Im Herbst vergangenen Jahres hatte ich in Madagaskar die Möglichkeit, Produzentinnen und Produzenten des HELVETAS FAIRSHOP persönlich zu treffen: die Kunsthandwerker, die aus alten Blechdosen originelle Magnettierchen herstellen, und die Seidenweberinnen aus Sandrandahy, die unansehnliche Seidenkokons zu farbenprächtigen Schals verarbeiten. Wir sprachen über faire, transparente Preise und existenzsichernde Löhne. Wir diskutierten über Qualitätsanforderungen, fragten nach ökologisch nachhaltiger Produktion, besprachen die internationalen Konventionen gegen Zwangsarbeit, Kinderarbeit und Diskriminierung. Und ich stellte ihnen den «Code of Business Practice» von Helvetas Fairtrade vor, der die Rechte und Pflichten aller Beteiligten umschreibt.

Fairness für wirklich alle

Zum ersten Mal stellten wir diesen Kodex 2012 unseren Produzenten in Vietnam vor, die den HELVETAS FAIRSHOP mit Produkten aus Keramik und Bambus beliefern. Gemeinsam mit ihnen definierten wir die Arbeitsbedingungen und entschieden, in Design, Qualität und nachhaltige Materialien zu investieren. Beide Anforderungen – soziale Rechte ebenso wie gute Qualität – gelten auch für unsere Partner in Madagaskar.
Während sich mit den Blechkünstlern von «Flamant Rose» in den vergangenen drei Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit etabliert hat, ist die junge Partnerschaft mit den Seidenweberinnen noch nicht gesichert. Bei ihnen ist es wichtig, über Löhne und Qualität zu sprechen. Sie kaufen die rohen Seidenkokons von sehr armen Pflückern, und für einfache Arbeiten stellen sie Helferinnen an. Dass sie auch diesen Zulieferern und Helferinnen existenzsichernde Löhne bezahlen sollten, ist für sie noch neu. Vor Ort haben wir deshalb eine Praktikantin angestellt, die diesen Fragen nun zusammen mit den Weberinnen nachgeht.

Qualität muss sein

Ein zweiter wichtiger Punkt war die Qualität, ein Problem, das auf dem gemeinsamen Weg zu einer fairen Handelsbeziehung immer wieder auftaucht. Bei den Seidenschals aus Madagaskar ist die Qualität sehr unterschiedlich. Einige Weberinnen stellen wunderschöne Schals her, andere liefern Schals, die sich auf dem Schweizer Markt nicht verkaufen lassen. In der Schweiz sind auch faire Produkte nur dann erfolgreich, wenn sie nützlich und hochwertig

sind und wenn sie den ästhetischen Vorstellungen der Kundscha­ entsprechen. Auf Evelyne Rakotomavoarimanana vom Helvetas-Büro in Antananarivo, die die Kooperative lokal betreut, und auf die Weberinnen wartet ein grosses Stück Arbeit, denn bei allen über hundert  Seidenweberinnen sollen einheitliche Qualitätsstandards erreicht werden.
In Zürich haben wir seit 2015 mit Fabienne Meyer eine Designerin in unserem Team, die gemeinsam mit den Produzentinnen und Produzenten in den Partnerländern neue Produkte entwirft. Dieser Ideenaustausch ist übers Internet viel einfacher geworden. Trotzdem bleibt es wichtig, dass wir auch vor Ort Ansprechpersonen haben, die mit unseren Qualitätsansprüchen ebenso vertraut sind wie mit den Produktionsmöglichkeiten vor Ort.

