Frauengruppe gegen Sexismus und Rassismus, Bern – F.A.M. (Hg.): Betti Bossy kocht vor Wut.
Betty Bossi, der bekannte Zürcher Verlag mit Rezeptbüchern für den gelungenen Sonntagsbraten, den besten Weihnachtskekse, der gesunde Küche für eilige Hausfrauen, die Kinder, Partner, Freunde und Eltern verwöhnen wollen, kocht vor Wut: Denn zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vom 25. November 2006 brachte die Berner Frauengruppe gegen Sexismus und Rassismus F. A. M. eine Sammlung «pfiffiger Alltagsrezepte für den feministischen Widerstand» heraus , die vom Titelblatt übers Layout bis hin zur Ringbindung den vertrauten Originalen der Kunstfigur «Betty Bossi» glich. Der Betty Bossi Verlag verlangte durch ihren Anwalt die Vernichtung der noch nicht verkauften Auflage. Doch zu spät: Die Auflage war schon vergriffen!
Die von F.A.M. geschaffene subversive Betti Bossy kocht gegen das gutbürgerliche Frauenbild Rezepte für den feministischen Widerstand: Einen gezähmten „falschen Hasen“ als Antwort auf die Blocher-Blickschlagzeile: „Keine Frauen im Bundesrat“, etwas „irgendwie Indisches“ als Überleitung zum Infotext über die Widerstandskämpferin Vandana Shiva, einen leckeren Salat und alle Zutaten für einen feministischen Lesezirkel, ein Hörnli-Schnellmenu für die „doppelt bis dreifach belastete Mutter und drei bis fünf Kinder“ und vieles mehr. Was aufgrund der Aufmachung fürs breite Publikum gemeint zu sein scheint, erweist sich durchaus subjektiven und unvollständigen Parcours durch die Bernerszene des Feminismus, als witzig aufgezogene feministische Agitation. Die Beiträge stammen von der F.A.M., der Müttergruppe Bern, Punkt 12, Reitschule-Frauenlesezirkel und Einzelfrauen. Sie werfen Fragen auf, informieren über Aktuelles und Historisches, amüsieren, inspirieren zum eigenen Widerstand und motivieren Interessierte, sich am gemeinsamen Widerstand zu beteiligen.
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