Belegte die Nachhaltigkeit in der alten Tourismusstrategie des Bundesrates noch eine von 49 Seiten, so wird sie jetzt auf sieben von 63 Seiten ausgebreitet. Das zeigt, Nachhaltigkeit hat in der Tourismuspolitik“ an Bedeutung gewonnen”. “Zur nachhaltigen Entwicklung beitragen” ist nun ein eigenständiges Ziel (von insgesamt 5 Zielen). Erreicht werden soll es mit drei Aktivitäten: “Baukultur, Landschaftsqualität und Biodiversität erhalten und in Wert setzen”, “Anpassung an den Klimawandel unterstützen” und “Umsetzung Swisstainable unterstützen”. Allerdings sind die dazugehörigen umwelt-, insbesondere die klima- und sozialpolitischen Massnahmen recht harmlos. Sie werden kaum einen entscheidenden Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung leisten. Nichts gegen Kredite für bauliche Verbesserungen der Energieeffizienz von Hotels, Ausbau der internationalen Bahnanbindungen und das Swisstainable-Programm. Aber das reicht nicht.  

Es braucht Massnahmen, die das Wachstum der Tourismuswirtschaft – das wieder einsetzen wird – begrenzen. Doch wird zum Beispiel immer noch mit Staatsgeldern um aussereuropäische Gäste geworben. Und an eine zwingende Verbindung von finanzieller Unterstützung – dazu gehört auch der reduzierte Mehrwertsteuersatz – und Nachhaltigkeitsengagement wagt niemand zu denken.