Die Schweiz – ein guter Markt für fair produzierte Produkte

Hier in der Schweiz sind die Kundinnen und Kunden bereit, für fair produzierte Seidenschals oder Blechtiere einen höheren Preis zu bezahlen. Allerdings nur, wenn sie sich darauf verlassen können, dass alle Menschen, die in die Herstellung involviert sind, davon profitieren. Das gilt auch für die Seidenschals aus Sandrandahy. Wir sind bereit, in Qualität und Fairness zu investieren, wenn die Produzentinnen mitziehen. Falls aber die zentralen Forderungen nach guter Bezahlung der Tagelöhnerinnen und die Qualitätsansprüche nicht erfüllt werden, müssten wir die Seidenschals aus dem Angebot nehmen. Schweren Herzens zwar, doch ein solcher Schritt wäre die logische Konsequenz in einer Handelsbeziehung, die nicht von paternalistischem Wohlwollen, sondern beidseitiger Fairness geprägt ist. Ich bin allerdings überzeugt, dass wir die Schwierigkeiten – wie in den vergangenen Jahren bei andern Produkten – überwinden werden und unseren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft fair produzierte madagassische Schals von hoher Qualität anbieten können. 

Bereichern Sie unsere Galerie mit Ihrem Bild zur Sommeraktion: Fair unterwegs begegnet!Mit unserer Sommeraktion 2016 "fairunterwegs begegnet" laden wir Sie ein, für unsere fairunterwegs-Galerie Fotos zu posten, die faire oder unfaire Begegnungen festhalten. Begegnungen also, von denen Sie den Eindruck haben, dass sie Reisende, Einheimische und Gastgebende bereichern, oder umgekehrt, dass sie ein Affront sind. Für jede Einsendung erhalten Sie ein Soglio-Verwöhnprodukt. Zur Galerie

sind und wenn sie den ästhetischen Vorstellungen der Kundscha­ entsprechen. Auf Evelyne Rakotomavoarimanana vom Helvetas-Büro in Antananarivo, die die Kooperative lokal betreut, und auf die Weberinnen wartet ein grosses Stück Arbeit, denn bei allen über hundert  Seidenweberinnen sollen einheitliche Qualitätsstandards erreicht werden.
In Zürich haben wir seit 2015 mit Fabienne Meyer eine Designerin in unserem Team, die gemeinsam mit den Produzentinnen und Produzenten in den Partnerländern neue Produkte entwirft. Dieser Ideenaustausch ist übers Internet viel einfacher geworden. Trotzdem bleibt es wichtig, dass wir auch vor Ort Ansprechpersonen haben, die mit unseren Qualitätsansprüchen ebenso vertraut sind wie mit den Produktionsmöglichkeiten vor Ort.

Die Schweiz – ein guter Markt für fair produzierte Produkte

Hier in der Schweiz sind die Kundinnen und Kunden bereit, für fair produzierte Seidenschals oder Blechtiere einen höheren Preis zu bezahlen. Allerdings nur, wenn sie sich darauf verlassen können, dass alle Menschen, die in die Herstellung involviert sind, davon profitieren. Das gilt auch für die Seidenschals aus Sandrandahy. Wir sind bereit, in Qualität und Fairness zu investieren, wenn die Produzentinnen mitziehen. Falls aber die zentralen Forderungen nach guter Bezahlung der Tagelöhnerinnen und die Qualitätsansprüche nicht erfüllt werden, müssten wir die Seidenschals aus dem Angebot nehmen. Schweren Herzens zwar, doch ein solcher Schritt wäre die logische Konsequenz in einer Handelsbeziehung, die nicht von paternalistischem Wohlwollen, sondern beidseitiger Fairness geprägt ist. Ich bin allerdings überzeugt, dass wir die Schwierigkeiten – wie in den vergangenen Jahren bei andern Produkten – überwinden werden und unseren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft fair produzierte madagassische Schals von hoher Qualität anbieten können. 

Bereichern Sie unsere Galerie mit Ihrem Bild zur Sommeraktion: Fair unterwegs begegnet!Mit unserer Sommeraktion 2016 "fairunterwegs begegnet" laden wir Sie ein, für unsere fairunterwegs-Galerie Fotos zu posten, die faire oder unfaire Begegnungen festhalten. Begegnungen also, von denen Sie den Eindruck haben, dass sie Reisende, Einheimische und Gastgebende bereichern, oder umgekehrt, dass sie ein Affront sind. Für jede Einsendung erhalten Sie ein Soglio-Verwöhnprodukt. Zur Galerie