Basel, 14.03.2011, akte/ Autofahrer können sich schon seit vielen Jahren vor dem Kauf eines Autos detailliert über den CO2-Ausstoss informieren. Vor einem Flug dagegen stand ein Passagier bei der Wahl der Fluggesellschaft bisher im Dunkeln.

Der atmosfair Airline Index ändert das. Zum ersten Mal wurden die Fluggesellschaften in einem Ranking von 0 bis 100 nach Ihrer CO2-Effizienz bewertet – aufgeteilt in Kurz-, Mittel- und Langstrecke. Somit haben sowohl Urlaubs-, als auch Geschäftsreisende nun die Möglichkeit, CO2-Effizienzklassen in den Entscheidungsprozess während einer Flugbuchung mit einzubeziehen.
Für Firmenkunden ist der atmosfair Airline Index über die atmosfair gGmbH zudem auch für einzelne Strecken erhältlich. Er erlaubt es damit kosten- und umweltbewussten Unternehmen, die auf einzelnen Strecken viele Geschäftsflüge buchen, die Klimabilanz bei der Airline-Suche für die jeweilige Strecke als Kriterium in die Ausschreibungen aufzunehmen.
Ein neuer Flugzeugtyp verbraucht im Gegensatz zu einem noch immer fliegenden alten Modell in der Regel weniger Treibstoff und stösst damit weniger CO2 aus. Auch fliegt ein eng bestuhltes und volles Flugzeug effizienter als eines, bei dem nur wenige Sitzreihen vorhanden sind und die meisten Sitzplätze leer bleiben. Nun sind diese Faktoren für einen normalen Passagier nicht messbar. Schlimmer noch: Neben diesen auf den ersten Blick einleuchtenden Unterschieden gibt es eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die dem Passagier verborgen bleiben, die deswegen aber nicht weniger wichtig für das Klima sind. Und am wenigsten kann er diese Faktoren beeinflussen, solange er bei der Wahl der Airline auf keine einschlägige Information Zugriff hat. Der atmosfair Airline Index (AAI) schliesst nun diese Lücke. Er nimmt die Unterschiede zwischen den Fluggesellschaften zum Anlass, deren Klimabilanz wissenschaftlich zu analysieren, auszuwerten und zu vergleichen. Der AAI stellt die Ergebnisse in verschiedenen Rankings anschaulich und somit für Privat- und Firmenkunden gleichermassen nutzbar dar.
Schade, dass gerade die Billig-Airlines nicht auf der Liste zu finden sind. Die Autoren begründen dies unter anderem mit schwer kalkulierbaren Verzerrungen: Billig-Airlines verursachen Flüge und damit einen CO2-Ausstoss, den es ohne sie nicht gegeben hätte. Gleichzeitig sind sie aber aufgrund ihrer engen Bestuhlung bezüglich CO2-Effizienz führend. Vielleicht finden die Autoren für eine spätere Auflage eine Möglichkeit, die verschienen Faktoren so zu berücksichtigen, dass für den Konsumenten ein unverzerrtes Bild entsteht.