Wie oft haben wir an dieser Stelle schon beklagt, dass ein grundsätzliches Verständnis dafür fehlt, was eine Politik des heterogenen und komplexen Sektors Tourismus umfassen müsste, sollte, könnte…. Der Wirtschaftswissenschafter und NZZ-Redaktor Fredy Greuter hat 1999 mit einer Arbeit über Tourismuspolitik an der Hochschule St. Gallen promoviert und legt nun mit der Publikation im Paul Haupt-Verlag der Öffentlichkeit einen Schlüssel zu einem besseren Verständnis dessen vor, was Tourismuspolitik überhaupt ist. Interessant ist in erster Linie denn auch, wie er die Tourismuspolitik begreift, nämlich als eine Art Schnittstelle zwischen Markt und Staat, besser gesagt zwischen Marktversagen und Staatsversagen. Seine Analyse geht insofern weit über das hinaus, was mitunter alles unter «Tourismuspolitik» eingereiht wird und vornehmlich als Lobbying von Interessengruppen verstanden werden muss. Hilfreich für alle, die sich für eine nachhaltigere Ausgestaltung des Tourismus in der Schweiz und der Schweizer Bevölkerung insgesamt einsetzen, ist seine minutiöse Bestandesaufnahme der bestehenden Gremien und ihrer bislang verfolgten «Politik».
Verlag Paul Haupt, Bern-Stuttgart-Wien 2000, 283 Seiten, SFr. 58.-/DM 65.-/öS 475.-, ISBN 3-258-06171-8

Die Geschichte der Pässe: ein Wanderabenteuer