Frauensolidarität Nr.99, 1/07: Tourismus. Sehnsucht, Dienstleistung, Handel, Ausbeutung
Die aktuelle Ausgabe der Frauensolidarität beleuchtet die Situation von Frauen im Tourismus. Frauen machen zwar laut ILO das Gros der Beschäftigten im Tourismus aus (60-70 Prozent), arbeiten aber meist unter prekären Verhältnissen als flexible Hilfskräfte in schlecht bezahlten Tätigkeiten. Oft erleben sie den Tourismus als zunehmende Belastung und Ausbeutung. Vielen bietet der Tourismus nur im ungeschützten Bereich Verdienstmöglichkeiten: In der Prostitution.
Frauensolidarität berichtet, wie Stereotype zementiert und fürs Marketing benutzt werden; wie in Boca Chica dominikanische Frauen ihren Körper so teuer wie möglich verkaufen, weil weder die Arbeit als Hausmädchen noch die als Fabrikarbeiterin in einer der freien Exportzonen genug Einkommen bringen; oder wie Frauen in Burma Sex für Essen anbieten müssen. Aber auch, wie westliche Touristinnen in Jamaika, Tunesien, Gambia oder Kenia nach Liebesabenteuern suchen.
Ausserdem wird der Frage nachgegangen, wie der liberalisierte Handel und die so genannte Globalisierung im Tourismus sich auf die lokale Bevölkerung auswirken, und wie Kinder zu Opfern von Sextouristen werden. Das Heft bietet einen guten Überblick über die aktuelle Diskussion.
Frauensolidarität verbreitet regelmässig Informationen über die Situation von Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie Reflexionen des Nord-Süd-Verhältnisses aus feministischer Sicht.
In der aktuellen Ausgabe ist nebst dem Themenschwerpunkt Tourismus auch zu lesen über die Situation in Sri Lanka mit Bürgerkrieg, Grenzkontrollen und Migration, das Weltsozialforum und die Schuldendiskussion, die Clean Clothes Kampagne, die Arbeitsbedingungen in einer Favela in São Paolo, das Frauenradio in Jordanien, ein Theaterfestival in Indien und die Forderung nigerianischer Frauen nach Partizipation und Führungsverantwortung.
Frauensolidarität 99, 1/07, ISSN 1023-1943
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