Nesma Ahmed: "Der Tourismus muss dem Ausbau der lokalen Infrastruktur zugute kommen"

Warum studierst du "Heritage Conservation and Site Management"?

Weil das Programm versucht, eine Balance zu schaffen zwischen dem Erhalt unseres Erbes für künftige Generationen und der Nutzung dieses Erbes für den Tourismus – der eine der wichtigsten Einnahmequellen unseres Landes ist. Außerdem ist es mit seiner Kombination verschiedener Disziplinen das einzige in der Art, das von einer öffentlichen Universität angeboten wird.

Welche Hindernisse gibt es beim Schutz archäologischer Stätten in Ägypten?

Es gibt viele Hindernisse, aber die wichtigsten sind die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren und der Ausschluss der Bewohner vor Ort.

Welche archäologische Stätte in Ägypten würdest du empfehlen?

Meine persönliche Lieblingsstätte ist die Ibn-Tulun-Moschee in Kairo. Sie ist die älteste Moschee in Ägypten, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist – sie stammt aus dem Jahr 879 n. Chr. Besuchern aus dem Ausland würde ich aber vor allem die "Gräber der Noblen" in Theben empfehlen, nicht weit vom Tal der Könige entfernt.

Wie können die Bewohner um die historischen Stätten vom Tourismus profitieren?

Es sollte Strategien zur Einbeziehung der Bewohner geben, einschließlich Sensibilisierungskampagnen – damit ihnen klar wird, welchen Wert die archäologischen Stätten haben und wie auch sie davon profitieren können. Beschäftigungsmöglichkeiten für die Gemeinde müssen im Vordergrund stehen und Einnahmen in den Ausbau der Infrastruktur gesteckt werden.