Gioconda Belli: Die bewohnte Frau. Roman
"Die bewohnte Frau", Lavinia, ist eine junge berufstätige Architektin aus der reichen Oberschicht Nicaraguas. Mit der Loslösung von ihrem Elternhaus will sie auch eine Trennung von der ihr vorgeschriebenen Rolle als Frau vollziehen. Sie schliesst sich einer Widerstandsbewegung an und öffnet sich dadurch eine
neue Welt. Sie lernt kämpfen und setzt sich und ihr Ziel gegenüber ihrem Freund und der Gesellschaft durch.
Itzá, eine Indianerin aus der Zeit der Eroberung lebt in der Gestalt eines Baumes das Leben Lavinias mit und reflektiert dabei ihr eigenes: Auch sie litt an ihrer Rolle als Frau, die kämpfen wollte und dazu verdammt war, auf die heimkehrenden Krieger zu warten und zu kochen.
Es ist der erste Roman der Lyrikerin Gioconda Belli. In farbiger, bildhafter Sprache schildert sie die zeitmässig weit auseinander liegenden, aber menschlich eng ineinander verwobenen Schicksale der beiden Frauen. Mit Spannung verfolgt man das Denken und Handeln der Befreiungsorganisation, liest man die Milieuschilderungen sowohl der heutigen reichen Oberschicht, wie auch die der Krieger und Freiheitskämpfer aus der Zeit der Eroberung.
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La Mujer habitada. Aus dem nicaraguanischen Spanisch von Lutz Kliche.
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1988, 9. Auflage (2006), 332 Seiten; Fr 30.90
ISBN: 3872943758