Golfplätze und Kulturland
Der Golfsport hat sich in der Schweiz vor allem zwischen 1990 und 2005 stürmisch entwickelt mit durchschnittlich 5 bis 10 neuen Golfplätzen pro Jahr. Seit 2005 hat sich der Wachstumstrend etwas abgeschwächt. Heute sind auf dem Gebiet der Schweiz 91 Golfanlagen mit neun oder mehr Löchern in Betrieb. Weitere 2 Golfanlagen sind im Bau und weitere 22 Golfvorhaben hängig, wovon 8 in einem fortgeschrittenen Planungsstadium.
Zurzeit wird in der Schweiz eine Fläche von 46 Quadratkilometern für Golfplätze in Anspruch genommen. Der Golfsport trägt wie das Siedlungswachstum zum Verlust der Kulturlandfläche bei: Während das Siedlungswachstum in den letzten Jahrzehnten durchschnittlich jede Sekunde einen Quadratmeter Kulturland verzehrt, so wurde für Golfplätze in den Wachstumsjahren 1995–2005 immerhin alle 17 Sekunden ein Quadratmeter Kulturland in Golfflächen umgewandelt.
In der Schweiz spielt derzeit ein Prozent der Bevölkerung Golf in Golfclubs, weniger als im europäischen Durchschnitt. Die angelsächsischen und skandinavischen Länder weisen bis zu sechsmal höhere Anteile von SpielerInnen aus. Würde sich die Popularität des Golfsports in der Schweiz jener der Angelsachsen oder Skandinavier angleichen, könnte sich die Anzahl von Golfplätzen vervielfachen.
Der Text wurde dem Jahresbericht 2011 der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz entnommen. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
Lesen Sie aktuell zur Golfplatzproblematik auch die Kommentare von Christine Plüss, Geschäftsführerin des arbeitskreises tourismus & entwicklung, im Pressetext-Beitrag vom 31.07.2012 "Golfplätze lassen Umweltschutz links liegen".