Götter, Gräber und Gewerkschaften – Interviews Teil 2
Mohamed Abdalla Elsayed Hassan: "Der interkulturelle Austausch mit den Touristen ist für die Anwohner von Wert"
Warum studierst du "Heritage Conservation and Site Management"?
Ich habe das Programm gewählt, weil es nachhaltigen Tourismus mit Verwaltung und Vermarktung verbindet.
Welche Hindernisse gibt es beim Schutz archäologischer Stätten in Ägypten?
Die Hindernisse sind vielfältig. Einerseits sind sie immaterieller Natur, wie etwa der Mangel an Bewusstsein für die Werte der kulturellen Schätze und das Fehlen einer wissenschaftlichen Planung für die Verwaltung der archäologischen Stätten. Andererseits gibt es materielle Hindernisse, wie eine fehlende finanzielle Unterstützung für die Erhaltung des Kulturerbes.
Welche archäologische Stätte in Ägypten würdest du empfehlen?
Mein Lieblingsort ist Madinet Madi. Dort befindet sich der einzige Tempel des Mittelägyptischen Reichs, welcher auf der vorläufigen Weltkulturerbe-Liste der UNESCO steht. Außerdem empfehle ich den Besuch des Katharinenklosters im Süd-Sinai. Mit einer Moschee, einer Kirche und jüdischen Stiftungen ist es ein Symbol für religiöse Toleranz.
Wie können die Bewohner um die historischen Stätten vom Tourismus profitieren?
Ein erfolgreicher Verwaltungsplan muss die Bewohner vor Ort als Hauptinteressensvertreter einbeziehen. Die Bewohner könnten direkt von touristischen Aktivitäten profitieren – zum Beispiel als Dolmetscher -, aber auch indirekt, etwa im Souvenirhandel oder im Transport. Nicht zuletzt ist der interkulturelle Austausch mit den Touristen für die Anwohner von Wert.