Hinter einer Reise steht eine ganze Wertschöpfungskette mit einer Vielzahl an Leistungserbringern. Indem Sie die Nachhaltigkeit als Kriterium für die Auswahl der Leistungsträger stärker gewichten, verbinden Sie ihre Geschäftsreise mit einem sozialen und ökologischen Impact. Dabei ist laut VDR-Geschäftsreiseanalyse 2019 die Übernachtung in Deutschland mit 27% der grösste Budgetposten

Management

Das Unternehmen wendet die Leitlinien und Reglemente zum nachhaltigen Beschaffungswesen auch auf Geschäftsreisen an. Das heisst von zwei Angeboten, die ähnliche Leistungen abdecken, wird das jeweils nachhaltigere gewählt. Das betrifft in erster Linie das externe Reisebüro, die Unterkünfte und die Transportdienstleister, eventuell auch die Eventorganisation für den MICE-Bereich. A propos: Zur Nachhaltigkeit gehört auch die Diversity.

Zielkonflikte benennen: Kosten versus Arbeitsbedingungen, Zeitbudget versus nachhaltige Anreise, soziale versus ökologische Vorteile eines Angebots. Nachhaltige Lösungen und Kompromisse suchen unter Berücksichtigung des Kontexts (reisende Angestellte, Gastland, Geschäftskontext, Geschäftspartner usw.), siehe Youtube-Video: Wie man Zielkonflikte in der Wertschöpfungskette reduziert: Prof. Wolters

Informieren: Leistungserbringer, Mitarbeitende und Partner sind über die Leitlinien und Vorgaben informiert.

Berichten: Das Unternehmen weist den ökologischen und sozialen Impact der Geschäftsreisen im integrierten Geschäftsbericht/ dem Nachhaltigkeitsbericht jährlich aus.

Reiseorganisation

Wo vorhanden, Angebote mit Nachhaltigkeitszertifikaten berücksichtigen. Sofern sie nicht im GDS (z.B. Amadeus) integriert sind, fairunterwegs-Karte oder Greentravelmap konsultieren.

Wo keine zertifizierten Angebote zu finden sind, Nachhaltigkeitsausweise der Anbieter überprüfen (siehe Checkliste Nachhaltigkeit von Anbietern)

Faire Preise: Die bezahlten Preise für die Leistungen decken die Kosten für die Leistungserbringung ab. Keine Preisdrückerei.

Information: Die Geschäftsreisenden werden über das Nachhaltigkeitsengagement der Reiseorganisatorin sowie deren Zulieferer informiert.

Berichten: Das Reisebüro erhebt den ökologischen und sozialen Impact der von ihr organisierten Reisen und weist ihn im integrierten Geschäftsbericht/ dem Nachhaltigkeitsbericht jährlich aus.

Ein eigener Buchungskanal für das Unternehmen ermöglicht einen besseren Überblick über die Reiseziele der Mitarbeitenden.

Mitarbeitende

Nachhaltigkeit bevorzugen: Wo immer Sie als Mitarbeitende die Wahl haben, geben Sie ausgewiesen nachhaltigen Angeboten und einer nachhaltigen Reiseplanung explizit den Vorzug.

Nachfragen, wenn Informationen betreffend der Nachhaltigkeit der Reise fehlen.

Sich informieren, welche Aspekte der Nachhaltigkeit in der Region, die Sie besuchen, besonders relevant sind: Küstenschutz? Wassermangel? Abfallberge? Gentrifizierung?

Ein guter Gast sein: Verweigern Sie in Hotels keine Service-Dienstleistungen wie die tägliche Raumpflege und zahlen Sie landes- und hotelspartenübliche Trinkgelder.

Begründung

Während die meisten Unternehmen bereits einen Nachhaltigkeitsindex oder ein Scorecard-System für Lieferanten haben, schliesst dies selten Reiseanbieter ein. Unter Verwendung der gleichen Prinzipien und Kriterien oder unter Verwendung globaler Standards wie die Global Sustainable Tourism Criteria für Hotels und Tour Operators lassen sich die Nachhaltigkeitsbemühungen der Anbieter abschätzen. Mit der Auswahl von Best Practice Anbietern verbessern Sie wesentlich die Sozial- und Umweltwirkung Ihrer Geschäftsreisen.