Wer stehen bleibt, fällt zurück: Darum lohnt es sich, gut zu berichten, Learnings festzuhalten, Missstände zu benennen und sie mutig anzugehen.

Nachbesprechungen kommen Mitarbeitenden aller Erfahrungsstufen zugute. Die neu Eingestellten lernen, worauf es ankommt, die erfahrenen Mitarbeitenden können lernen und wachsen. Debriefings stärken die Standards, die Ihr Unternehmen erfolgreich machen. Sie schaffen einen sicheren Rahmen, in dem die Verantwortlichen das ehrliche Feedback erhalten, das sie brauchen, um das Unternehmen weiter wachsen zu lassen und die bestmögliche Leistung anzustreben – eben auch im Bereich der Nachhaltigkeit.

Management

Ihr Unternehmen hat ein Debriefing-Verfahren für Geschäftsreisende nach Ihrer Rückkehr etabliert. Es enthält Informationen, wie und an wen die Learnings aus der Geschäftsreise berichtet werden.

Das Unternehmen hat eine Meldestelle für Informationen über Fehlverhalten anderer Mitarbeitenden (Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Übergriffe, Mobbing, strafrechtlich relevante Handlungen, Handlungen, die gegen die Geschäftsinteressen gerichtet sind). Es besteht ein transparentes Verfahren, wie die Meldungen behandelt und die Missstände zu einer Lösung geführt werden.

Die Whistleblower werden angemessen geschützt vor Vergeltungsmassnahmen (siehe:  ISO37002 ).

Berichten: Der Sozial- und Umweltausweis der Geschäftsreisen wird erhoben und ist Teil des integrierten Geschäftsberichts/Nachhaltigkeitsberichts des Unternehmens.

Reiseorganisation

Nach der Reise erhält der Kunde ein Feedbackformular, mit dessen Hilfe sämtliche Stationen der Reise  beurteilt werden können. Teil des Feedbacks sind auch Fragen zur Nachhaltigkeit der Angebote.

Negativen Feedbacks wird systematisch nachgegangen, die Partner (Unterkünfte, Transport, Aktivitäten) haben Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Sie werden aufgefordert, den Nachhaltigkeitskodex für Zulieferer zu erfüllen; gegebenenfalls werden die Partner geschult (z.B. zum Kinderschutzkodex). Wo Hilfestellungen und  Ermahnungen zu Verbesserungen führen, werden die Verträge sistiert.

Mitarbeitende

Sie bleiben in guter Erinnerung bei Ihren Gastgebern, Geschäftspartnerinnen und weiteren Kontakten, wenn Sie sich für die Begleitung, die Hilfe, den wertvollen Austausch bedanken und ihnen Erinnerungsbilder, Kontakte usw. schicken.

Sie berichten Ihrem Unternehmen über die Ergebnisse und halten Learnings fest.

Sie deklarieren eigenes Fehlverhalten, welches das Unternehmen schädigen könnte (finanziell, Partnerbeziehungen, Reputation) und reflektieren Grauzonen.

Sie melden Verstösse von Mitarbeitenden und Partnern gegen Gesetze, Policy und Geschäftsreisereglement und versichern sich dabei des Whistleblowerschutzes. In heiklen Angelegenheiten beraten Sie sich mit Ihrer Gewerkschaft oder Arbeitnehmervertretung (in der Schweiz gibt es, anders als in der EU, keinen Whistleblowerschutz).

Sie bleiben im Kontakt. Wo Sie Gefühle der Solidarität  verspürten (z.B. wegen Armut, Extremereignissen, Krieg, Ungerechtigkeiten),  unterstützen Sie eine Organisation, die vor Ort hilft.

Um von diesem besonderen Perspektivenwechsel optimal zu profitieren, schreiben Sie  während der Reise ein Tagebuch oder halten das Erlebte danach fest.

Begründung

Weil Ihr Unternehmen auf Geschäftsreisen besonders exponiert ist, sind systematisches Lernen und Qualitätsverbesserung besonders wichtig. Deshalb sind Mitarbeitende, die Fehlverhalten und Missstände melden, keine «Nestbeschmutzer» oder «Petzen», sondern eine wertvolle Ressource zur Qualitätssicherung. (Geschäfts-)Reisen sind auch eine Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern und die eigene Lebensweise von aussen zu betrachten.