Um den Treibhausgas-Ausstoss bei Geschäftsreisen zu senken, gibt es drei Mittel: Die Reisen vermeiden, optimieren oder kompensieren

Geschäftsreise vermeiden

Die klimafreundlichste Reise ist keine Reise. Keine Reise finden übrigens auch Ihre Kinder und Ihre Work-Life-Balance gut.

Management

  • Selbst möglichst wenig und möglichst oft mit dem ÖV reisen und so als Beispiel dienen.
  • Den Abteilungen ein Treibhausgas-Budget samt Ziel geben

Reiseorganisation

Regelmässiger Report zu Geschäftsreisen (Anzahl, Dauer, CO2-Ausstoss) wenn möglich pro Mitarbeitender bzw. Geschäftsreisender

Mitarbeitende

Double-Check: Braucht es die Reise wirklich? Schaffe ich einen emotionalen Mehrwert gegenüber einem Online-Meeting?

Begründung

Weniger Reisen bedeuten weniger Kosten, weniger CO2-Ausstoss und mehr Zeiteffizienz. Vor allem sachorientierte Meetings funktionieren online mindestens so gut.
Übrigens gilt bei Dienstreisen die ganze Fahrt als Arbeitszeit.

Reise optimieren

Wer langsamer reist (mit dem Zug, dem Bus, dem Schiff) und länger an einem Ort verweilt, senkt das Treibhausgas- und Stresslevel und gewinnt Zeit für sich und konzentriertes (Vor-)arbeiten. Das gilt ganz besonders, wenn Sie nach der Geschäftsreise noch freie Tage anhängen können oder wenn Sie vor Ort einen Mix von Arbeit und Freizeit realisieren können. So lernen Sie auch Ihre Partner und deren Umfeld besser kennen. Umgekehrt heisst das: Ein-Tagesreisen vermeiden.

Management

  • Ziele zur Reisedauer setzen – Tagesreisen meiden
  • Reisen abteilungsübergreifend koordinieren
  • Mix von Arbeit und Freizeit fördern
  • Selbst langsam reisen mit dem (Nacht-)Zug, Stadtbus etc.

Reiseorganisation

  • Freizeitangebote vor Ort vorschlagen
  • CO2-günstige Routenvarianten und Möglichkeiten, mit energieeffizienteren Verkehrsträgern zu reisen, empfehlen
  • CO2-ärmstes Verkehrsmittel vorschlagen

Mitarbeitende

  • Keine Tagesreisen
  • Aufenthalt verlängern – Arbeit und Kennenlernen des Landes kombinieren
  • CO2-ärmstes Verkehrsmittel wählen

Begründung

Der Umstieg auf Verkehrsmittel mit tiefem CO2-Ausstoss macht den grössten Unterschied in der Klimabilanz. Denn mit Abstand am meisten Treibhausgase fallen bei der (Flug-)Reise an.

Kurztrips belasten das Klima besonders stark. Es macht daher Sinn, für wichtige Reisen mehr Zeit anzuberaumen. Partner und ihr Umfeld können so besser kennengelernt, verschobene Meetings besser nachgeholt werden. Zudem kommen die Mitarbeitenden erholter nach Hause und die Unfallgefahr sinkt, wenn man nach einem langen Arbeitstag nicht mehr nach Hause fährt.

Reise kompensieren

Wenn es nicht anders geht (Reise vermeiden), dann ist kompensieren eine akzeptable Lösung auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Management

Kompensationspflicht und Anbieter festlegen

Reiseorganisation

  • Kompensation von Vornherein inkludieren; wer nicht kompensieren will, muss dies ausdrücklich verlangen
  • Kompensationsanbieter vergleichen
  • Report mit CO2-Ausstoss und Kompensation liefern

Mitarbeitende

Immer kompensieren.

Begründung

75 Prozent der dem Tourismus zugerechneten CO2-Emissionen entstehen beim Verkehr, insbesondere der An- und Abreise und dort überwiegend beim Fliegen (40 Prozent durch Flüge, 32 Prozent durch PKWs und 3 Prozent durch Bus und Bahn (Quelle: BMU-Plattform Umwelt im Unterricht, 2019).