Faire Geschäftsreisen in 3 Minuten

Damit aus einer Geschäftsreise eine faire Geschäftsreise wird, braucht es 1. eine klare Haltung und 2. das Engagement des Managements, der Reisorganisation und der Mitarbeitenden.

DAS ENGAGEMENT DES MANAGEMENTS
DAS ENGAGEMENT DER MITARBEITENDEN

Das Engagement des Managements

Policy und Reglemente einführen

Das oberste To-do des Managements – von der Verwaltungsrätin über die CSR-Verantwortlichen bis zur Teamleaderin – für menschenrechtskonforme und umweltverträgliche Geschäftsreisen: Policy & Reglemente einführen, die auf den UN-Leitprinzipien und dem Pariser Klimaabkommen basieren. Dazu gehört auch ein standardisiertes Vorgehen bei Fehltritten und Menschen-
rechtsverletzungen.

Chancengleichheit gewährleisten

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Chancengleichheit zu gewährleisten: Alle Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, sexueller Ausrichtung und Hautfarbe können auf Geschäftsreise  gehen.
Übrigens: Am eindrücklichsten fördert das  Management faire Geschäftsreisen durch das eigene Vorbild.

Fördermechanismen etablieren

Dann gilt es, Fördermechanismen einzubauen zum Beispiel mit einem Treibhausgasbudget (maximaler CO2-Verbrauch – zusätzliche Gelder für Bahnreisen und Klimakompensationen), mit einem Zeitbudget (z. B. für die Reisevorbereitung) oder mit der ausdrücklichen Bevorzugung
zertifizierter Hotels.

Debriefing und Berichte

Und schliesslich heisst es auch bei Geschäftsreisen: Debriefing durchführen und jährlich Nachhaltigkeitsbericht erstatten.

Das Engagement der Reiseorganisation

Risiken minimieren

Die Reiseorganisation – das kann ein internes oder externes Reisebüro, die Assistenz oder jemand aus der Administration sein – macht, dass aus der Policy Praxis wird. Sie kann Risiken minimieren, indem sie Menschenrechts-, Korruptions-, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken scannt.  Darauf informiert sie die Reisenden zur gesellschaftlichen Situation und den örtlichen Gepflogenheiten (auch zum  Umgang mit Geschenken und Einladungen). Sie checkt die Reisetauglichkeit und organisiert Gesundheits-und Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Abholdienst beim Flughafen).

CO2-Ausstoss senken

Um den CO2-Ausstoss zu senken, schlägt sie die treibhausgasärmste Reisevariante vor.

Zertifizierte Hotels, faire Preise

Die Reiseorganisation bezahlt faire Preise und präferiert Angebote mit Nachhaltigkeitszertifikat.

Kennzahlen erheben

Und zu guter Letzt liefert sie Informationen für den Jahresbericht etwa über die Anzahl, Durchschnittsdauer und den CO2-Ausstoss der Geschäftsreisen.

Das Engagement der Mitarbeitenden

CO2-Ausstoss senken

Ohne faire Geschäftsreisende keine fairen Geschäftsreisen. Mitarbeitende können den CO2-Ausstoss senken, indem sie den Zug, Bus und das E-Bike bevorzugen und den Flug kompensieren.

Sie machen keine Eintagesreisen. Im Gegenteil: Die Mitarbeitenden versuchen nach der Geschäftsreise noch freie Tage anzuhängen oder gar einen Mix von Arbeit in der Gegend und Freizeit zu realisieren.

Vorbereitung auf Land, lokale Kultur und Geschäftspraxis

Entscheidend ist die Vorbereitung aufs Land (z. B. Wie hierarchisch ist die Betriebskultur) und auf kritische Situationen (z.B. Wie geht man mit der Einladung in ein Striplokal um?). Auch zum Geschäftserfolg trägt es bei, die lokale Kultur zu beachten, etwa Lautstärke, Haltung, Gestik und Kleidung der Kultur anzupassen und lokale Angebote zu präferieren.

Hotels mit Nachhaltigkeitslabels, faire Preise

Die Reisenden bezahlen faire Preise (keine Preisdrückerei), wählen zertifizierte Hotels und entrichten das übliche Trinkgeld.

Vorsicht vor Prostitution und Korruption

Bei Prostitution und Korruption gibt es kein Pardon. Die Mitarbeitenden blocken sie sofort ab und melden den Vorfall der vorgesetzten Person und dem Compliance Officer.

Berichten und reflektieren

Beim Debriefing reflektieren sie auch eigenes Fehlverhalten, eine diffuse Rechtssituation oder nicht-einhaltbare Vorschriften.