jahr für Jahr entzünden Freiwillige Mahnfeuer gegen die Zerstörung der Alpen durch Transitstrassen, Stauseen, Hochspannungsleitungen und andere Projekte. Die ersten Proteste gab es bereits 1986. Damals waren mehrere unberührte Alpentäler durch die Erschliessung durch Pumpspeicherwerke bedroht: Val Curciusa, Val Madris und Grimselgebiet sind nur einige Beispiele. 1988 wurden diese Proteste zum ersten Mal mit einer europäischen Höhenfeuerkette sichtbar gemacht: Auf Anhieb brannten Hunderte von Feuern im ganzen Alpenbogen. Die Alpen-Initiative lädt gemeinsam mit Cipra Schweiz und Mountain Wilderness zum diesjährigen Jubiläumsanlass – wegen des Feuerverbotes ohne Feuer – mit interessantem Alternativangebot im Gebiet des Pizol (SG) ein.
Wo kein Feuerverbot wegen Trockenheit angeordnet ist, werden 2018 gegen 30 solidarische Feuer in fünf Alpenländern in diesen Alpenregionen entzündet: Kärnten, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Wien (A) sowie Berner Jura und Oberland, St. Gallen, Surselva, Zürcher Oberland (CH) ebenfalls Bayern (D), Südtirol (I) und Gorenjska (Slowenien).