Das in Washington beheimatete «Worldwatch Institute» machte am Weiternährungs-Gipfel, der im November 1996 in Rom stattfand, auf die negativen Auswirkungen der Golfanlagen auf die Nahrungssicherheit aufmerksam. Wäre auf den Tausenden von Hektaren Land, die in Golfanlagen umgewandelt wurden, Getreide angepflanzt worden, hätten Hunderttausende von Menschen ernährt werden können, argumentierte Gary Gardner. Seine Kollegin, Sandra Postel, Expertin in Wasserfragen, forderte insbesondere die Regierungen der südostasiatischen Länder, in denen der Tourismus und der Bau von Golfanlagen boomt, auf, zu dem kostbaren Wasser Sorge zu tragen. Die Regierungen müssten sich für eine ernährungssichernde Landwirtschaft einsetzen. Die Einnahmen aus dem Tourismus seien zwar wichtig, doch gerade der Golfsport ziehe einzig eine kaufkräftige Elite an und würde wenig dazu beitragen, dass es den schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen auf dieser Welt, die von weniger als einem US‑Dollar am Tag leben müssen, besser gehen würde.
New Frontiers, December 1996‑1 The Nation 24.1.1.1996/gf