Gut für die Gäste – gut für Afrika
Als erster deutscher Veranstalter bietet SKR Reisen mit "Südafrikas Gardenroute Fair & Fine" eine solche Pauschalreise an, die den Standards des fairen Handels gerecht wird. "Für uns ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Wort im Werbekatalog", sagte Geschäftsführer Olaf Melsbach anlässlich der Verleihung des Zertifikats. Seit der Gründung des Unternehmens vor 32 Jahren sei die Nachhaltigkeit für SKR Reisen wichtig. Daher wollte das Unternehmen das erste sein, das in Deutschland diesen neuen Weg begeht. Melsbach hofft aber, dass diese Pionierleistung Schule macht, dass auch in andere Länder Fair Trade-Reisen angeboten werden können und dass immer mehr Kunden sich für nachhaltigen Tourismus entscheiden.
Nachdem es schon länger Gütesiegel für Anbieter in den touristischen Zielgebieten gibt, und seit einiger Zeit auch Zertifizierungen für Reiseveranstalter, werden mit Fair Trade Travel nun auch die Handelsbeziehungen zwischen beiden in den Blick genommen. Damit kann den Gästen garantiert werden, dass eine Reise auch in Hinblick auf die Vertragsbeziehungen "verantwortlich" ist und all die entsprechenden Aspekte überprüft worden sind. "Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung funktioniert nicht ohne Fairness in der Wertschöpfungskette", sagte Jennifer Seif. Das wäre wie "ein sauberes Hotel an einem dreckigen Strand". Damit so etwas nicht passiert, werden die Anbieter in Südafrika zertifiziert, auch die Reiseveranstalter überprüft und die Vertragsbeziehungen zwischen beiden ebenfalls unter die Lupe genommen.
Zugute kommen die hohen Standards vor allem den Menschen in den touristischen Zielgebieten in Südafrika. Wenn ihre Menschenrechte respektiert werden, angemessene Löhne gezahlt werden und die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist, geht es den Gemeinschaften dort besser. "Wir wollen einen Tourismus, der den Armen hilft", so Jennifer Seif. "Ein solcher Tourismus ist gut für Afrika – und für die Touristen ebenso", fügt sie hinzu. Denn die fühlten sich auf ihrer Reise einfach besser. Dabei führt laut Olaf Melsbach eine solche Fair Trade Travel-Zertifizierung für den Kunden nicht einmal zu höheren Kosten. Allerdings, so räumt er ein, greife SKR Reisen auf der Gardenroute nun auf eine Reihe von Unterkünften zurück, die besonders hochwertig seien – was natürlich Einfluss auf den Preis hat.
Ein weitere Besonderheit von Fair Trade Travel sei, dass das Zertifizierungssystem in Südafrika entwickelt wurde – ganz im Gegensatz zu anderen Systemen, die normalerweise aus Europa kommen, so Jennifer Seif. "Wir haben Freundschaftsdienste geleistet und beraten", beschreibt Heinz Fuchs die Rolle von EED Tourism Watch als deutschem Partner in dem längeren Prozess, der zu diesen ersten Zertifizierungen geführt hat.
In der Schweiz wurden bereits vor einigen Monaten in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung in Basel die ersten Fair Trade-Pauschalreisen auf den Markt gebracht. Nach der erfolgreichen Lancierung gehe es nun darum, die Produkte auch im Verkauf bekannt zu machen, so Mattias Leisinger von der Kuoni Travel Holding Ltd., einem der beiden Schweizer Pioniere. Mit dem kleineren Veranstalter Reise Service Imagine seien, so berichtete dessen Geschäftsführer Heinz Hirter, dank seiner Kundennähe bereits die ersten Reisegäste in Südafrika fair unterwegs.