Für barrierefreie Flugreisen: Travelling with Confidence
Flugreisen werden für Passagiere mit einer Behinderung immer einfacher. Dies auch wegen der Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 über die Rechte von behinderten Flugreisenden und Flugreisenden mit eingeschränkter Mobilität. Diese Verordnung hat seit dem 1. November 2009 auch ihre Gültigkeit in der Schweiz.
Mobility International Schweiz ist seit 2012 Mitglied in der Expertengruppe von easyJet (ESAAG, easyJet special assistance advisory group), welche das Management der Fluggesellschaft im Bereich der Flugpassagiere mit reduzierter Mobilität berät. Die unabhängige Gruppe besteht, neben deren Präsident Lord David Blunkett, aus sieben Mitgliedern und hat seit ihrer Gründung unter anderem Themen wie die Einführung der zugeteilten Sitzplätze, die Schulung der MitarbeiterInnen und der Kauf neuer Flugzeuge unter dem Aspekt der Dienstleistungen für Menschen mit reduzierter Mobilität durchleuchtet und Empfehlungen erarbeitet.
Während dieser Arbeit hat die Gruppe festgestellt, dass die Verordnung zwar von den Fluggesellschaften und den Flughäfen in Europa umgesetzt wird, dies allerdings sehr unterschiedlich, da die Verordnung sehr viel Spielraum lässt. So sind die sogenannten Call Points – Säulen, bei denen man auf Knopfdruck Hilfe der Special Assistance Mitarbeitenden erhält – bei jedem Flughafen an unterschiedlichen Standorten aufgestellt, und sie sind sich auch vom Design her nicht ähnlich. Ein weiteres Beispiel sind die Informationen auf den Webseiten der Flughäfen, wo sich die Flugpassagiere auf die Reise vorbereiten. Auf einigen Websites ist der Weg zu den Terminals beispielhaft mit Distanz und Zeit angegeben, wie von der Beratergruppe vorgeschlagen, bei anderen sucht man vergeblich danach. Dabei ist diese Information wichtig, damit sich Passagiere mit einer Gehbehinderung vorgängig ein Bild über die Örtlichkeit machen können, um zu entscheiden, ob er oder sie die Hilfe der Special Assistance in Anspruch nehmen muss.
Um diese Situation zu verbessern, hat die Gruppe gemeinsam mit dem Management von easyJet eine Charta erarbeitet, die die Verordnung präzisieren soll und verbindliche Regeln für Fluggesellschaften und Flughäfen in Europa festhält. Diese Vereinheitlichung wird das Selbstvertrauen und die Orientierung vor allem für Erst- und nicht häufig Reisende in Zukunft stärken.