Gegen die Initiative – für die Religionsfreiheit
Die gemeinsame Aufforderung von Bethlehem Mission Immensee, Brot für alle, Caritas Schweiz, Christlicher Friedensdienst, E-CHANGER, DM-échange et mission, HEKS, IRAS COTIS, Katharina-Werk und mission 21,die Initiative gegen den Bau von Minaretten abzulehnen, stützt sich auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UNO-Resolution von 1948, deren Bestandteil auch die Religionsfreiheit ist), die demokratischen Prinzipien in der Schweiz und christliche Werte.Die Initiative widerspricht in ausgeprägtem Masse der humanen und liberalen Tradition der Schweiz. Ein generelles Minarettverbot würde die vielerorts vorhandene Bereitschaft untergraben, den Weg der Integration im gemeinsamen Dialog und gegenseitigen Respekt zu gehen.
Zusammenleben in Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit
Grundrechte wie die Religionsfreiheit, die Glaubens- und Gewissensfreiheit und die Gedanken- und Meinungsäusserungsfreiheit sind fundamentale Bestandteile der Schweizer Bundesverfassung. Sie sind Grundsteine unseres
Zusammenlebens in Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit. Wer sie antastet, schadet unserer Heimat. Das Menschenrecht der Glaubens- und Religionsfreiheit beinhaltet sowohl die freie Wahl als auch die freie Ausübung eines Bekenntnisses. Durch ein Minarettverbot würden muslimische Menschen gegenüber Nichtmuslimen rechtlich ungleich behandelt und somit diskriminiert.
Toleranz und Freiheit fördern Zusammenwirken
Aus einer jahrhundertelangen Geschichte von blutigen Glaubenskriegen, aber auch aus unseren Erfahrungen mit Toleranz und Freiheit haben wir Schweizer und Schweizerinnen gelernt, dass ein Zusammenleben in Frieden und ein förderliches Zusammenwirken in unserem Staatswesen nur möglich ist, wenn Glaubensüberzeugungen frei ausgedrückt und gelebt werden können. Bei einer Annahme der Initiative würde die Schweiz in ihrem Engagement gegen religiöse Diskriminierungen auf der Welt und in ihrem Engagement für die Menschenrechte unglaubwürdig.
Einstehen für die Rechte von Minderheiten
Die Schweiz und ihre Missions- und Hilfswerke stehen weltweit für die Rechte von Minderheiten ein. Eine Einschränkung der Rechte religiöser Minderheiten in unserem Land, ihren Glauben sichtbar zu leben, wäre ein Rückenschuss für die Schweiz und die Arbeit ihrer Hilfswerke. Nicht zuletzt würde eine Annahme der Minarettinitiative gegen verschiedene internationale Abkommen verstossen. Aufgrund dieser Überlegungen empfehlen die an der gemeinsamen Medienkonferenz anwesenden Organisationen ebenso wie National- und Ständerat: Nein zum Minarettverbot!
Gemeinsame Medienkonferenz „Nein zur Minarettverbots-Initiative“
Folgende Missions- und Hilfswerke, Entwicklungsorganisationen sowie interreligiöse Organisationen nehmen Stellung: Bethlehem Mission Immensee (BMI), Brot für alle (BFA), Caritas Schweiz, Christlicher Friedensdienst (cfd), E-CHANGER, DM-échange et mission, HEKS, IRAS COTIS, Katharina-Werk und mission 21.
Informationen:
- Lukas Zemp, Abteilungsleitung Kommunikation und Marketing mission 21, lukas.zemp@mission-21.org oder Tel. +41 (0)61 260 23 15;
- Susanne Stahel, Mediensprecherin HEKS, stahel@heks.ch oder Tel. +41 (0)76 461 88 70
- Heidi Rudolf, Beauftragte für interreligiöse Begegnungs- und Integrationsarbeit (Katharina-Werk), h.rudolf@katharina-werk.org; oder Tel. +41 (0)61 307 22 50.